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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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einhunderttausend Kilometer.
    »Hier Telemetrie! Takkata-Jim hat seine Waffensysteme entsichert.’« verkündete Wattaceti.
    Gillian nickte. Ich hab’s gewußt. Der Kerl ist beinahe menschlich. Er müßte eine sehr viel stärkere Persönlichkeit haben, als ich je gedacht habe, wenn er das nicht tun würde. So nutzlos es auch sein mag, aber wer würde denn diesen Feinden mit gesicherten Waffensystemen gegenübertreten? So, jetzt noch ein bißchen näher...
    »Gillian!« rief der Detektor-Offizier. »Ich kann es nicht glauben! Takkata-Jim hat-t...«
    Gillian lächelte ein wenig traurig.
    »Lassen Sie mich raten. Unser tapferer Vize-Captain hat die komplette Kampfflotte unter Beschuß genommen.«
    Tsh’t und Wattaceti drehten sich um und sahen sie mit großen Augen an. Sie zuckte die Achseln. »Na wirklich! Bei all seinen Fehlern hat doch niemand je behauptet, Takkata-Jim sei nicht tapfer.«
    Sie grinste, um ihre eigene Nervosität zu verbergen. »Los jetzt! Alle auf ihre Plätze!«

109. Takkata-Jim
    Takkata-Jim schrie auf, und sein Greifarm langte hastig nach dem Kippschalter. Er funktionierte nicht! Die Waffensteuerung aktivierte sich, ohne daß er sie gezündet hatte! Alle paar Sekunden lief ein Schauer durch das kleine Schiff, wenn die kleinen Suchgeschosse aus dem einzelnen Torpedorohr des Langbootes hinausjagten. Kurze Feuerstöße aus Antimaterie blitzten aus der Nase des Langbootes und richteten sich automatisch gegen das nächste der Alienschiffe. Ein Glückstreffer ließ das vorderste Soro-Schiff aufblühen wie eine feurige Blüte, die sich im Raum entfaltete. Die ganz und gar unerwartete Attacke hatte Verteidigungssysteme durchbrochen, die darauf angelegt waren, Nova-Hitze zu überstehen.
    Fluchend versuchte er es mit der Override-Schaltung. Auch sie zeigte keinen Effekt.
    Als die Soro-Flotte sein Feuer zu erwidern begann, heulte Takkata-Jim auf und riß den kleinen Scout durch eine Serie gewagter Ausweichmanöver. Mit dem natürlichen, dreidimensional operierenden Sinn eines Delphins wirbelte er in extremer Gravitationsrotation davon und schlängelte sich zwischen Geschoßsalven hindurch, die ihn oft nur um Haaresbreite verfehlten.
    Es gab nur eines, was er tun konnte, nur eine Möglichkeit, Hilfe zu finden. Takkata-Jim nahm Kurs auf die zweite der beiden Flotten. Ihr war sein Angriff auf die Soro bestimmt nicht verborgen geblieben. Sie würden ihn als Verbündeten betrachten, wenn er lange genug am Leben blieb, um sie zu erreichen. So jagte er hinaus ins All, gehetzt von einer Herde Behemoths, die jetzt wendeten und ihm unverzüglich nachsetzten.

110. Streaker
    »Jetzt, Gillian?«
    »Gleich, meine Liebe. Noch eine Minute.«
    »Aber die Schiffe im Norden scheinen esss sich überlegt zu haben! Ein paar von ihnen kommen auf uns zu... ich korrigiere: Die ganze Meute bewegt sich nach Süden, auf uns zu!«
    Gillian konnte kein schlechtes Gewissen empfinden, weil sie das Feuer von Toms Position abgelenkt hatte. Es war nicht mehr als ein kleines Dankeschön für das, was er getan hatte. »Okay. Berechnen Sie eine Flugbahn. Ich will ostwärts aus der Ekliptik hinaus, sobald die zweite Flotte sich dem Langboot zugewendet hat.«
    Tsh’t stieß ungeduldig einen zwitschernden Seufzer aus. »Aye, Sir.« Sie schwamm zum Pilotenplatz hinüber und beriet sich mit Lucky Kaa.

111. Tom
    Er hob den Kopf über den Wasserspiegel des Tümpels, in dem er Zuflucht genommen hatte. Wohin waren plötzlich alle verschwunden? Noch wenige Minuten vorher hatte der Himmel von pyrotechnischen Wunderwerken gelodert. Brennende Schiffe waren zur Rechten wie zur Linken vom Himmel gefallen. Jetzt sah er nur noch ein paar Nachzügler, die hoch oben und fern am Himmel mit Höchstgeschwindigkeit südwärts jagten. Es dauerte einen Moment, bis ihm ein Verdacht kam. Danke, Jill, dachte er. Und jetzt zeig’s ihnen – mit einem Gruß von mir.

112. Takkata-Jim
    Takkata-Jim blubberte frustriert. Er hatte so viel zu tun, daß er keine Zeit fand, sich um die Waffensteuerung zu kümmern. In seiner Verzweiflung gab er Impulse ab, mit denen er Computerspeicher blockweise lahmlegte. Endlich klappte etwas. Die Waffensysteme schalteten sich ab.
    Hektisch rollte er das Schiff nach links und ließ die Triebwerke mit voller Kraft laufen, um einem Schwarm Torpedos auszuweichen.
    Die beiden Flotten schwebten rasch aufeinander zu, ihre Fronten rückten immer näher an ihn heran. Takkata-Jim beabsichtigte, in die zweite Flotte hineinzufliegen und dahinter

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