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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zeigte zum Himmel hinauf, und die verblüffte Storra konnte nicht anders, als nach dem fehlenden Gegenstück Ausschau zu halten. »Ich komme aus weiter Ferne, von einer Welt, die um einen Stern kreist und der euren gleicht.« Der Arm des Fremden wurde gesenkt, um auf ein Bein zu zeigen, das in einem ebenfalls solitären Unterschenkel endete. »Ich bin gerannt und habe mich verletzt. Ich will euch nichts Böses.«
    Das musste er jedoch nicht sagen, da Ebbanai und seine Gefährtin dies bereits wussten.
    Sie wussten es, weil sie es spüren konnten. Wieso, das war keinem von ihnen klar. Sie hatten keinen Kontakt zu den Fühlern des Fremden hergestellt, und das konnten sie auch gar nicht, weil dieser gar keine Fühler besaß . Abgesehen von den seltsamen kurzen, roten Tentakeln, die auf recht schauerliche Weise auf seinem Schädel wucherten, war auf dem Kopf des Fremden nichts Vergleichbares zu entdecken. Doch obwohl die Kreatur ihrer Fühler beraubt war, konnten sie ihre Gefühle klar und deutlich erkennen, als würden die Myriaden von winzig kleinen Ranken diese Funktion erfüllen und hätten sich in diesem Moment eng um ihre eigenen Fühler geschlungen.
    Irgendwie war das Wesen dazu in der Lage, ihnen seine Emotionen ohne körperlichen Kontakt mitzuteilen. Ebbanai hätte das für unmöglich gehalten, wäre da nicht die unbestreitbare Tatsache gewesen, dass es genau in diesem Augenblick passierte. Er wandte sich zu Storra um.
    »Spürst du diese … diese Projektionen ebenso wie ich?«
    Mit offen stehendem Mund stimmte sie ihm zu. »Wie kann das sein?« Sie warf einen Blick zurück zu dem Fremden. »Davon habe ich ja noch nie gehört.«
    »Natürlich nicht.« In den Worten ihres Gefährten schwang eine stille, aber unverkennbare Befriedigung mit. »Es ist unmöglich, hast du das schon vergessen?« Er zeigte mit beiden rechten Händen auf die fehl am Platz wirkende Kreatur, die vor ihnen saß. »Ebenso wie die Existenz dieses Wesens.«
    Storra stellte fest, dass sie ihrem Partner gleich in doppelter Hinsicht dankbar war. Nicht nur, weil er die Charakterstärke besaß, an seinen Überzeugungen festzuhalten und darauf zu bestehen, dass sie ihn begleitete und die Wahrheit mit eigenen Augen sah, sondern auch, weil er seinen Triumph nun nicht auf ihre Kosten auslebte. Andere Frauen mochten Gefährten mit Geld oder Ansehen suchen, aber sie war wieder einmal zufrieden damit, den ausgewählt zu haben, dessen herausragendste Eigenschaft aus seiner großen Güte bestand, die sowohl Geist als auch Seele betraf. Impulsiv rückte sie näher zu ihm und strich mit ihren Fühlern über die seinen.
    Das Ausmaß der Gefühle, die sie füreinander empfanden, blieb auch Flinx nicht verborgen. Er verstand sofort, in welcher Beziehung sie zueinander standen, ohne erst danach fragen zu müssen.
    Trotz der zusätzlichen Gliedmaßen waren ihre Bewegungen irgendwie seltsam, als wüssten ihre schlanken und drahtigen Körper nicht wirklich, was sie mit den zusätzlichen Armen und Beinen anfangen sollten. Aber dies lag zweifellos nur an seiner eigenen Alien-Anschauung, da sie sich selbst vermutlich für recht anmutig hielten. Staunend beobachtete er, wie das Quartett der Unterschenkel zusammenarbeitete, auch wenn er bei jedem zweiten Schritt das Gefühl hatte, dass sie sich gewiss verheddern und übereinander stolpern würden.
    »Ihr beide seid ein Paar und mögt euch sehr.« Das sprach er sanft in den Übersetzer, den er in der Hand hielt.
    Der Kontakt zwischen ihnen brach ab, als sie sich ihm erneut erstaunt zuwandten. »Wie … wie kannst du das wissen?«
    Da er keinen Grund sah, ihnen Informationen über seine Person vorzuenthalten – sie würden diese abgelegene Welt ohnehin nie verlassen –, und außerdem das Gefühl hatte, die Enthüllung seines Talents, auf der emotionalen Ebene kommunizieren zu können, seinen Status bei den Einheimischen, den es ebenso zu gehen schien, nur verbessern konnte, sagte er es ihnen.
    »Ich kann spüren, was andere fühlen.« Er deutete mit dem Übersetzer auf sie, während sich Pip in seinem Schoss etwas bewegte. »In diesem Moment seid ihr einander sehr zugetan.«
    Obwohl Storra sich nicht die Mühe machte, ihr Erstaunen zu verbergen, hatte sie auf einmal das Gefühl, sie müsse vor dieser Kreatur auf der Hut sein. Sie wischte sich mit zwei Händen über den Kopf und drückte ihre Fühler sanft nach hinten gegen ihren glatten Schädel. »Wenn du fühlen kannst, was wir empfinden, und das ohne Fühler zu

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