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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht per Sporen- oder Sprossbildung wie die Vssey. Abgesehen von den schlanken Körpern, die schon fast als anorektisch zu bezeichnen waren, bestand ihr hervorstechendstes körperliches Merkmal aus einem Paar kurzer, peitschenartiger Fühler, die aus ihrer flachen, nach hinten geneigten Stirn drangen. Über die mögliche Funktion dieser hervorstehenden Gliedmaßen schwieg sich das Archiv jedoch enttäuschenderweise aus. Nach allem, was Flinx herausfinden konnte, war es durchaus möglich, dass sie einem rein dekorativen Zweck dienten – vielleicht konnte man damit aber auch Funksignale aussenden und empfangen. Obwohl die entfernt humanoiden Dwarra deutliche Hinweise auf eine sexuelle Dimorphie zeigten, schienen beide Geschlechter Fühler ähnlichen Ausmaßes und Durchmessers zu besitzen. Er musste grinsen. Die fleischigen, grauen Fortsätze ließen ihre Besitzer ein wenig wie abgemagerte Kobolde aussehen.
    Die dünnen, an die geringere Schwerkraft angepassten Körper waren mit zwei Oberarmen ausgestattet, die sich auf halber Länge in je zwei separate Unterarme verzweigten. Anstelle von Händen und Fingern verjüngte sich jeder Unterarm, bis er sich erneut in ein Paar flexibler grauer Vorsprünge teilte, die merkwürdig plump und flossenartig wirkten, aber zweifellos beweglich genug waren, um eine Zivilisation voranzubringen. Die Beine waren durch eine ähnliche Aufteilung gekennzeichnet. Zwei Beine und zwei Arme, die in vier Füßen und acht Hand-Finger-ähnlichen Fortsätzen endeten, bildeten eine verwirrende physische Erscheinung. Glücklicherweise folgten die Hörorgane und Augen nicht ebenfalls diesem Aufteilungsmuster. Erstere waren wie bei den Menschen eher klein und befanden sich an den Seiten des schmalen Kopfes, während die großen und runden Augen tief in den muskulären Höhlen in der Mitte des gleichmäßig runden Gesichts saßen. Eine einzige kleine Luftöffnung direkt über dem Mundschlitz, die nicht aus dem grauen, haarlosen Gesicht hervorstand, komplettierte das fremdartige Antlitz.
    Den Körper bedeckten weder Haare noch Schuppen, sondern fingernagelgroße Hautstücke, die überall auf den sichtbaren Teilen des schlanken Körpers zu sehen und hellgrau bis metallisch silberfarben waren. Diese einen bis drei Zentimeter langen Gebilde wackelten wie Laub im Wind, wenn die Projektion die unbeholfene, aber dennoch ausreichende und sehr bewegliche Fortbewegung der Dwarra demonstrierte. Die weiblichen Exemplare schienen etwas kleiner zu sein als die männlichen. Laut der kargen Informationen gebaren die Dwarra Junge, die in einen nährenden Gelatinesack eingehüllt blieben, bis sie etwa ein Jahr alt waren. Dann fand das zweite Geburtsritual statt, um das Hervorkommen des Kindes aus dem Inneren der Mutter sowie seinen manuellen Transfer in einen Aufzuchtbeutel zu feiern. In ihm blieb es ein weiteres Jahr, bis man es endlich dazu aufforderte, sich auf seine vier wankenden Fußfortsätze zu erheben.
    Als er die wenigen Informationen durchgesehen und das schwebende dreidimensionale Bild mit einer Handbewegung abgeschaltet hatte, war ihm klar, dass ihm die Bewohner des sich unter ihm erstreckenden, landschaftlich reizvollen Arrawd wohl doch nicht so ähnlich waren.
    Bei ihrer Ankunft hatte die Teacher aus dem hohen Orbit geruhsam einige Beobachtungen durchgeführt und die verfügbaren historischen Daten über den Zustand der dwarranischen Zivilisation bestätigen können. Es war unmöglich zu sagen, ob die Einheimischen seit der Zeit, als die Sonde ihre Überwachung durchgeführt hatte, überhaupt irgendwelche Fortschritte erzielen konnten. Doch es bestand kein Zweifel daran, dass sich die fremde Zivilisation, die sich auf der Welt unter ihm ausgebreitet hatte, auf einer sehr niedrigen Stufe wissenschaftlicher Errungenschaften befand. Er erblickte Städte, die jedoch nicht außergewöhnlich groß zu sein schienen und selbst auf größter Zoomstufe keinerlei Anzeichen für eine explosive technologische Entwicklung erkennen ließen. Falls es dort Fabriken gab, so wurden sie von nichts Exotischerem als den einfachsten Kohlenwasserstoffen angetrieben, und die zahlreichen Straßen schienen mit keinem fortschrittlicheren Material als Stein gepflastert zu sein.
    Die Häfen wirkten moderner und waren neben anderen hervorstechenden Komponenten mit erfinderischen Gangways für die Be- und Entladung sowie die Reparatur großer Schiffe ausgestattet. Für den ausgedehnten Handel sprachen dicht bebaute Gebiete und große

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