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Sternenfohlen 06 - Wolke in Not

Sternenfohlen 06 - Wolke in Not

Titel: Sternenfohlen 06 - Wolke in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Glück,dachte sie. Immerhin weiß er schon, was gefragt wird.
    Wolke wich seinem Blick aus, huschte wortlos in den Saal und suchte, ohne sich noch einmal umzusehen, ihren Platz.
    Gleich würde die Prüfung beginnen!

5

    Nachdem alle Einhornschüler ihren Platz gefunden hatten, warf Gloria ihren Kopf zurück, und ein Regen von silbernen Sternen floss aus ihrem Horn. Als Wolke dies zum ersten Mal am Beginn einer Prüfung gesehen hatte, war sie sehr überrascht gewesen. Aber jetzt wusste sie schon Bescheid. Auf jedem Prüfungsbogen landete ein silberner Stern, funkelte einen Moment und verschwand dann mit einem leisen „Plopp“. Anschließend drehten sich die Prüfungsbogen wie von Zauberhand um, so dass die Schüler die Fragen lesen konnten. Die Prüfung begann!
    „Frage 1: In welchem Jahr begann dieSchlacht von Hochberg und welche Rolle spielten die Drachen dabei?“
    Einfach, dachte Wolke und tauchte ihr Horn in die Tinte. Neben sich hörte sie ein leises Schnauben und sah zu Mondstrahl. Er starrte mit weit aufgerissenen Augen auf seinen Fragebogen.

    Wolke wunderte sich, was wohl mit ihm los war. Aber sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie wusste, dass die Prüfung nur eine Stunde dauern würde und sie jetzt anfangen musste zu schreiben, um alle Fragen beantworten zu können.
    Den Rest der Stunde sah Wolke kaum von ihrer Prüfung auf, aber sie bemerkte, dass Mondstrahl neben ihr seufzte und unruhig hin und her rutschte. Er schien schon sehr bald fertig zu sein.
    Als die Prüfung zu Ende war und Gloria alle Arbeiten eingesammelt hatte, trabte Mondstrahl aus dem Saal und drängte sich an den anderen Einhörnern vorbei, um möglichst schnell nach draußen zu gelangen. Wolke wunderte sich, dass er so unglücklich aussah.
    Sie machte sich auf zur Mondscheinwiese. Saphira wartete dort am Tisch auf sie. Siehatte bereits am Vortag die letzte Prüfung geschrieben. „Wie ist die Prüfung gelaufen?“, fragte sie Wolke gleich. „Ich habe den ganzen Vormittag an dich und Mondstrahl gedacht.“
    „Gar nicht so schlecht. Ich konnte die meisten Fragen beantworten ...“, meinte Wolke.
    „Mondstrahl konnte wohl alle Fragen beantworten“, erwiderte Saphira.
    „Also, das war irgendwie komisch.“ Wolke erzählte, wie schockiert Mondstrahl beim Anblick der Prüfung ausgesehen hatte und wie er nach der Prüfung gleich davongelaufen war.
    „Das ist wirklich seltsam.“ Saphira runzelte die Stirn. „Was war da wohl los?“
    „Ich weiß es nicht. Eigentlich hätte ich erwartet, dass er ganz zufrieden schaut, nachdem er ja wusste, was …“
    In diesem Moment kam Sturmwind hinzu. Wolke verstummte sofort.
    Sturmwind sah sie neugierig an. „Was tuschelt ihr denn da?“
    „Nichts“, murmelte Wolke verlegen.
    „Jedenfalls nichts, was ich hören soll“, begriff Sturmwind verletzt. „Ich wollte dich eigentlich fragen, wie deine Prüfung gelaufen ist. Aber das hat wahrscheinlich gar keinen Sinn. Das wirst du mir wohl auch nicht erzählen.“
    Wolke fühlte sich ganz schrecklich. „Natürlich rede ich mit dir über meine Prüfung …“, begann sie. Doch sie verstummte, als plötzlich ein Elf auf die Wiese trat und in sein Horn blies.
    „Was hat denn das zu bedeuten?“, fragte Saphira überrascht.
    Wolke wusste es auch nicht. Ihre Augen weiteten sich erstaunt, als das Trihorn, ein schneeweißes Einhorn, das Direktor der Schule war, langsam auf die Wiese geschritten kam. Sein Horn war in den Farben Gold, Silber und Bronze gestreift. Heute hatte sein edles Gesicht einen ungewöhnlich ernsten Ausdruck.

    Er blieb stehen und sah sich mit traugriger Miene um. „Guten Tag! Es tut mir leid, dass ich euch vom Mittagessen abhalte, aber ich habe schlechte Nachrichten. Offensichtlich hat jemand von euch letzte Woche einen Rosenquarz benutzt, um in den Schrank mit den Geschichtsprüfungen zu sehen.“
    Alle Einhörner schnappten hörbar nach Luft. Wolkes Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Sie warf Saphira einen hastigen Blick zu.
    „Auf allen Schränken mit Prüfungsunterlagen liegt ein Zauber“, fuhr das Trihorn fort. „So erfahren die Elfen, ob jemand betrügen will. Als die Elfen heute Morgen den Schrank öffneten, entdeckten sie, dass tatsächlich jemand so unaufrichtig war und versucht hat, mithilfe eines Zaubers hineinzusehen.“
    Ein Raunen lief durch die Reihe der Einhornschüler.
    „Wer war das?“
    „Wer könnte das gewesen sein?“
    „Wer würde so etwas machen?“
    Wolke hatte den Blick gesenkt. Sie

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