Sternenfohlen 23 - Zauberhaftes Winterfest
künstlerischen Dingen war sie einfach die Begabteste unter ihnen. Und auch Saphiras Schneeelf war noch ein wenig ordentlicher geformt als ihr eigener. Also hatten ihre Freundinnen zu Recht gewonnen, und Wolke wollte sich für sie freuen.
Außerdem gibt es ja noch viele andere Spiele und Wettbewerbe heute. Da bekomme ich schon noch meine Chance, redete sie sich selbst gut zu.
„Lasst uns mal zu einem der Programm-Plakate gehen und schauen, was als Nächstes dran ist“, schlug Wolke deswegen vor und trabte eifrig davon.
9
Der Tag verging wie im Fluge, so viele lustige Dinge unternahmen die fünf Einhornfohlen mit ihren Familien. Nach dem Schneeelfen-Wettbauen hatten sie alle Mondstrahl und Stella beim Eisschnelllauf angefeuert, bei dem die beiden zeitgleich über die Ziellinie geschossen kamen und sich den ersten Platz teilen mussten. Und Wolke hatte sie alle beim Dosenwerfen mit verzauberten Schneebällen besiegt. Es hatte ein spannendes Finale zwischen ihrer Mama und ihr gegeben, das Wolke mit einer Dose Vorsprung schließlich für sich entschieden hatte. Außerdem hatten sie sich das Konzert des Schulchores in der großenHalle angehört, bei dem Sturmwind mitgesungen hatte, und vor Begeisterung lange mit den Hufen aufgestampft und gewiehert. Gerade eben hatten die Freunde ihre Eltern bei einer Schneeballschlacht ordentlich eingeseift und die Erwachsenen haushoch besiegt. Jetzt war es erst mal an der Zeit für eine kleine Stärkung, bevor sie sich das Highlight des Tages ansehen wollten, den Eistanz.
„Oje, mein Magen knurrt schon so laut, dass ich meine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann“, seufzte Wolke auf dem Weg zum Versammlungsplatz, auf dem die Buden mit Essen und Getränken aufgestellt waren.
„Du sagst es“, meinte Stella.
„Hmmmm, riecht doch nur“, schwärmte Sturmwind, als sie sich den ersten Buden näherten.
Wolke reckte die Nüstern in die Höhe. Ihr Freund hatte recht: Von überall zogen die köstlichsten Düfte heran. Es roch nach Zimtgebäck und Haferbrei mit Vanille, Äpfeln und Nüssen, es gab luftige Zuckerwatte in den verschiedensten Farben und Geschmacksrichtungen, süß gefüllte Bratäpfel, herzhafte Möhren-Muffins und natürlich Petunia Pfingstroses magischen Winterpunsch.
„Ich weiß gar nicht, was ich zuerst kosten soll“, meinte Mondstrahl und sah sich ratlos um. Die Auswahl war einfach viel zu groß und viel zu verlockend.
„Wisst ihr was, wir nehmen einfach von allem etwas und jeder darf mal probieren. Was meint ihr?“, schlug Saphira vor.
„Das ist eine sehr gute Idee“, fanden alle.
„Mama, darf ich noch eine Zuckerwatte haben? Bitte!“, flehte Wolke ihre Mutter an. „Und einen Winterpunsch?“
„Ja, sag mal, du musst doch langsamplatzen!“ Wolkes Papa lachte herzlich. „So kenne ich dich ja gar nicht.“
„Aber ich muss doch nach meiner schlimmen Erkältung wieder zu Kräften kommen“, redete sich Wolke heraus. In Wahrheit war sie schon ziemlich satt, aber die Zuckerwatte war so verzaubert, dass sie wunderschön glitzerte und herrlich auf der Zunge prickelte. Und nach einem Schluck magischem Winterpunsch durchströmte einen eine so wohlige Wärme. Das wollte sie unbedingt noch einmal genießen.
„Na, wenn das so ist …“, sagte Wolkes Mutter und zwinkerte ihrer Tochter zu. „Aber beeile dich, der Eistanz beginnt bald.“
„Auweia, ich weiß gar nicht, ob ich gleich beim Eistanz überhaupt mitmachen kann. Ich habe so viel gegessen …“, stöhnte Stella, die Wolke und Saphira zum Zuckerwattestand begleitete.
„Ach, das schaffst du schon. Schließlich hast du die ganze Woche so viel dafür geübt“, ermunterte Saphira sie.
Stella nickte. „Am besten, ich gehe schon mal zur Eisbahn und wärme mich etwas auf. Kommt ihr dann nach?“
„Klar doch! Bis später!“, nuschelten Wolke und Saphira mit dem Maul voll Zuckerwatte.
„Worauf wartest du noch? Du bist der Nächste!“, blaffte Melvin Sturmwind an. Der Sechstklässler öffnete den Einlass zur Eisbahn und bedeutete Sturmwind mit dem Kopf, hindurchzugehen.
„Was? Äh … Nein, das … das ist ein … Missverständnis. Ich mach gar nicht mit“, stammelte Sturmwind.
„Du stehst vor dem Eingang, dann machst du auch mit.“
Erschrocken starrte Sturmwind den älteren Schüler an. Er hatte gar nicht beabsichtigt, vor dem Einlass zu stehen. Vielmehr herrschte an der Eisbahn so ein Andrang, dass er von der Menge hin und her geschoben worden war und nun zufällig in der Nähe des
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