Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
Vom Netzwerk:
Mammutklippe, die das Wrack überragte, zu ihnen zurückgeworfen. Das winzige Raumboot setzte sich langsam in östlicher Richtung in Bewegung. Mit wachsender Geschwindigkeit glitt es unter Wasser davon. Hikahi hatte sich für eine Kreisroute entschieden. Sie fuhr weit hinaus, bevor sie im Bogen zurück und auf das Versteck der Streaker zusteuern würde. Damit würde sie fast zwei Tage für niemanden zu erreichen sein, aber man würde auch so nicht feststellen können, woher sie kam, falls ein Feind dort lauerte, wo die Streaker gelegen hatte. Sie sahen dem Boot nach, bis es im Dämmerlicht verschwand. Suessi hörte schon lange nichts mehr, als Tsh’t noch immer den Kopf langsam hinund herschwenkte und das schwindende Geräusch verfolgte.
    Zwei Stunden später, als Hannes sich zu seinem ersten Nickerchen im neuen Trockenquartier niederlegte, begann das provisorische Intercom neben seiner Pritsche zu krächzen. Nicht noch mehr schlechte Nachrichten. Er seufzte. In der Dunkelheit, einen Arm über die Augen gelegt, berührte er das Gerät. »Was?« fragte er knapp.
    Es war Lucky Kaa, der junge Elektroniktechniker und Hilfspilot. Seine Stimme sprudelte vor Aufregung. »Sssir! Tsh’t sagt, Sie sollen rasch kommen. Es ist das Schifff!«
    Suessi rollte auf die Seite und stützte sich auf einen Ellbogen. »Die Streaker?«
    »Jawohl! Die Leitung ist wieder offen! Sie wollen sofort mit Hikahi sprechen!«
    Alle Kraft verließ Suessis Arme. Er fiel auf den Rücken und stöhnte. O blumer Tag! Inzwischen ist sie längst außer Sonarsprechreichweite!
    Es sind Gelegenheiten wie diese, die mich wünschen lassen, ich beherrschte das Delphingeplapper wie Tom Orley Vielleicht könnte ich auf Trinär mit einem angemessenen ironischen und vulgären Ausdruck bezeichnen, wie das Universum läuft!

62. Exilanten
    Das Langboot glitt zügig durch die Luke und hinaus in das blaue Zwielicht des kithrupanischen Ozeans. »Das ist der falsche Kurs«, reklamierte Ignacio Metz, nachdem die Irisluke sich hinter ihnen geschlossen hatte. Statt sich ostwärts zu wenden, fuhr das Boot in einer Spiralbahn nach oben.
    »Nur ein kleiner Abstecher, Dr. Metz«, beruhigte ihn Takkata-Jim. »Sreekah-jo, melden Sie der Streaker, ich sei dabei, die Trimmung zu justieren.«
    Der Delphin auf dem Platz des Kopiloten sprach zwitschernd mit seinem Gegenüber an Bord des Schiffes. Zorniges Quäken kam über die Sonarsprechleitung zurück. Auch die Streaker hatte die Kursänderung bemerkt.
    Metz’ Sitz befand sich über und hinter Takkata-Jims Platz. »Was tun Sie da?« fragte er.
    »Ich muß mich an die Steuerung gewöhnen...«
    »Na, dann passen Sie auf! Sie steuern geradewegs auf die Detektorbojen zu!«
    Verblüfft sah Metz zu, wie das Boot auf die Delphinkolonnen zujagte, die damit beschäftigt waren, die Lauschbojen zu demontieren. Die Fen stoben unter schrillem Fluchen auseinander, als das Boot die zusammengeketteten Bojen krachend rammte. Metallsplitter trudelten klappernd am Bug entlang und verschwanden unten in der Dunkelheit. Takkata-Jim schien nichts von alledem zu merken. Gelassen zog er das kleine Schiff herum und lenkte es in gemäßigtem Tempo nach Osten, wo die Insel lag, die ihr Ziel sein sollte.
    Das Sonarsprech krächzte. Dr. Metz errötete. Ein wohlerzogener Fin benutzte doch solche Ausdrücke nicht!
    »Melden Sie ihnen, daß es ein Unfall war«, befahl Takkata-Jim dem Kopiloten. »Die Trimmung hat nicht gestimmt, aber jetzt haben wir alles unter Kontrolle. Wir sind befehlsgemäß zur Insel unterwegsss.«
    Das Langboot fuhr in einen schmalen Canyon hinein und ließ die hellerleuchtete Unterseemulde mit der Streaker hinter sich.
    »Ein Unfall – beim Sack meines haarigen Onkels Fred!« Diesen Worten folgte kicherndes Gelächter aus dem rückwärtigen Teil der Brücke. »Wissen Sie, irgendwie hab’ ich mir ja gedacht, Sie würden hier nicht verschwinden, ohne vorher das inkriminierende Beweismaterial zu vernichten, Takkata-Jim!«
    Dr. Metz kämpfte mit seinen Haltegurten, um sich umzudrehen. »Charles Dart! Was tun Sie hier?«
    Auf einem Regal in einem Materialspind – dessen Tür jetzt offenstand – hockte ein Schimpanse im Raumanzug und grinste ihn an. »Na, ich zeige ‘n bißchen Initiative, Doktor Metz. Jetzt dürfen Sie aber nicht vergessen, das in Ihren Unterlagen festzuhalten. Es muß sich ja schließlich auszahlen.« Er brach in kreischendes Gekicher aus, das durch den Verstärker in seinem Anzug noch schriller klang.
    Takkata-Jim beugte

Weitere Kostenlose Bücher