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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hin. Trotz der geringeren Schwerkraft schlug er hart auf dem Boden auf. Ein heftiger Schmerz schoss durch sein rechtes Bein, woraufhin er das Gesicht zu einer Grimasse verzog.
    Voller Wut auf sich selbst zog er seinen rechten Fuß vorsichtig aus der Lücke, die diesen vorübergehend verschluckt hatte, und tastete sich von den Zehen bis zum Knie vorsichtig ab. Es schien nichts gebrochen zu sein, doch als er versuchte, aufzustehen und das Bein zu belasten, protestierte der verletzte Bereich vehement. Es dauerte eine weitere Minute, bis er das Problem ausfindig gemacht hatte: Sein Knöchel war verstaucht.
    Er befand sich in keiner wirklichen Gefahr. Ein kurzer Anruf mit dem Kommunikator, der an seinem Gürtel hing, und die Teacher würde ihm das kleine Shuttle schicken, das in ihrem Frachtraum wartete. Die wahre Gefährdung bestand allerdings auch nicht für ihn, sondern für die vom Commonwealth-Protokoll regulierten Welten der Klasse IVb. Wenn die erste Planetenüberwachung korrekt und vollständig durchgeführt worden war und die hiesige dominante Spezies seitdem keine unerwarteten und gewaltigen wissenschaftlichen Fortschritte erzielen konnte – die er bei seiner zugegebenermaßen kurzen Beobachtungsphase aus dem Orbit nicht bemerkt hatte –, dann stellte das Shuttle eine Technologie dar, die alles, was je auf Arrawd entwickelt worden war, bei Weitem übertraf. Insofern musste er alles Nötige in die Wege leiten, dass kein Einheimischer ein derartiges Gerät jemals zu Gesicht bekam.
    Er überlegte, was er jetzt tun sollte. Das Schiff konnte nah am Boden fliegen, direkt über den Spitzen der höchsten Gewächse, und so langsam, dass es kaum ein Geräusch erzeugte. Außerdem hatte er bewusst ein wenig besiedeltes Gebiet für seine Landung ausgewählt. Selbst wenn einige Einheimische das Shuttle zu Gesicht bekamen, war es sehr unwahrscheinlich, dass man ihren Berichten überhaupt Glauben schenken würde. Pip zog immer niedrigere Kreise und bedauerte, dass es hier keine Vegetation gab, die über Äste verfügte, da sie sich so auf dem sandigen Boden niederlassen musste. Mit hoch erhobenem Kopf und halb angelegten Flügeln beobachtete sie Flinx genau und versuchte, die Schwere seiner Verletzung zu ergründen.
    Ein zweiter Versuch, aufzustehen, erwies sich als ebenso erfolglos wie der erste. Am Boden lagen zwar zahlreiche abgefallene und getrocknete Pflanzenreste herum, die sich jedoch alle nicht als provisorische Krücke eigneten. Mit zusammengepressten Lippen griff er widerstrebend nach seinem Kommunikator und wollte gerade darum bitten, dass das Shuttle losgeschickt wurde, als ihn ein Gedanke innehalten ließ.
    Nein, kein Gedanke. Ein Gefühl. Und das gleich doppelt. Beide gehörten zu den stärksten emotionalen Projektionen, die er jemals empfangen hatte, selbst die anderer Artgenossen ließen sich damit nicht vergleichen. Sie waren zwar nicht menschlich, aber in ihrer Klarheit überraschend und kompromisslos. Die erste bestand aus einer ständig wechselnden Mischung aus Erwartung, Entschlossenheit und Furcht. Die zweite blieb jedoch konstant in ihrem leichten Zorn: Wut, die einen stärkeren Groll überlagerte. Trotz all der Erfahrungen, die er darin hatte, die Emotionen anderer zu lesen, trotz all der Jahre, die er nun schon versuchte, die Kontrolle über sein rätselhaftes und zuweilen schmerzvolles Talent zu gewinnen, war dies das erste Mal, dass er Gefühle empfand, die ihn mit glasklarer Transparenz gewissermaßen ›ansprangen‹.
    Welche Wesen waren in der Lage, ihre Gefühle derart genau zu projizieren, als würden sie sie in die Welt hinausschreien? Seine Finger verweilten zögernd über dem Kommunikator. Er wusste, dass er keinen Kontakt zu den hier lebenden empfindungsfähigen Wesen aufnehmen durfte. Dadurch würde er gleich eine ganze Liste von elementaren Gesetzen des Commonwealth übertreten. Andererseits war er als Dieb aufgewachsen, sagte er sich, als sich die emotionale Klarheit der beiden Individuen, die sich der Lichtung, auf der er saß, näherten, immer weiter intensivierte. Einst hatte er sich dazu gezwungen gesehen, sehr viele Dinge zu stehlen. Etwas Zeit auf dieser Welt hatte er sich bereits angeeignet. In diesem Zusammenhang kam ihm der Diebstahl einiger Informationen, nur um seine Neugier zu befriedigen und ohne irgendwelche anderen Absichten dahinter, wie ein sehr geringfügiges Vergehen vor. Vermutlich würde es nie jemand mitbekommen.
    Er nahm die Hand vom Kommunikator und bewegte sie zu

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