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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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hatten vereinbart, daß er eine Meldebombe zünden sollte, wenn ETs dem Notruf auf den Grund gehen wollten. Aber nach diesem falschen Notruf war es still geblieben.
    Und zu allem Überfluß wollte die verdammte Niss-Maschine noch mit ihr reden. Sie hatte zwar nicht den verborgenen Alarm in ihrem Büro ausgelöst, mit dem sie auf eine Notsituation hinweisen konnte, aber jedesmal, wenn Gillian ein Kommunikationsgerät benutzte, hörte sie das leise Klicken, mit dem die Niss ihr mitteilte, sie wolle mit ihr sprechen. Das alles war wirklich genug, um eine Fern an den Rand der Verzweiflung zu bringen: Am liebsten hätte sie sich in ihrem Bett verkrochen.
    In der Nähe der Ausfahrluke erhob sich plötzliche Unruhe. Aus dem Lautsprecher an der Wand drang ein kurzer, liederlicher Schrei auf trinär, gefolgt von einem längeren Bericht in nicht weniger schlampigem, schrillem Anglisch.
    »Sssir!« Zaa’pht drehte sich aufgeregt um. »Sie melden...«
    »Hab’ ich gehört.« Gillian nickte. »Die Leitung ist repariert. Gratulieren Sie dem Reparaturtrupp von mir und holen Sie die Leute herein, damit sie sich ein paar Stunden ausruhen können. Dann bitten Sie Heurka-Pete, er möge sich umgehend mit Hikahi in Verbindung setzen. Er soll sich einen Lagebericht geben lassen und ihr mitteilen, daß wir um 21.00 Uhr anfangen, das Schiff zu bewegen, wenn sie keine Einwände hat. Ich werde sie später anrufen.«
    »Aye, Sssir!« Zaa’pht wirbelte herum und jagte davon. Wattaceti beobachtete sie schweigend und wartete. »Okay«, sagte sie. »Verabschieden wir Takkata-Jim und Metz. Sie haben dafür gesorgt, daß alles von Bord geschafft wurde, was nicht auf unserer Checkliste stand, und alles inspiziert, was die Exilanten an Bord genommen haben?«
    »Ja. Sie haben nicht einmal eine Strahlenwaffe. Kein Radio, und gerade soviel Energie, daß sie damit die Insel erreichen können.«
    Einige Stunden zuvor, während Metz und Takkata-Jim packten, hatte Gillian das Boot selbst inspiziert. Sie hatte dabei eine Reihe zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen getroffen, von denen niemand sonst wußte. »Wer wird sie begleiten?«
    »Drei Freiwillige, allesamt ›sonderbare‹ Stenos. Alle männlich. Wir haben sie bis auf die Penisscheiden durchsucht. Sie sind sauber. Jetzt sind alle im Langboot-t. Sie sind startbereit.«
    Gillian nickte. »Dann sollen sie jetzt ausfahren. Ich wünsche ihnen Hals- und Beinbruch. Wir müssen uns mit anderen Dingen beschäftigen.«
    Sie dachte bereits darüber nach, was sie Hikahi sagen wollte.

61. Hikahi und Suessi
    »Vergeßt nicht, um jeden Preisss Funkstille zu bewahren«, mahnte sie Tsh’t und Suessi. »Und versucht, die verrückten Fen im Wrack daran zu hindern, gleich in den ersten paar Tagen sämtliche Vorräte aufzufressen, hmm?« Tsh’t brachte ihre Zustimmung mit einem Kieferklappern zum Ausdruck, wenngleich ihre Augen von Widerwillen getrübt waren.
    Suessi fragte: »Sind Sie sicher, daß keiner von uns mitkommen soll?« »Ja, ich bin sicher. Sollte ein Unglück geschehen sein, dann will ich nicht, daß noch mehr Leute ums Leben kommen. Falls ich Überlebende finde, werde ich womöglich jedes bißchen Platz benötigen. Im Grunde läuft das Skiff sowieso von allein. Ich muß es nur im Auge behalten.«
    »Aber solange Sie das Ding steuern, können Sie nicht kämpfen«, gab Hannes zu bedenken.
    »Wenn ich einen Schützen an Bord hätte, würde ich mich vielleicht versucht fühlen, zu kämpfen. So aber muß ich fliehen. Wenn die Streaker zerstört oder aufgebracht worden ist, muß ich in der Lage sein, mit dem Skiff hierher zurückzukommen, denn sonst seid ihr alle zum Tode verurteilt-t.«
    Suessi runzelte die Stirn. Er mußte ihr recht geben. Er war dankbar, daß Hikahi überhaupt noch so lange dageblieben war und ihnen ermöglicht hatte, mit der Energie des Skiffs im Innern des Wracks ein Wohnquartier einzurichten. Wir alle machen uns Sorgen um die Streaker und den Captain, dachte er. Aber Hikahi muß Höllenqualen leiden. »Also gut. Leben Sie wohl, und viel Glück, Hikahi. Möge Ifnis Boß Sie beschützen!«
    »Ihnen beiden wünsche ich das gleiche.« Hikahi nahm Suessis Hand sanft zwischen die Kiefer und dann Tsh’ts Brustflosse.
    Tsh’t und Suessi verließen das Schiff durch die kleine Luftschleuse. Sie steuerten ihren Schlitten rückwärts auf die klaffende Öffnung in dem versunkenen Alienschiff zu. Ein leises Sirren drang aus dem Skiff, als die Triebwerke ansprangen. Das Geräusch wurde von der

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