Sternenfinsternis (German Edition)
Mannschaftsmesse Platz und schnaufte einige Male tief durch. Galime Cee und Poam hatten sich zu ihm gesellt und sahen ihn erwartungsvoll an.
»Der Rat hat die Daten, die ... die wir ihnen übermittelten ... erhalten«, sprach er atemlos.
»Waren sie ebenso schockiert wie wir?«, erkundigte sich Galime.
»Dies hat auf mich so den Eindruck gemacht. Jedoch artete es mehr zum Streit aus, als dass es bislang zu einer vernünftigen Einigung kam«, erzählte er weiter.
»Das ist für mich nicht verwunderlich«, sagte Poam. »Wer zieht schon gerne in einen Krieg.«
»Die Golar!«, rief Kri‘Warth mit halb vollem Mund, der nur wenige Tische weiter damit beschäftigt war, eine saftige Fleischkeule zu verspeisen.
»Noch heute wird der Rat erneut zusammentreffen und ich werde versuchen, sie davon zu überzeugen, dass wir nur durch eine taktische Offensive erfolgreich sein können«, sprach Jaro, ungeachtet der Aussage des Hünen weiter.
»Euer Standpunkt wird sie sicherlich überraschen, da das Volk der Syka doch eine sehr friedliebende Rasse ist.«
»Gewiss«, fügte Galime hinzu. »Doch wenn es nötig war, wussten auch wir uns zur Wehr zu setzen. Wir haben, wie vermutlich jede fortschrittliche Spezies, eine dunkle Vergangenheit, die wir allzu gerne aus unseren Gedanken verbannen würden. Doch nur weil wir sehr lange Zeit in Frieden und Harmonie lebten, heißt das nicht, dass wir nicht wissen, wo der Hammer hängt.«
Jaro sah seine Artgenossin mit gekräuselter Stirn bestürzt an.
»Wenn man dich so reden hört, hat es den Anschein, dass du ein wenig zu lange unter den Menschen gelebt hast, meine Gute!«
Dann wandte sich der Syka kopfschüttelnd wieder Poam zu.
»Der Rat hat auch meiner Bitte stattgegeben, Kri‘Warth für die Golar und Cameron für die Menschen sprechen zu lassen.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob Cameron im Augenblick emotional dazu in der Lage ist, diese Bürde auf sich zu nehmen. Als ich eben bei ihm war, schien er sehr bedrückt auf mich zu wirken. Nicht nur, dass ihm die Zerstörung seiner Heimatwelt sehr nahe geht, ist es auch die Abwesenheit der Mè, die seine Gedanken verfinstert. Und ich glaubte auch erfühlt zu haben, dass er sich des Weiteren große Sorgen um den jungen Menschen Lucas macht.«
Eben erst hatte Poam seinen Satz beendet, als Cameron ganz und gar ausgelassen die Messe betrat und über das gesamte Gesicht strahlte.
»Ach, da seid ihr alle. Ich habe euch schon überall gesucht.«
Der Colonel erblickte Kri‘Warth, der noch immer genüsslich an den letzten Fleischresten des ungewöhnlich großen Knochens herumnagte, als er seine Hand zum Gruß in die Richtung des Golars erhob.
»Lass es dir schmecken, Chewy, alter Haudegen.«
Kri‘Warth erwiderte seinen Handgruß und riss dabei seinen Mund soweit freudig auf, dass man die Fleischfetzen zwischen seinen lückenreichen Zähnen sehen konnte. Cameron schien dies jedoch nicht im geringsten anzuekeln oder gar die Laune zu verderben.
»Ich sehe, wie niedergeschlagen der gute Colonel ist«, sprach Galime sarkastisch.
»Nun. Ich nehme stark an, dass dies das Resultat der Videobotschaft ist, die unsere Nokturijè dem Colonel hat zukommen lassen.«
»Eine Videobotschaft von Nokturijè?«, schrie Kri‘Warth, sprang auf und rannte auf Cameron zu. »Was hat sie gesagt? Geht es ihr gut?«
Wie ein kleines aufgeregtes Mädchen sprang der Hüne um den Colonel herum und bedrängte ihn dabei immer mehr.
»Oh Mann, Chewy. Geh dir doch bitte zuerst die Zähne putzen. Das ist ja nicht auszuhalten. Da könnte man ja denken, dass die das Tier vor dem Braten noch in der Scheiße gewälzt haben«, entgegnete Cameron angeekelt mit abgewandtem Kopf.
»Ist es da drauf?«
Durch den abscheulichen Mundgeruch des Golars abgelenkt, bemerkte Cameron zu spät, dass Kri‘Warth nach dem Datenpad in seiner Hand griff und ehe er sich versah, stand der Hüne schon ein paar Schritte von ihm entfernt und berührte den Bildschirm, der die Nachricht von Neuem abspielte.
»Gib das sofort zurück, du ... du Bulla.«
Kri‘Warth grinste und zeigte sich, entgegen der Absicht des Colonels, erfreut über diese Beleidigung.
»Hey Mensch. Du lernst langsam meine Sprache. Das ist gut.«
Cameron und Kri‘Warth lieferten sich ein kleines Ringelreihen um einen der Tische.
»Gib mir sofort das Datenpad zurück, sonst werde ich dir lehren, was passieren kann, wenn man die Sachen von anderen anfasst.«
»Ich darf aber auch die Nachricht ansehen. Ich kenne Nokturijè
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