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Sternenfohlen 06 - Wolke in Not

Sternenfohlen 06 - Wolke in Not

Titel: Sternenfohlen 06 - Wolke in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Minuten, zwanzig Minuten, fünfundzwanzig Minuten …
    Wolke machte sich allmählich Sorgen. Wo blieb Mondstrahl nur? Warum kam er nicht? Doch plötzlich trabte er herein. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin“, keuchte er.
    „Wo hast du bloß gesteckt?“, fragte Wolke. „Ich habe mir Sorgen gemacht! Ich warte schon seit einer Ewigkeit auf dich!“
    Mondstrahl sah sie schuldbewusst an. „Also … ich …, ähm …, ich … ich war beim Flugtraining.“
    Wolke starrte ihn an. „Beim Flugtraining?“
    Mondstrahl nickte. „Das Trihorn hat das Flugteam gebeten, für das Schuljahresende, wenn alle Eltern kommen, eine Aufführung vorzubereiten. Und deswegen müssen wir jeden Tag trainieren.“
    Wolke traute ihren Ohren nicht. Sie hatte das Mittagessen ausfallen lassen und in der Bibliothek gewartet, und das alles nur, weil Mondstrahl fliegen musste! „Ich dachte, du willst deine Geschichtsprüfung bestehen!“ Sie stopfte die Geschichtshefte in ihre Tasche zurück. „Die ganze Mittagspause habe ich hier gewartet! Du hättest mir Bescheid geben müssen, dass du zum Fliegen gehst.Dann hätte ich mein Mittagessen nicht ausfallen lassen müssen. Ich werde dir jedenfalls nicht mehr helfen!“
    „Wolke! Warte!“, rief Mondstrahl rasch. „Ich habe nicht darüber nachgedacht. Bitte hilf mir beim Lernen! Es tut mir so leid, dass du dein Mittagessen verpasst hast. Bitte warte einen Augenblick – ich bin gleich wieder da!“
    Bevor Wolke widersprechen konnte, war er zur Tür hinausgaloppiert. Sie runzelte die Stirn. Was machte er bloß?
    Ein paar Minuten später kam Mondstrahl mit einer großen Tüte voller Äpfel und Karotten zurück.
    „Die Elfen in der Küche haben mir das hier für dich gegeben. Ich möchte mich damit entschuldigen, dass du wegen mir warten musstest. Magst du mir nicht vielleicht doch noch helfen?“
    Es tat ihm offensichtlich wirklich leid, so dass Wolkes Zorn allmählich verrauchte. „Na gut“, sagte sie und biss in einen Apfel. „Dann lernen wir jetzt Geschichte.“
    Mondstrahl nickte. „Ja, bitte!“

    Ihre Wiederholungsstunde war aber trotz allem kein Erfolg. Wolke versuchte, ihm ihre Notizen zu erklären. Aber sobald sie anfing zu reden, begann Mondstrahl mit leerem Blick aus dem Fenster zu starren.
    „Mondstrahl, sag mal, hörst du mir eigentlich zu?“, fragte Wolke ärgerlich, als er zum dritten Mal ihre Frage nicht beantworten konnte.
    „Was?“ Mondstrahl blinzelte. „Oh, tut mir leid. Es ist so anstrengend, alles zu wiederholen. Wenn ich nur wüsste, was in der Prüfung gefragt wird, dann bräuchte ich nur die Lösungen zu den Fragen lernen.“
    „Wie du weißt, ist das unmöglich“, rügte ihn Wolke. „Wir müssen wirklich den ganzen Stoff wiederholen.“
    „Aber es ist so entsetzlich viel!“, erwiderte Mondstrahl. „Ich werde mir das niemals alles merken können.“
    „Das schaffst du schon“, ermutigte ihn Wolke. „Du musst einfach dranbleiben.“
    Draußen ertönte das Signal zum Ende der Mittagspause. Wolke schloss die Hefte und seufzte. „Komm mit. Wir können später weitermachen.“
    Als sie die Bibliothek verließ, trottete Mondstrahl langsam hinter ihr her.

3

    Wolke und Mondstrahl gingen zum Zauberfeld, wo ihr Nachmittagsunterricht stattfand. Dort wurden sie schon von Saphira und Sturmwind erwartet. „Wie war das Lernen?“, rief ihnen Sturmwind zu.
    „Nicht so toll“, seufzte Mondstrahl. „Es ist einfach zu viel. Wenn ich nur die Fragen kennen würde! Aber das ist wohl unmöglich. Nachdem die Elfen alle Prüfungsfragen in einem großen Schrank im Postbüro aufbewahren, gibt es da wohl keine Möglichkeit.“
    „Und selbst wenn du sie vorher sehen könntest, wäre es immer noch Betrug“, wurde er von Wolke erinnert.
    „Nein, nicht wirklich! Ich würde ja nur die Fragen anschauen und die richtigen Antworten darauf lernen!“, versuchte sich Mondstrahl zu verteidigen.
    „Trotzdem würdest du alle hintergehen“, beharrte Wolke. „Außerdem ist es Unsinn, darüber nachzudenken. Es gibt absolut keine Möglichkeit, vor den Prüfungen an die Fragen zu kommen.“
    „Na ja, wahrscheinlich könnte man schon …“ Saphira verstummte.
    Mondstrahl sah sie neugierig an. „Was könnte man?“
    „Ach, nichts.“ Sie schüttelte den Kopf.
    Wolke sah sie an und fragte sich, was sie wohl gerade sagen wollte. Aber in diesem Moment landete Damaris, ihre Zauberlehrerin, neben ihnen. „Kommt bitte alle zu mir!“, wieherte sie. „Wir haben heute eine Menge Stoff

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