Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
Vom Netzwerk:
Gehirn‹«, entgegnete sie mit einem kritischen Geschichtsausdruck.
    »Ihr Bewusstsein, wenn man das so nennen kann, befindet sich irgendwo auf dem Schiff, in einem System, welches dem Hauptsystem sicherlich nicht unähnlich ist, dennoch unabhängig davon läuft. Ob nun aus Sicherheitsgründen oder aufgrund der Speicherkapazität weiß ich nicht, doch im Hauptrechner habe ich durch bloßen Zufall die Laufrouten der Seelenlosen gefunden und daher weiß ich nahezu immer, wo sich, zu welchem Zeitpunkt einer von ihnen befindet und wo nicht.«
    »Okay. Das ist echt beeindruckend. Nicht nur, dass du dir das alles merken kannst, sondern auch die Tatsache, dass du deren Sprache verstehst.«
    »Welche Sprache?«, fragte sie und deutete auf eine holographische Bildfläche, die nahe der Wand frei in der Luft schwebte und offensichtlich von keinem Projektionsgerät modelliert wurde, auf welcher Unmengen von Zahlen und auch vereinzelte Buchstaben in rasender Geschwindigkeit dargestellt wurden.
    Bei Lucas löste ein längerer Blick auf die Bildfläche ein unangenehmes Stechen in seinem Kopf aus.
    »Was ist das fürn Scheiß? Da bekommt man ja Migräne beim Hinschauen.«
    »Das ist eine Programmiersprache, die ebenso auf der Erde angewandt wurde und dir vielleicht auch ein Begriff sein dürfte – das ist ein Art Binärcode. Nur dass die Algorithmen unvertraut komplex sind. Zu den Dualkodierungen wurden weitere Unterkodierungen hinzugefügt, was bedeutet, dass es sich um eine mindestens sechsfache Verschlüsselung handelt – das ist mehr als nur faszinierend. Und was den Schmerz in deinem Kopf erklären könnte, ist, dass das was du zu sehen und verstehen versuchst, von deinem Gehirn nicht verarbeitet werden kann.«
    »Soll das bedeuten, dass mir bei längerem Hinsehen die Birne platzen könnte?«
    »Wohl eher nicht, aber ich denke, dass du dich vermutlich übergeben müsstest, sofern ihr Menschen zum schwallartigen Entleeren des Mageninhaltes in der Lage seid«, erwiderte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Was? Klar können wir kotzen, wir sind doch keine Pferde. Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln, alleine übers Reihern nachzudenken könnte im Augenblick einen Brechreiz bei mir auslösen«, beschwerte er sich ernsthaft.
    »Darin sehe ich keine Schwierigkeit«, sagte sie, während sie mit einer Hand über den nicht-materiellen Bildschirm streifte, als ob sie einen bestimmten Abschnitt suchen würde. »Wäre es möglich, mir eine Frage zu beantworten«, fragte Nokturijè ihn und sah nach einem prüfenden Blick sein kurzes, jedoch deutliches Nicken.
    »Warum hast du dich, trotz des Zorns, den du offensichtlich gegen mich hegst, dennoch dazu entschlossen, mir zu helfen.«
    »Hör zu. Es tut mir leid, okay! Ich habe vollkommen überreagiert. Ich weiß, dass du nichts dafür konntest ... für das mit meinem Vater meine ich ... ich bin immer noch sauer, traurig, wütend – meine Gefühle, die ich in mir trage, lassen sich gar nicht wirklich in Worte fassen. Doch ich erinnerte mich an die ganzen Kinder, die in meiner Zelle waren. Sie haben ihr ganzes Leben noch vor sich – mein Vater hätte gewollt, dass wir alleine schon den Kindern zuliebe diese Drecksbande so richtig aufmischen. Doch versteh mich nicht falsch, ich denke immer noch, dass wir diesen Krieg gegen die Übermacht der Mÿnotrôn Armee von diesem kranken Schweinepriester Huns nicht gewinnen können«, erklärte Lucas ihr und bekam wieder leicht Tränen in die Augen.
    Die Mè warf ihm ein sanftes Lächeln zu.
    »Ich akzeptiere deine Entschuldigung und finde deine Entscheidung, mir zu helfen, sehr ehrenwert – und ich bin mir sicher, dass dein Vater, dessen Seele nun wieder ein Teil des Kosmos ist, sehr stolz auf dich wäre. Eines musst du mir glauben, dass ich nichts lieber tun werde, als dich vom Gegenteil zu überzeugen, dass wir sehr wohl dazu in der Lage sind, diesen Krieg zu gewinnen. Und dieses Schiff zu übernehmen, wird unser erster Schritt dazu sein. Wir werden sie dem Erdboden gleichmachen, wie ihr Menschen so schön zu sagen pflegt.«
    »Ich wünsche mir nichts mehr als das«, entgegnete ihr Lucas, mit einem breiten Grinsen.
     
    »Ich bin fertig«, informierte Nokturijè den Jungen nur wenige Minuten später. »Für einen kleinen Bruchteil einer Sekunde werden wohl überall die Lichter ausgehen, doch ich denke nicht, dass dies von diesen stumpfsinnigen Wesen, als eine Gefahr interpretiert werden wird. Ich muss nur noch den Befehl, den ich

Weitere Kostenlose Bücher