Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
Vom Netzwerk:
bereits die Rückwand der Zelle sehen konnte, schwand schon ein Teil seiner Zuversicht, als ihn plötzlich eine ihm vertraute Männerstimme beim Namen nannte.
    »Lucas? Lucas Scott? Sind sie es tatsächlich?«
    Wissentlich, dass es sich dabei nicht um seinen Vater handelte, drehte sich Lucas dennoch um und erblickte vollkommen überrascht seinen ehemaligen Direktor Benjamin Turner.
    »Rektor Turner? Was machen sie denn hier?«
    Mr. Turner war erstaunt über die Frage des Jungen.
    »Soll das ein Scherz sein. Schließlich hält man sie für tot. Daher ist die Frage, was sie hier machen, um ein Vielfaches berechtigter.«
    »Ich weiß, dass man mich für tot hält. Doch Colonel Cameron Davis und ich hatten unsere Fähre nach De‘rekesch verpasst, wodurch wir nur knapp der Supernova entkommen konnten. Wir machten eine Bruchlandung auf einem fernen von Echsen bewohnten Planeten, wo wir auf den Syka Jaro Tem trafen, der uns über Umwege hierher mitnahm. Das war die Kurzfassung der Geschichte. Und was machen sie in New Angeles? Sollten sie nicht in ihrer Schule sitzen und ernsthafte Gespräche mit unartigen Schülern führen?«
    Der Direktor konnte sich ein leichtes Schmunzeln abgewinnen, woraufhin seine Miene wieder ernster wurde.
    »Ja vielleicht. Doch leider bin ich nicht mehr der Rektor dieser Schule – nicht mehr, seit mich ihr Vater durch seine einflussreichen Freunde meines Amtes verwiesen ließ, da er mir einen Großteil der Schuld gab, dass sein einziger Sohn ums Leben kam. Doch wie ich sehe, war dies zu Unrecht geschehen. Stattdessen stand ich die letzten Wochen an der Brate eines Schnell-Restaurants und musste Unmengen an Geld für Brandsalben ausgeben.«
    Lucas sah Benjamin Turner ernsthaft an und fasste ihn an der Schulter.
    »Das tut mir leid«
    Mr. Turner wollte schon beinahe entgegnen, dass er gefälligst seine zynischen Bemerkungen und die verhöhnenden Sprüche für sich behalten solle und dass er sein falsches Mitleid nicht benötigte, als er bemerkte, dass es dem Jungen tatsächlich ernst war mit seiner Entschuldigung.
    Sprachlos sah er Lucas an und konnte kaum glauben, dass aus dem einstmals schadenfrohen Jungen scheinbar ein junger Erwachsener wurde. Was immer ihm auch widerfahren sein musste, es hatte wohl einen sehr guten Einfluss auf seinen Charakter gehabt.
    »Ich wollte mich auch noch bei ihnen für mein Verhalten entschuldigen. Ich war sicherlich nicht immer leicht, doch ...«
    Turner fiel ihm ins Wort.
    »Hör auf, dich für frühere Fehler zu entschuldigen, da könnte man ja beinahe davon ausgehen, dass dies die letzte Beichte ist und dass wir schon bald den Löffel abgeben werden«, entgegnete er und lächelte dabei.
    Benjamin hatte nun eigentlich beruhigende Worte erwartet, doch Lucas sah ihn nur traurig an.
    »Das werden wir doch nicht oder?«, hakte der verwirrte Ex-Rektor nach, der vermeintlich zu spüren schien, das Lucas etwas wusste und es ihm verheimlichte.
    »Hören sie, Mr. Turner. Ich will bestimmt nicht unhöflich sein, doch ich suche meinen Vater und ich hatte gehofft, ihn hier in dieser Zelle zu finden. Haben sie ihn gesehen?«
    Benjamin Turner kräuselte seine hohe Stirn.
    »In der Tat habe ich deinen Vater gesehen und er mich. Nach einem kleinen Wortgefecht und den stets gleichen Vorwürfen, dass ich an dem Tod seines Jungen schuld wäre, setzte er sich relativ weit nach vorne, da er laut seiner Worte meinen Anblick nicht mehr ertragen könne.«
    »Er ist tatsächlich hier? In dieser Zelle?«
    »Sofern sie ihn noch nicht geholt haben, sitzt er noch irgendwo am Eingang.«
    »Ihn geholt? Wer sollte ihn denn holen und aus welchem Grund?«, fragte Lucas erschüttert.
    »Warum diese schwarzen Gestalten immer wieder Menschen aus der Zelle holen, kann ich dir auch nicht sagen. Doch bislang ist noch keiner von denen wieder zurückgekommen.«
    Lucas war schon dabei sich seinem ehemaligen Rektor abzuwenden, als ihm einfiel, dass er sich noch nicht bei ihm bedankt hatte. So drehte er sich rasch wieder zu Benjamin Turner um und legte abermals seine Hand auf dessen Schulter.
    »Ich danke ihnen und ich danke ihnen auch dafür, dass sie bis zuletzt an mich geglaubt haben. Sie sind ein guter Mann und ein hervorragender Direktor. Ich hoffe, wir werden uns wiedersehen.«
    Ohne eine Gegenreaktion des Mannes abzuwarten, der vollkommen überrumpelt dasaß, machte sich Lucas daran, auf der anderen Seite der Zelle wieder zu deren Front zu laufen. Er war ungefähr bei der Hälfte des Weges angekommen

Weitere Kostenlose Bücher