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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Cameron diese Situation für einen Augenblick als belustigend empfand, war ihm bewusst, dass dies nur seine schlimmste Befürchtung bestätigte – der Gravitron gab langsam seinen Geist auf. Kaum diesen Gedanken zu Ende gedacht, bemerkte er, wie auch er langsam die Bodenhaftung verlor.
    »Gravitron-Generator ausgefallen. Weitere Schiffssysteme weisen Störungen auf. Notabschaltung erfolgt in ... fünf ... vier ... drei«, meldete die Systemstimme, als die Ansage plötzlich ein jähes Ende nahm und das Shutdown-Geräusch der Maschinen erklang.
    »So eine Scheiße!«, schrie Cameron und wurde in nahezu vollkommener Dunkelheit hart gegen eine der Wände, die Decke oder vielleicht sogar den Boden geschleudert. Auch dem Hund, der einen gequälten Belllaut von sich gab, schien es ähnlich wie dem Colonel ergangen zu sein.
    Cameron wand sich vor Schmerzen. Er hatte das Gefühl, soeben aus einer Höhe von drei Metern ungebremst herunter gekracht zu sein. Mühsam versuchte er sich zu orientieren und seinen Körper in der Schwerelosigkeit in eine einigermaßen brauchbare Position zu bekommen, als er in dem schummrigen Licht, welches der Wirbel erzeugte und über die Frontscheibe ins Shuttle drang, aus dem Augenwinkel sah, wie etwas auf ihn zuschoss.
    Selbst wenn er hätte reagieren können, raste der Gegenstand so schnell auf ihn zu, dass er es noch nicht einmal schaffte, seine Entrüstung darüber in Worte zu fassen. Die Tasche traf den Colonel direkt am Kopf und knockte den Offizier aus.
     
    Nur Minuten vergingen, als die CSA-Independence, begleitet von einem gleißenden Licht, aus dem Wirbel wieder austrat. Doch das Schiff fand sich nicht im leeren Raum wieder, es war unmittelbar in das Gravitationsfeld eines Planeten geraten und im Begriff, jeden Moment in dessen Atmosphäre einzutreten. Sofort reaktivierte sich das Schiffssystem.
    »Warnung! Unkontrollierter Eintritt steht bevor – manuelle Steuerung nicht intakt – Autopilot aktiviert – starte Notfallprotokoll Beta-Epsilon-4 – Landevektor wird korrigiert.«
    Die Independence steuerte geradewegs auf die wüstenartige Oberfläche des Planeten zu. Aus der Ferne beobachteten Einheimische, wie das Schiff auf den Boden schlug und gewaltige Massen an Sand und Staub emporwirbelte.

Kapitel 4
Die Gefährten des Syka
    Einige Tage bevor die Independence ihre Reise antrat, stand Botschafter Jaro Tem gedankenversunken auf dem kleinen Balkon seines hochgelegenen Quartiers und blickte auf die weitläufige, unendlich erscheinende Stadt herab.
    Viel Zeit musste in der Geschichte seines Volkes verstreichen, um diesen einst kargen und leeren Planeten zu dieser prachtvollen Größe heranwachsen zu lassen. Nicht eine Pflanze schien dazu in der Lage, auf dem unfruchtbaren Ödland jemals gedeihen zu können. Doch die Syka schreckte diese Tatsache nicht ab. Auch wenn sie als Sieger aus dem Krieg um die Existenz hervorgingen, konnte das gepeinigte sykasche Volk nicht in der alten Heimat verweilen, wo die Erde mit Oryax-Blut durchtränkt war.
    Bis zu diesem Tage war es Jaro Tem unbegreiflich, wie sein Volk, trotz dessen körperlicher Unterlegenheit gegen diese Monster bestehen, sogar triumphieren konnte. Die Syka waren kleingewachsen, hager und nicht sonderlich flink auf ihren viel zu groß geratenen Füßen. Ihre Augen waren von Natur aus schwach, was sie mit einem technisch-komplexen Sehinstrument, welches an eine gewöhnliche Schweißerbrille erinnerte, kompensieren konnten – ihre platten Nasen und großen rundlichen Ohren funktionierten dafür umso besser. Die fahle, schon beinahe gräuliche Haut ähnelte der von Elefanten und war gänzlich haarlos. Doch trotz all dieser Schwächen brachte ihnen eine Sache den entscheidenden Vorteil im Kampf gegen die damalige Herrscherrasse, welche sie stets unterdrückte - ihren Intellekt.
    Nachdem die Syka ihre Möglichkeiten abwogen, entschlossen sie sich, jenes Land, das unbewohnbar zu sein schien, in Anspruch zu nehmen und starteten alsbald das wohl größte Terra-Forming-Projekt der Galaxie. An diesem Tage, rund zweitausend Jahre später, umspannte eine gewaltige Stadt, mit bis zu eintausend Meter hohen Gebäuden, den kompletten Planeten und bot mehr als hundert Milliarden Syka einen wunderschönen und von Harmonie geprägten Ort zum Leben.
     
    Trotz des idyllischen Anblicks seiner Heimat war Jaro in großer Sorge. Er spürte, dass etwas in ihrer Galaxie vor sich ging – etwas, was das Leben aller bedrohte. Die Ereignisse, die sich die

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