Sternengötter
hat recht. Wir sollten unseren Jubel noch eine Weile länger in Zaum halten.« Dann starrte er ebenfalls zu dem Alien-Schiff hinauf. »Zumindest bis dieser monströse Mechanismus wieder in den Himmel verschwunden ist, aus dem er kam.«
* * *
»Das sollte reichen, um die beiden Armeen vorerst voneinander fernzuhalten.« Mit seinen Händen und der Stimme steuerte Flinx die Bilder, die vor ihm in der Luft schwebten, und studierte die eingestürzten Brücken sowie das Chaos, das durch das kurze Eingreifen der Teacher bewirkt wurde. »Ich hatte gehofft, dass diese Demonstration, bei der die Mittelstücke aller drei Brücken verschwunden sind, bewirkt, dass sich beide Seiten zurückziehen.«
»Das ist offensichtlich nicht der Fall.« Das Schiff schwieg einen Moment lang. »Ich könnte die Energie noch etwas erhöhen und auch den Fluss verdampfen lassen.«
Flinx verzog das Gesicht. »Ich halte das für keine gute Idee. Brücken lassen sich leichter ersetzen als Flüsse.« Er spürte eine ganz leichte Bewegung, die wie immer deutlicher spürbar war, wenn sich die Teacher innerhalb einer Atmosphäre und nicht im Weltall befand.
»Was war das? Lag das am Wetter?« Auf dem dreidimensionalen Bild vor ihm konnte Flinx allerdings nichts entdecken, was irgendwie gefährlich aussah. Da waren nur Regenwolken.
»Nein.« Es gelang dem Schiff, eine genau kalibrierte unterschwellige Überraschung in seine synthetisierte Stimme einzubauen. »Wir werden angegriffen.«
In dem Moment, in dem es diese erstaunliche Feststellung traf, wackelte das gen Boden gerichtete Bild und zoomte dann auf einen bestimmten Punkt innerhalb der pakktnanischen Ränge heran. Als Flinx hinsah, sauste eine mit Sprengstoff gefüllte Scheibe heran und wurde immer größer, bis sie die Spitze ihrer Flugbahn erreicht hatte, und eine rasch ausgelöste innere Zündung bewirkte, dass sie etwa dreißig Meter unter der Unterseite der Teacher explodierte.
»Sie schießen auf uns«, murmelte er erstaunt. Aber er fand, dass man sie dafür durchaus bewundern musste. Die Pakktrianer waren ebenso furchtlos wie töricht. Er fragte sich, ob die Bediener dieser Katapulte allein entschieden hatten, etwas zu unternehmen, oder sie wider besseres Wissen und auf den Befehl höhergestellter Offiziere handelten. Dann sah er erneut hin und bekam eben noch mit, dass vom zweiten Katapult eine weitere Scheibe abgefeuert wurde. Diese flog etwas höher als die vorangegangene und detonierte in geringerer Entfernung zum Schiff.
»Reaktion?« Die Stimme der Teacher spiegelte nicht die geringste Besorgnis wider. »Ich könnte ein Stück weiter aufsteigen, um außerhalb ihrer Reichweite zu bleiben.«
»Nein. Ein einfacher Ausweg wäre mir zwar lieber, aber sie dürfen nicht denken, dass sie uns zu diesem Schritt zwingen würden.« In seinem Magen bildete sich ein kleiner Knoten, wie er es immer erlebte, wenn er sich gezwungen sah, jemanden zu verletzen, selbst wenn das nur zur Selbstverteidigung geschah. »Beseitige die Ursache dieses Problems.« Dann sah er auf die Anzeige vor sich. »Aber sei so vorsichtig wie möglich, um die Verluste zu minimieren.«
Da das Schiff die Ansichten seines Besitzers in dieser Hinsicht gut kannte, erwiderte es: »Das werde ich natürlich versuchen. Aber vergessen Sie nicht, dass meine einzige externe Waffe entworfen wurde, um gegen moderne, auf Orbitstationen, anderen Raumschiffen oder fortschrittlichen Waffensystemen montierte Geschütze vorzugehen und diese zu zerstören. Für Aufgaben mit derart chirurgischer Präzision wurde sie nicht entwickelt.«
Der Lichtstrahl, durch den die Materie gespalten wurde, hatte gerade mal den Durchmesser eines menschlichen Haares. Er traf eines der beiden Katapulte und ließ für einen Augenblick eine Sphäre von etwa zwanzig Metern Durchmesser erstrahlen. Als alle, die in der Nähe standen, ihr Hör- und Sehvermögen wiedergewonnen hatten, sahen sie an der Stelle, an der eben noch der Stolz des pakktrianischen Militärs gestanden hatte, nichts als ein rauchendes Loch im Boden. Das Dampfkatapult war zusammen mit den dazugehörigen scheibenförmigen Ladungen, dem Treibstoff und dem ganzen Zubehör verschwunden. Traurigerweise galt das auch für einige seiner Bediener.
Als die Pioniere und Soldaten, die das zweite Katapult bedienen mussten, diesen Anblick in sich aufgenommen hatten, beschlossen sie allesamt, dass es vorteilhafter wäre, Befehle zu verweigern, als auf ihren
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