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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schienen, und dies unter Lebensformen, die ihre Tödlichkeit erst gar nicht verbargen. Daher fühlte er sich verhältnismäßig sicher, als er eine der niedrigen Dünen erklomm. Dieser Planet beheimatete zweifellos die eine oder andere gefährliche Kreatur – aber die kurze Zeit, die er bereits auf seiner Oberfläche verbracht hatte, war ausreichend, um zu wissen, dass er keinesfalls so schlimm war wie Pyrassis oder Midworld.
    Während er sich auf den Weg machte und Pip über seinem Kopf kreiste, versuchte er, die kleinen Wesen, die zwischen den Dünen hin- und herhuschten, besser zu erkennen. Doch dafür war das Licht zu schwach, und er hatte auch keine Lampe vom Schiff mitgenommen. Diese Tatsache würde ihn früher oder später zur Umkehr bewegen, das war ihm klar. Als sein Talent langsam wieder stärker wurde, spürte er zu seiner Beruhigung keine komplexen Emotionen, die auf die physische Präsenz einer höheren Intelligenz wie beispielsweise der dominanten ansässigen Spezies hingewiesen hätten. Einen kurzen Augenblick lang hatte er beim Verlassen der Teacher geglaubt, etwas ebenso Emotionales wie Fremdes aufzufangen, doch es war in dem Moment wieder verschwunden, in dem er es gespürt hatte. Eine mentale Illusion, eine falsche Annahme seinerseits. Er schüttelte den Kopf und grinste. Obwohl er sich im Umgang damit zunehmend geschickter anstellte, erwies sich sein Talent als ebenso rätselhaft wie immer.
    Ihm war klar, dass er sich auf einer Welt der Klasse IVb unauffällig verhalten musste, damit ihn die Einheimischen nicht sehen oder gar ansprechen würden, und die Teacher durften sie erst recht nicht finden. Der bloße Anblick eines offensichtlich außerweltlichen Wesens wie ihm würde ausreichen, die hiesige Kultur auf gefährliche Weise zu beeinflussen.
    Diese Wirkung hatte er in der Tat sogar schon öfter erzielt.

3
     
    Ebbanai hörte erst auf zu rennen, als er sein Heim erreicht hatte. Der Anblick des robusten, viereckigen, mit einer Kuppel ausgestatteten Gebäudes, das isoliert auf dem ersten Flecken anbaufähiger Erde und direkt an dem Weg, der durch die Dünen hindurchführte, stand, ließ ihn aufatmen und von dem Gedanken abkommen, er sei verrückt geworden und nun Teil eines schrecklichen, von Geistern heimgesuchten Albtraums. Dahinter, kaum erkennbar im schwachen Mondlicht, waren andere Häuser zu sehen, die entlang der gewundenen Straße nach Metrel errichtet worden waren.
    Als er den letzten sanften Abhang hinunterraste, geriet ihm ein umherwandernder Perermp, der von einer Deckung in die nächste eilen wollte, zwischen die beiden rechten Vorderbeine. Die lange, schlanke, sich langsam vorwärts bewegende Kreatur, die etwa halb so groß war wie der Netzwerfer und flach am Boden entlangeilte, verhedderte sich wie ein lebendiges Stück Schiffskabel zwischen den unteren Gliedmaßen des panischen Dwarra. Daraufhin stürzten der vierbeinige Ebbanai und der mehrgliedrige Pflanzenfresser ineinander verkeilt den Hang hinunter und versuchten, ihre Gliedmaßen voneinander zu lösen. Während ihres Absturzes streckte Ebbanai seine Antennen zu jenen des Perermp aus und versuchte, auf diese Weise herauszufinden, ob ihm dieser etwas Böses wollte, doch die entsprechenden Vorsprünge der kleineren Kreatur blieben zu seinem Missfallen außer Reichweite.
    Am Fuße des Abhangs kamen sie endlich zum Stehen, und der eher irritierte als wütende Dwarra entspannte die Hautlappen, die er reflexartig eng an den Körper angelegt hatte, damit sie keine Abschürfungen erlitten oder gar abgerissen wurden. Als er sich erhob, befreite er die plumpe Kreatur, die sich zwischen seinen Beinen verfangen hatte. Deren breites Maul war flach und fleischig, sodass sie nur die weichen, niedrig wachsenden, saftigen Teile der Vegetation, die die Dünen bedeckte, fressen konnte. Dennoch versuchte sie ihn nach Kräften zu beißen, schlug mit den Fühlern um sich und trötete leise, als er sie über den nächsten Hügel warf. Dort schlug sie dumpf auf, rappelte sich jedoch sofort wieder hoch und huschte auf der Suche nach dem nächsten Loch, das groß genug war, ihren angeschlagenen und geschwächten Körper aufzunehmen, fort.
    Schwer atmend stürzte Ebbanai den mit flachen, ungleichmäßigen Steinen gepflasterten Pfad, den er mit eigenen Händen angelegt hatte, entlang und vergaß sogar, das Empfangslicht zu löschen, das daraufhin weiter auf seinem Pfosten flackerte und Öl verschwendete. So weit entfernt von den großen Handelswegen

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