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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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– sogar den Alten Fradimo erwähnte er. Doch den Avajianern schenkte er in seiner Erzählung die meiste Aufmerksamkeit. Wie sie in den Palast kamen, sich aufführten wie die Barbaren und schließlich den Elanianern nach ihrem Rauswurf den Krieg erklärten.
    Als er seine Erzählung beendete, bemerkte Lucas erst, dass sich alle um ihn versammelt hatten und aufmerksam lauschten. Alle bis auf Cameron, der noch immer auf dem Bett saß und in ihre Richtung blickte.
    »Tolle Geschichte«, rief Cameron rüber.
    »Da hätte ich lieber feuchte Träume«, fügte er noch murmelnd hinzu.
    »Auch wenn diese Träume äußerst faszinierend sind«, sprach Jaro. »Befürchte ich, dass sie uns im Augenblick nicht von großem Nutzen sind. Doch versprich mir, sollte sich in einem der möglicherweise noch folgenden Träume etwas ereignen, das für unsere Sache von Bedeutung sein könnte, dann unterrichte mich darüber. Einverstanden?«
    Lucas war ein wenig enttäuscht, auch wenn er bereits befürchtete, dass dies nichts zu bedeuten hatte. Dennoch nickte er, um dem Syka deutlich zu machen, dass er ihm wichtige Informationen melden würde.
    Trotz der scheinbaren Nichtigkeit seiner Träume gab ihm Jaro dennoch das Gefühl, sich deren nicht schämen zu müssen – worüber er sehr froh war. Es war jedenfalls um einiges angenehmer, als mit Cameron über sexuelle Träume und den daraus resultierenden Ausscheidungen von Körperflüssigkeiten zu sprechen.
     
    Colonel Cameron Davis saß einige Stunden später alleine am Tresen der großräumigen Hotelbar des Liin. Sowohl die weiße Einrichtung als auch die leuchtend roten Wände und der Boden mit der gleichen Farbgebung verliehen der Lokalität eine angenehme Atmosphäre. Es war, abgesehen von der einen oder anderen Form einzelner Objekte, kein großer Unterschied zu einer herkömmlichen Bar auf der Erde festzustellen. Stühle, Tische, Tresen und Barhocker waren ebenfalls hier, welche auch zu den gleichen Zwecken genutzt wurden. Nur die Drinks und das Publikum waren beiderseits ungewöhnlich exotisch.
    Und noch etwas, das einem in einer irdischen Bar niemals geboten werden konnte – der eindrucksvolle Ausblick durch die gewaltige Glasfront auf den Hauptplatz des Bezirks. Auch wenn er sich sicherlich entspannenderes vorstellen konnte als all die vorbeiziehenden eigenartigen Wesen zu beobachten, war es doch ein effektiver Zeitvertreib.
    Er musste sich selbst eingestehen, dass er ein wenig Heimweh verspürte. Er vermisste das pulsierende Nachtleben seiner Heimatstadt Atlanta – mit Freunden von einer Bar in die nächste zu ziehen und Spaß mit ihnen zu haben. Hier war alles fremd und man betrachtete ihn wie einen Aussätzigen. Dies trieb ihn dazu, einen Drink nach dem anderen in sich hinein zu schütten. Cameron wusste noch nicht einmal, was er da eigentlich trank, aber die Erkenntnis, dass er all diese ihm Freude bereitenden Dinge womöglich nie wieder erleben könnte, ließ ihn diese Tatsache ignorieren.
     
    Die Tage, die bereits hinter ihm lagen, fühlten sich an wie Jahre und die Erinnerungen an schönere Zeiten begannen langsam zu verblassen. Dieser Job, so sagte seine Mutter einst, würde ihn noch ins Grab bringen. Viel lieber hätte sie ihn als Arzt oder Anwalt gesehen, doch Cam war stets der Meinung, dass dies nicht das Richtige für ihn wäre. Nun wünschte er sich, er wäre der Bitte seiner Mutter nachgekommen. Noch ein Grund, ein weiteres Glas zu leeren. In dem Moment, als Cameron den mit Tentakeln besetzten Barkeeper dazu aufforderte, ihm noch einen einzuschenken, sprach ihn eine weiche weibliche Stimme an.
    »Hey! Alles in Ordnung bei dir?«
    Cameron sah flüchtig neben sich und erkannte Nokturijè.
    »Ja, danke der Nachfrage. Es ist alles in Ordnung«, entgegnete Cameron etwas genervt.
    »So ganz alleine hier, schöner Erdenmann?«, sagte sie sinnlich.
    »Sollte das etwa eine Anmache sein?«, entgegnete er und betrachtete dabei sein Trinkglas. »Nichts für ungut, aber nach deinen Spielchen steht mir im Moment nicht der Sinn.«
    Nokturijè reagierte etwas verletzt.
    »Warum siehst du mich nicht an. Bin ich so hässlich in deinen Augen?«
    »Nein. Du bist ganz gewiss nicht hässlich. Doch ich habe im Augenblick echt andere Probleme.«
    »Du würdest am liebsten auf der Erde sein, richtig?«, sprach sie einfühlsam. »Sicherlich vermisst du auch die Erdenfrauen. Doch glaube mir, die haben nichts, was eine Mè wie ich nicht auch hätte. Wir sind uns von dem, was ich bislang hörte,

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