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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Freund.«
    Ohne auf eine Reaktion des in Tränen aufgelösten Jungen zu warten, verließ Nokturijè das Versteck, denn wenn er bereit war, würde er ihr folgen.
     
    Kisha stand an der großen Fensterfront im Botschaftszimmer der Sha und betrachtete voller Sorge, wie die monströsen Kampfschiffe, jene welche aufgrund ihrer gewaltigen Ausmaße im Schiffshangar keinen Platz fanden, nahe des Präsidiumsturms ihre Stellungen bezogen, als ein kurzer, jedoch prägnanter Ton erklang.
    »Treten sie ein«, sagte sie, woraufhin sich die Zugangstür öffnete und Jaro Tem zusammen mit Cameron den vorwiegend in warmen Rot- und Orangetönen gehaltenen Raum betrat.
    Die Botschafterin der Sha, konnte ihre Blicke nicht von den Kriegsmaschinen abwenden, während der Syka neben sie trat.
    »In diesem Moment geht eine vierhunderttausend Jahre andauernde Ära des Friedens in dem Volke der Sha zu Ende. Niemals hegten wir Argwohn gegen einen der unseren oder gegen jemanden anderer Abstammung und Herkunft. Wir sahen das friedvolle Miteinander nicht als ein Privileg an, sondern als unsere Pflicht uns selbst und anderen gegenüber. Keiner sollte durch uns Leid erfahren, denn wer sich einmal in die Spirale der Gewalt begibt, kann daraus nicht mehr entfliehen«, sprach sie zu Jaro, ohne ihn dabei anzublicken.
    Auch Jaro betrachtete die gewaltigen Schiffe mit einer gewissen Besorgnis, wenngleich auch er keinen anderen Weg sah, wurde er dieses flaue Gefühl in seiner Magengrube einfach nicht los. Doch nun Unsicherheit zu zeigen, würde alle ins Wanken bringen. Er wusste, auch wenn Kisha ihre Bedenken hatte, schenkte sie ihm ihr vollstes Vertrauen, dass sie das Richtige taten – obwohl er selbst nicht wusste, was das Richtige war.
    »Du weißt so gut wie ich, dass ich den Frieden und das harmonische Miteinander ebenso sehr schätze, wie du es tust. Doch manchmal ist man dazu gezwungen, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten, um das seine oder das Leben anderer zu schützen. Die Sha verstanden sich darin, so lange Zeit Konfrontationen aus dem Weg zu gegen, doch dieses Glück wurde nicht allen zuteil. Wie dir sicherlich bekannt sein dürfte, hatte die Evolution uns eine andere Spezies zur Seite gestellt, die alles andere als friedvoll war. Tausende von Jahren unterdrückten sie mein Volk und machten sich unseren Intellekt zunutze. Sie drohten uns die grausamsten Dinge an, wenn wir nicht das taten, was sie uns sagten. Viele von uns wurden für Nichtigkeiten auf die grausamste Weise bestraft. Lange Zeit wagte keiner, auch nur daran zu denken, die Oryax für ihren Frevel bezahlen zu lassen. Irgendwann stand ein Syka, seither vollkommen unbedeutend, auf und gründete einen geheimen Bund, der stetig wuchs. Sein Name war Duluk Haldalan. Dieser Syka war willensstark, mehr als irgendeiner meines Volkes zuvor und er sah das Notwendige – unser Volk benötigte einen geistigen Führer, jemand der sie anleitete und bestärkte, und dies war er für mein Volk. Gegen die Oryax Mann gegen Mann in den Krieg zu ziehen, wäre allerdings töricht gewesen, dies wusste Duluk. Aus diesem Grund arbeitete er über Jahre hinweg einen Plan aus, der die Tyrannei ein für alle Mal beenden sollte. Wie es dazu kam und was genau vonstattenging, wurde aus unseren Geschichtsbüchern getilgt – heute wissen wir nur, dass Duluk Haldalan unser Volk befreit hat und uns in unser neues Land führte. Von da an führten wir ein harmonisches und glückliches Leben ohne Gewalt und ohne Furcht.«
    Kisha hatte inzwischen ihre Augen von den Kriegsschiffen abgewandt und lauschte der Erzählung Jaros gespannt und der Syka glaubte an den Augen der Sha abzulesen, dass das, was er ihr damit zu sagen versuchte, verstanden wurde.
    »Ich hatte keine Ahnung mein lieber Jaro. Das heißt, wenn euer Volk diese Entscheidung, sich zu erheben nicht getroffen hätte, ...«
    Kisha stockte und sah wieder aus dem Fenster.
    »Dann wären wir heute nicht hier ... dann wäre ich nicht hier«, fügte er hinzu.
    »Vielleicht sind wir Menschen die Letzten, die sich ein Urteil erlauben sollten über die Scheiße, die hier gerade abläuft. Ich meine, in unserer Vergangenheit ist eine ganze Menge verflucht schief gelaufen, worauf ich sicherlich nicht stolz bin und die anderen meiner Leute sicherlich auch nicht. Ich habe davon zum Glück nichts mitbekommen, da ich in einer besseren Zeit aufgewachsen bin, doch es gibt genügend Filme und auch Dokumentationen darüber, die schockierend oder um es in meiner Sprache zu sagen,

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