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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gestoßen und musstest einen wilden Traum durchleben, aus dem du verwirrt, verletzt und in dem Glauben, er sei real gewesen, wieder erwacht bist?«
    Er hörte auf zu essen und berührte den unteren Teil seines runden Mundes. »Woran außer dem Sand hätte ich mir denn den Kopf stoßen sollen? In der Bucht, in der ich gejagt habe, gibt es keine Steine.«
    Sic hielt an ihrer Meinung fest. »Dann war der Stein möglicherweise im Sand begraben, du bist auf ihn gefallen und hast das Bewusstsein wiedererlangt, ohne zu wissen, dass dort ein Stein war – würde das die Illusion nicht noch verstärken?«
    Seine Fühler zuckten und wanden sich wie Würmer. »Du bist eine gute Gefährtin, Storra, und eine gute Köchin, aber deine Worte erzeugen oft ein völliges Durcheinander in meinem Kopf.«
    »Und wenn es nicht so war«, fuhr sie unbeirrt fort, »könnte es dann nicht trotzdem eine andere Erklärung geben?« Sie starrte ihn aus weit geöffneten runden Augen an, purpurn vor silbernem Hintergrund. »Was klingt denn wahrscheinlicher? Dass du gestürzt bist, dir den Kopf gestoßen und einen bösen Traum durchlebt hast oder dass du Zeuge wurdest, wie eine riesige Maschine vom Himmel herabkam, sich in Sand verwandelte und fremde Wesen ausgespuckt hat?«
    Er stellte die jetzt leere Schale beiseite und sah sie aufmerksam an. Wenn sie es darauf anlegte und genug Zeit hatte, konnte Storra einen normalerweise höflichen und wortgewandten Schullehrmeister in einen plappernden Idioten verwandeln. »Ich bin müde, Liebste, und mein Kopf tut weh.«
    Triumphierend richtete sie sich auf. »Hab ich’s doch gesagt!«
    »Er tut nicht weh, weil ich ihn mir gestoßen habe!«, korrigierte er sie hastig. »Willst du mir nicht gleich einreden, ich sei ein fliegender Coretret, der zu lange im embryonalen Zustand verbracht hat?« Sein Gesichtsausdruck hellte sich auf. »Begleite mich morgen, dann kannst du dir selbst ein Bild machen. Bei Tageslicht wirst du die Realität nicht mehr leugnen können!«
    »Einige Dinge lassen sich ganz sicher nicht leugnen.« Sie klang gereizt und deutete auf die vordere Hälfte des Hauses. »Ich habe zu arbeiten. Und du auch, falls du es vergessen haben solltest.«
    »Wenn du meine Worte schon anzweifelst, solltest du mir zumindest die Gelegenheit geben, sie zu beweisen«, drängte er sie.
    Ihre Fühler zuckten verärgert. »Was für eine Zeitverschwendung! Wir sollen den Grund für einen schlechten Traum suchen.« Ein Paar einander gegenüberliegender Fingerlappen gestikulierte wild. »Wenn du morgen keine anständige Arbeit leistest, wäre es besser, den Arzt Tensenveh in Metrel aufzusuchen. Vielleicht ist er eher in der Lage, dir zu helfen, denn ich habe nur Worte, mit denen ich versuchen kann, dich zu kurieren.«
    »Ärzte sind teuer.« Er stellte die leere Schüssel ins Waschbecken. Als sie die Nähe von Essensresten spürten, verließ die Horde winziger Pekcks, die unter der Spüle lebte, ihre Bauten und begann, die Keramikschale hungrig auszuscheuern. Nach getaner Arbeit kehrten sie rasch in ihr Nest zurück, um danach auf die nächste Beute vom Himmel zu warten.
    Ebbanai streckte sich und ging auf seine Gefährtin zu, bis sich sowohl ihre Fühler als auch ihre vier oberen Gliedmaßen berührten. »Du verstehst mich wie niemand sonst«, sagte er ihr in sanftem, aber energischem Ton. »Alles, worum ich dich bitte, ist, dass du einen kleinen Teil des Morgens mit mir verbringst. Wenn ich mich irre und das, was ich gesehen habe, nur Einbildung war, dann werde ich die Erniedrigungen eines ganzen Viertels ertragen.«
    »Das wirst du auch«, erwiderte sie, allerdings sehr viel zärtlicher als zuvor. Dann seufzte sie und entfernte sich von ihm, nachdem sie auch ihre Fühler aus der Umschlingung der seinen gezogen hatte. »Was für einen Irrsinn man nicht alles zum Wohle einer Beziehung ertragen muss.«
    »Das ist kein Irrsinn«, versicherte er ihr. »Es sind eine riesige Maschine und ein Fremder, der darin lebt. Zwei Fremde«, korrigierte er sich.
    Sie machte ein Geräusch, als würde sie ausspucken. »Du kamst voller Furcht nach Hause. Hast du jetzt keine Angst mehr vor dem, was du gesehen hast?«
    »Natürlich habe ich noch Angst. Aber ich werde dennoch zurückgehen.«
    Er sagte jedoch nicht, dass er weitaus größere Angst vor ihrer andauernden Geringschätzung hatte als vor all dem, was ihn dort erwarten würde. Außerdem wirkte bei Tageslicht nichts auch nur annähernd so bedrohlich wie bei Nacht. Dieses Mal

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