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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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begonnen, so hell wie die Sonne zu strahlen. Die schmale, absolut gerade Linie aus Licht, die sich am Himmel und auf seinen Netzhäuten einbrannte, kam aus der Spitze der Baumform hervor, die sich nun unter dem fremdartigen Gefährt befand und den Kontakt zum mittleren Bogen von Tynary, dem nördlichsten der Dathrorrj-Drillinge, herstellte. Ein einziges, unfassbar lautes, erschütterndes Bumm hallte in seinen und den Ohren seiner Begleiter wider, und Tynary war verschwunden.
    Zumindest der mittlere Teil davon. Wo sich der unbewegliche Stein eben noch über den Pedetp erstreckt hatte, befand sich nun eine gewaltige Leere über dem Fluss. An jedem Ende stürzten Säulen aus Staub, Steinen und Erdbrocken in den Strom. Alle in seiner Umgebung starrten ungläubig auf die Stelle, an der die uralte und anscheinend unzerstörbare Brücke vor Kurzem noch gestanden hatte. Alle bis auf Treappyn.
    Er beobachtete das Alien-Schiff. Wenngleich er ebenso benommen und verwirrt wie alle anderen war, wollte er unbedingt verstehen, was er soeben mit angesehen hatte. Doch das war unmöglich, da er einfach nicht das dafür erforderliche minimale wissenschaftliche Hintergrundwissen besaß. Dieses Defizits musste er sich jedoch nicht schämen, denn damit stand er den besten Wissenschaftlern von ganz Arrawd in nichts nach. Einer Sache war er sich jedoch völlig sicher.
    Was sich eben vor ihren Augen abgespielt hatte, war nicht aufgrund von Dampfkraft geschehen.
    Die Baumform, die ganz offensichtlich etwas weitaus Bedrohlicheres als ein Baum war, änderte leicht die Position. Ein zweiter das Augenlicht bedrohender Lichtstrahl traf die mittlere Brücke, die dasselbe Schicksal erlitt wie Tynary. Es überraschte so auch niemanden, als Syabry, die dritte und letzte Brücke, ebenso wie ihre beiden Vorgänger verschwand. Ein Hagel aus Steinen, gesprengten Brückenstücken und Erde regnete in den tosenden Pedetp-Fluss hinab.
    Unter den führenden Offizieren und den anderen Ratgebern brandete leichter Jubel auf, der weiter unten widerhallte, als den Verteidigern Wullsakaas klar wurde, was diese erstaunliche Alien-Erfindung bewirkt hatte. Da die Brücken nun zerstört waren, hatten die Armeen aus dem Vereinigten Pakktrine und Jebilisk keine andere Möglichkeit, als den brandenden Pedetp per Boot zu überqueren. Die Invasion war so zu einem abrupten und gänzlich unerwarteten Halt gekommen.
    »Ich werde ihn nicht anbeten«, erklärte Bavvthak mit gefühlvoller Stimme, »aber wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme, werde ich mich vor ihm hinhocken und dankbar meine Hautlappen heben.«
    »Er hat uns alle gerettet«, erklärte Ratgeber Goidramm ähnlich überschwänglich. »Indem er für uns eingetreten ist, hat er sich als wahrer Freund und Verbündeter des großen Wullsakaa erwiesen!«
    Treappyn hielt sich jedoch zurück und beobachtete weiterhin das fremde Schiff.
    Vielleicht , dachte er. Vielleicht.
    Als er erneut den Mund aufmachte, sprach er nicht direkt zu einem der Anwesenden, nicht einmal zu dem Hochgeborenen. Aber alle hörten ihm zu. »Vergesst nicht, dass keiner von uns – mich eingeschlossen – etwas über die wahren Motivationen oder Intentionen des Besuchers weiß. So schnell, wie er die Dathrorrj beseitigt hat, könnte er auch die Festung von Metrel in Schutt und Asche legen. Oder Metrel selbst.«
    »Oder Wullsakaa«, fügte ein anderer ernst hinzu und setzte damit den Gedankengang des Ratgebers fort.
    »Warum sollte er so etwas tun?« Srinballa sah seinen Kollegen unsicher an. »Wieso sollte er den Wunsch danach verspüren?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Treappyn hatte den Blick noch immer nicht vom Alien-Schiff abgewandt. »Ich habe nur laut gedacht und gesagt, dass er es tun könnte. Damit möchte ich darauf hinweisen, dass wir uns genau überlegen sollten, wen wir zu unseren Verbündeten zählen wollen, bevor wir in Siegestaumel verfallen und die entsprechenden Genussmittel hervorholen. Zählt dazu ein Wesen, dessen Handlungen ebenso gut von anderen als unseren eigenen Motiven beeinflusst sein könnten und die uns überdies nicht vollständig bekannt sind?«
    Pyrrpallinda machte eine zustimmende Geste. »Als ich dich zum Ratgeber ernannt habe, Treappyn, wusste ich, dass du intelligent und mutig bist, aber mit einer solchen Weisheit habe ich nicht gerechnet.« Peinlich berührt vermied es Treappyn, seinem Lehnsherrn in die Augen zu sehen. Der Hochgeborene drehte sich daraufhin zu seinen anderen Ratgebern um und fuhr fort.
    »Treappyn

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