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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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nach vorn, drehte sich um und wollte auch schon ihre Schneide in den Leib des potenziellen Angreifers rammen, als sie plötzlich eine schockierend klingende Stimme vernahm.
    »Sag mal, hast du sie noch alle? Da mach ich mir Gedanken und hab ein schlechtes Gewissen, weil ich dir nicht helfen wollte und nun werde ich zum Dank, es mir doch anders überlegt zu haben, abgestochen?«
    Die Mè sah Lucas an, als ob sie ein Gespenst sehen würde, und fuhr ihre Waffe wieder ein.
    »Du hast mich zu Tode erschreckt. Schleich dich nie wieder so an mich heran«, entgegnete sie entrüstet.
    »In Ordnung. Das nächste Mal werde ich Jingle Bells pfeifen und mir vorher meine Elfenschuhe mit den Glöckchen anziehen, damit du weißt, dass ich es bin.«
    Nokturijè blickte ihn völlig verständnislos an.
    »Du fängst langsam an, genau wie Cameron vollkommen wirres Zeug von dir zu geben. Ich hoffe, dass es sich dabei nicht um eine Art krankhaften Wahnsinn handelt, den ihr Menschen nach einiger Zeit im freien Raum entwickelt.«
    Lucas sah über den Kommentar der Mè hinweg und wandte seine Blicke nach oben. Wie bereits vor ihm Nokturijè, verblüffte und schockierte ihn der Anblick gleichermaßen. Auch wenn er, als er aus seiner Zelle geführt wurde, glaubte sich einen Eindruck verschafft zu haben, wurde er sich nun darüber klar, noch nicht einmal annähernd das wahre Ausmaß des Komplexes erfasst zu haben.
    »Hast du einen Plan?«, fragte Lucas und schweifte mit den Augen durch die zahllosen Ebenen.
    Zu denken, sie könnten all die Menschen in der Kürze der Zeit befreien, war geradezu utopisch, das wusste auch Lucas. Nokturijè sah ihn ausdruckslos an.
    »Nein! Ich habe nicht die geringste Idee, wie wir vorgehen könnten. Es sind einfach zu viele – zu viele Zellen, zu viele Ebenen und letztlich zu viele Wachen. Ich hatte gehofft, dass sich dies einfacher gestalten würde.«
    Lucas dachte einen Moment nach und sagte dann, mehr zum Spass: »Lass uns doch einfach den Strom abdrehen, damit die Kraftfelder ihren Geist aufgeben.«
    Die Mè sah den Menschenjungen mit strahlenden Augen an.
    »Du bist ein Genie.«
    Lucas kratzte sich verwundert an seinem Kopf, während ein unsicheres verlegenes Lächeln in seinem Gesicht erschien.
    »Ach wirklich?«, erwiderte er irritiert, wo er doch wissentlich einen Scherz gemacht hatte.
    »Sicher doch. Das Energienetz dieses Schiffes ist nach dem ersten Anschein überraschend primitiv, wenn man bedenkt, wie fortgeschritten diese Wesen auf anderen Gebieten sind. Wenn ich mich recht entsinne, sind die einzelnen Sektionen miteinander verbunden. Eine einzelne abzuschalten, würde einen kompletten Ausfall zur Folge haben, was es zu verhindern gilt. Schließlich wollen wir nicht unsere Freunde vorzeitig alarmieren. Ich müsste es jedoch schaffen, eine Überbrückung erzeugen zu können, um nur diese eine Sektion vom Netz zu nehmen. Im Grunde könnte sogar bereits eine kleine Unterbrechung für die Deaktivierung der Kraftfelder sorgen.«
    »Das kannst du?«, fragte Lucas sie überrascht.
    »Ich denke schon. Schließlich extrahierte ich auch die benötigten Daten und sandte diese über einen verschlüsselten Kanal zu den Porex. Ich will jedoch keine voreiligen Versprechungen machen und müsste mir das Energiesystem noch einmal genauer ansehen.«
    Ohne einen weiteren Kommentar lief Lucas Nokturijè nach, die genau zu wissen schien, wo sie sich unbeobachtet in das System der Mÿnotrôn einhacken konnte. Überhaupt kannte sie Wege, wo diese gepanzerten Biomechanoiden nicht anzutreffen waren, wenn man bedachte, dass Lucas gute fünf Mal in Deckung gehen musste, bis er bei der Mè im Gefängnisdistrikt ankam.
    »Wie kommt es, dass wir keinem dieser hirnlosen Schleimsoldaten begegnet sind«, fragte er Nokturijè, die sich an einem seltsam aussehenden Bedienelement zu schaffen machte.
    »Aus eben diesem Grund. Sie sind hirnlos, wie du es formuliert hast – ich würde es intellektuell benachteiligt nennen. Bei den Mÿnotrôn handelt es sich nicht um eigenständig denkende Individuen, die zu selbstständigen Handlungen in der Lage sind so wie wir.«
    »Soll das heißen sie teilen sich ein gemeinsames Gehirn, das irgendwo herum schwebt, wie in einem billigen Science-Fiction-Film aus der Frühzeit der Filmgeschichte?«, fragte er und belächelte seine Aussage ein wenig.
    »Ich kenne mich nicht wirklich mit dem irdischen Unterhaltungsmedium aus, welches ihr Film nennt. Und weiß auch nichts von einem ›herumschwebenden

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