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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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gelben
    Frag die Wale –
    nach menschlichem Rassismus!
    »Das ist lange her!« schnappte Hakkuka-jo, sichtlich schockiert. »Und die Menschen hatten keinen Patron, der sie führte!«
    »Trotzdem...« entgegnete Sreekah-pol, aber es klang unsicher. Alle verstummten, als K’tha-Jon sich näherte. Hakkuka-jo überlief es immer wieder eisig, wenn er den Bootsmann betrachtete.
    K’tha-Jon war ein Riese, mehr als drei Meter lang und mit einem Umfang, den zwei Menschen mit ausgestreckten Armen nicht umschließen konnten. Seine Flaschennase war stumpf, und anders als bei den anderen sogenannten Stenos an Bord war seine Farbe nicht fleckig, sondern dunkel schattiert. Es hieß, daß K’tha-Jon auch einer von Dr. Metz’ »Spezialfällen« sei.
    Der Riese schwamm heran und stieß lautstark einen Blasenschwall aus. Sein offenes Maul starrte von einem furchterregenden Sortiment rauher Zähne. Die anderen nahmen beinahe unbewußt eine unterwürfige Haltung an: Sie wandten die Augen ab und schlossen die Nahrungsmünder.
    »Wie ich höre, hat es hier wieder Streitereien gegeben«, grollte K’thaJon mit tiefer Stimme auf Unterwasser-Anglisch. »Zum Glück habe ich den Ersten Bootsmann, S’thata, mit einem seltenen Senso-Tape bestechen können, so daß er sich bereit erklärte, dem Captain nichts davon zu melden. Ich erwarte, daß jemand die Kosten für das Tape übernimmt, und zwar mit Zinsen...«
    Moki schien etwas sagen zu wollen, aber K’tha-Jon schnitt ihm das Wort ab.
    »Keine Ausreden! Deine Disziplinlosigkeit ist eine Belassstung, auf die ich verzichten kann! S’thata hätte ganz recht gehabt, wenn er dich für deine hinterlistige Beißerei gleich gefordert hätte!«

    Er soll es wagen, soll es wagen!
    Feiger Tursiops!
    Soll es wagen. ..
    Moki hatte kaum die ersten Worte gepfiffen, als K’tha-Jons mächtige Schwanzflosse seine Flanke traf. Der Schlag trieb ihn ein paar Meter durch das Wasser, bevor er, pfeifend vor Schmerz, wieder auf der Stelle verharrte. K’tha-Jon schwamm zu ihm und murmelte leise: »Du bist Tursiops! Es ist der Name für unsere ganze, in der Bibliothek registrierte Spezies! Tur-siopsss amicusss... freundliche Flaschennase‹! Frag Doktor Metz, wenn du mir nicht glaubst. Bringst du diejenigen unter uns, die wir Stenos-Elemente in unseren Genen haben – Vize-Captain TakkataJim und mich zum Beispiel – noch einmal in Verlegenheit, indem du dich wie ein Tier benimmst, werde ich dir zeigen, wie man sich als freundliche Flaschennase aufzuführen hat! Ich mache Taue ausss deinen Eingeweiden!«
    Moki zitterte und wandte sich mit fest geschlossenem Maul ab. K’tha-Jon ließ einen verachtungsvollen Sonarspray über den niedergeschmetterten Fin rieseln, und dann wandte er sich den anderen zu. Hakkuka-jo und Sreekah-pol betrachteten unbeteiligt die leuchtend bunten, dekorativen Garibaldi- und Engelsfische, die man ungehindert in der Zentralkammer umherschwimmen ließ.
    Hakkuka-jo flötete leise. »Die Pause ist gleich vorüber«, kläffte der Bootsmann. »Zurück an eure Arbeit-t! Und spart euch euren Haß für euer Privatleben auf!«
    K’tha-Jon bäumte sich auf und jagte davon. Die Turbulenzen, die seine Schwanzflosse aufwirbelte, brachten die beiden anderen fast aus dem Gleichgewicht. Hakkuka-jo sah ihm nach und pfiff einen langen, leisen Seufzer.
    Das dürfte genügen, dachte K’tha-Jon, als er zu seinem Arbeitsplatz in den Laderäumen zurückkehrte. Vor allem Moki würde sich jetzt für eine Weile zurückhalten. Es war ihm zu raten.
    Wenn es etwas gab, das er und Takkata-Jim nicht gebrauchen konnten, dann war es eine Flut von unterschwelligem Rassismus und Verdächtigungen. Nichts würde die Menschen in der Fremde so fest zusammenschweißen wie dergleichen.
    Und es würde Creideikis Aufmerksamkeit erregen. Takkata-jim besteht darauf, daß wir dem Captain noch eine Chance geben, sich einfallen zu lassen, wie er uns alle lebendig nach Hause bringen will. Also gut. Ich kann warten.
    Aber wenn ihm nun nichts einfällt? Wenn er immer neue Opfer von einer Crew verlangt, die sich nie danach gedrängt hat, Helden zu werden?
    In diesem Fall müßte jemand in der Lage sein, der Crew eine Führungsalternative zu bieten. Noch zögert Takkata-Jim, aber vielleicht nicht mehr lange.
    Wenn der Augenblick käme, würden sie die Unterstützung der Menschen brauchen, und Mokis rassistisches Gezänk konnte die Chancen dafür drastisch verringern. K’tha-Jon gedachte diesen Stenos fest im Auge zu behalten und dafür

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