Sternenfinsternis (German Edition)
elliptisch geformten, stuhllosen Tisch an, der nur wenige Schritte entfernt stand. Der Syka übertrug behende seine erstellte Analyse auf das kleine anhängende Bedienelement, als ob er noch nie mit einem anderen System gearbeitet hätte, während sich die anderen zu ihm gesellten.
Nachdem Jaro seine Eingaben beendet hatte, erschien wie aus dem Nichts über der Fläche des Tisches ein dreidimensionales Abbild des Heimatplaneten der Menschen.
»Soweit ich die Daten korrekt interpretiere, hat es für mich den Anschein, dass jemand bewusst auf der Erde EM-Impulse freisetzte, um mittels der elektromagnetischen Entladungen sämtliche elektronischen Systeme zu beschädigen oder gar zu zerstören. Die elektromagnetischen Wellen zogen, wie ich in einer Rekonstruktion errechnen konnte, von diesem Standpunkten aus über den gesamten Erdball hinweg«, erklärte er, woraufhin gelbe Wellenmuster erschienen, die seine Erläuterung veranschaulichten.
»Aufgrund dieser Ergebnisse scannte ich speziell die Ausgangspunkte der Anomalie und fand ...«
Der Syka pausierte, während im Hologramm Hunderte violett-gefärbte, sternförmige Objekte erschienen. Nach nochmaligem Betätigen des Bedienfeldes verschwand die holographische Erde, während sich im Gegenzug eines der unbekannten Objekte stark vergrößerte.
»... dies hier.«
»Was ist das?«, fragte Kri‘Warth, das obskure Gebilde musternd.
Doch nicht nur der Golar war erstaunt, auch Poam und Nokturijè waren auf die Erklärung des Syka gespannt.
»Anhand der Signatur der Objekte kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass es sich ohne jeden Zweifel um Raumschiffe handelt. Und ich vermute, auch wenn diese in ihrer Bauart vollkommen zu den uns bekannten differieren, dass wir diese Schiffe derselben Spezies zuordnen dürfen, die unsere Sonnen zerstören. Diese Annahme stützt sich zwar einzig und allein auf die Legierung, welche beide Schiffstypen gleichermaßen besitzen, doch ebendiese besteht aus einem Element, welches weder in der Milchstraße, noch in der Andromeda-Galaxie existent ist. Ich habe mir hierfür erlaubt, eure Datenbank zu nutzen«, sagte Jaro Poam zugewandt und neigte dabei leicht seinen Kopf, als ob er sich bei dem Porex für diese unbefugte Tat entschuldigen wollte.
Poam erwiderte ihm mit einem wohlwollenden Nicken und schien ihm seine unerlaubte Benutzung zu verzeihen.
»Soll das bedeuten, dass jene, welche die Sonnen zerstören, auch Invasoren sind? Welchen Sinn macht das?«, reagierte Nokturijè entrüstet.
»Diese Frage kann ich leider noch nicht beantworten und ich befürchte, dass wir unser Vorhaben, die Menschen vor dem bevorstehenden Kollaps ihrer Sonne zu warnen, aufgeben müssen«, entgegnete Jaro bedauernd.
Nokturijè glaubte, sich verhört zu haben. Der rechtschaffenste Mann, den sie kannte, der nie auch nur den Anschein machte, noch nicht einmal in den ausweglosesten Situationen aufzugeben, wollte einfach klein beigeben?
»Das kann und werde ich nicht akzeptierten. Die Menschen sind unsere Alliierten, unsere und vor allem die Freunde des sykaschen Volkes. Wir können sie nicht einfach im Stich lassen.«
Alle Anwesenden, Poam eingeschlossen, verstanden, warum die Mè derart zornig war, doch einen Weg dieses Unheil abzuwenden hatte auch er nicht parat.
»Versteh doch«, versuchte Jaro sie zu beschwichtigen. »Wir haben nur dieses eine Schiff und sie sind mit Hunderten von Schiffen auf diesem Planeten vertreten. Und wir wissen nicht, wie viele Individuen sich auf jedem Einzelnen ihrer 18-zackigen Raumschiffe befinden – es könnten Tausende, wenn nicht gar Hunderttausende sein. Diesen Kampf können wir nicht gewinnen. Allein ihr Schutzschirm, von dessen Effektivität wir uns im Gol-System überzeugen durften, ist fundamental und zudem die Tatsache, dass sie die Technologie besitzen, sich ohne Schaden davonzutragen, bei einer Sonne aufhalten können, macht sie für uns unbezwingbar.«
»Nein«, krächzte Nokturijè mit Tränen in den Augen. »Wir sind hierher gekommen, um einen Weg zu finden diese Zerstörer vernichten zu können – wir sind nun hier und haben die Möglichkeit eines dieser Schiffe zu infiltrieren. Wenn wir jetzt aufgeben sollten, werden wir schon bald keinen strahlenden Himmel mehr sehen und auch keine frische Luft mehr atmen. Wir werden keinen Ort mehr finden, wo wir hingehen könnten. Auch wenn wir vielleicht scheitern werden und die Erde, die Menschen, wie so viele Völker und Planeten vor ihnen nicht retten können, so dürfen
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