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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gegen seine vier Vorderbeine und seine unbeschuhten Füße. Durch seine Bemühungen hatte er unter der Wasseroberfläche einen schönen Halbkreis aus phosphoreszierendem Licht geschaffen. Er ging zu einem Ende, senkte seinen Torso auf das Becken hinab und begab sich dann auf allen Vieren in eine bequeme Hockposition, um zu warten. Marrarra und Ferraffs waren wählerisch, was die Zeit betraf, zu der sie die seichteren Stellen im Wasser aufsuchten. Ebbanai blickte zum Himmel hinauf. Arrawds drei Monde hatten vor fast vierzehn Tagen zum letzten Mal so hoch gestanden, und seitdem waren die nächtlichen Ernten ausgeblieben. Doch er hoffte, dass ihm die heutige Nacht einen guten Ertrag bringen würde. Es musste einfach so kommen. Er war hungrig, und Storra würde ihn gnadenlos verprügeln, wenn er bei seiner Rückkehr erneut nur einen leeren Sammelsack vorweisen konnte.
    Das Wasser strich warm um seine nackten Fußfortsätze und Knöchel. An diesem angenehmen Abend trug er nur einen kegelförmigen Kilt und eine dünne Weste. Beide waren so geschnitten, dass sich die Epidermallappen, die seinen Körper bedeckten, problemlos auf und ab bewegen konnten. Eine enger geschnittene Kleidung hätte diese flach gegen seine Muskeln gedrückt, was sich äußerst nachteilig auswirken würde, da er sich rasch alle möglichen unangenehmen Krankheiten zuziehen konnte, wenn er nicht in der Lage war, seinen Körper durch das Heben und Senken dieser mehreren Hundert Hautlappen zu belüften.
    Während er so dastand und sich die kleinen Stücke seiner Epidermis reflexartig in der sanften Brise, die durch die Bucht strich, bewegten, dachte er über sein Leben nach. Es hätte schlimmer kommen können, das war ihm durchaus bewusst. Der Besitz eines Stücks patrilinealen Landes an der Bucht verlieh ihm auch das Recht, dessen Ertrag einzustreichen. Zwar nutzte seine Partnerin seit zehn Jahren ihren flexiblen Gaumen gelegentlich dazu, ihm eine verbale Abreibung zu verpassen, doch war eben diese Körperöffnung auch in der Lage, auf dem Markt in der Stadt den höchstmöglichen Preis für seinen Fang wie auch für die schönen, robusten Stoffe, die sie aus dem tagsüber von ihm gesammelten Seeshan webte, zu erzielen. Als verhandeltes Paar hatten sie so Zugang zu Nahrung und Kleidung, ohne dafür bezahlen zu müssen. Das steinerne Heim seiner Familie, das er als einziger Nachkomme nach dem frühzeitigen Tod seiner Eltern geerbt hatte, war gleichermaßen solide wie geräumig. Sfaa , dachte er zufrieden. Sie gehörten zwar nicht dem Adel an, ebenso wenig wie der aufstrebenden Handelsklasse, doch lebten sie auf jeden Fall weitaus besser als viele Gewöhnliche.
    Er beugte sich ein Stück vor, ohne dabei die Beine zu bewegen, und kniff die Augen zusammen, um sich auf eine plötzliche Bewegung innerhalb des von ihm geschaffenen Halbkreises zu konzentrieren. In dem Fangkessel befand sich bereits ein Marrarra-Paar und fraß von der reichhaltigen Faunasuppe, die vom Licht der Thorallen angezogen wurde. Und sah er da neben ihnen nicht sogar einen Ferraff? Einen, der sogar groß genug war, um gegrillt zu werden, und nicht nur für einen Eintopf ausreichte. Erleichterung machte sich in ihm breit. Solange der Wind nicht auffrischte, könnte es eine gute Nacht werden.
    Er beugte beide Doppelglieder eines Arms nach hinten, um das fest zusammengerollte Netz aus der Tasche, die er um seinen Rücken geschlungen hatte, zu holen. Seine Hautlappen hoben und senkten sich voller Vorfreude, während er die Fischerausrüstung systematisch entrollte. Sie war aus den zähesten Fasern desselben Seeshans gefertigt, aus dem Storra ihre Stoffe webte, und er schüttelte sie nun aus, um sich auf den Fang vorzubereiten. Wenn man sie richtig warf, verschloss sie den Eingang zum Thorallen-Kessel. Wurden ein oder zwei Thorallen etwas fester angestoßen, begannen sie, wild und heftig zu blinken. Diese Reaktion, die eigentlich mögliche Raubtiere erschrecken und abhalten sollte, diente nun dazu, die fressenden Marrarra und den apathischen Ferraff aufzuscheuchen und direkt in sein wartendes Netz zu treiben.
    Er hielt Letzteres in den vier Greiflappen seiner linken Hände und machte sich bereit, es mit den rechten auszuwerfen. Ein schlechter Wurf, und seine Beute würde voller Panik davonschwimmen. Das konnte selbst einem so erfahrenen Fischer wie ihm passieren. Mit steifen und von der Stirn nach vorn abstehenden Antennen stieß er mit dem Fuß rasch die ihm am nächsten stehende verankerte

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