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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Vermutlich war das die Art, wie die Einheimischen hier lächelten. »Willkommen«, verkündete sie inbrünstig. »Von woher du auch kommen magst, Flinx, du bist in diesem Haus willkommen.«
    »In dem sich unser ermüdeter und verletzter Gast ausruhen sollte«, schimpfte Ebbanai zum Spaß. Allerdings musste er sich eingestehen, dass es interessant gewesen wäre zu sehen, wie der Fremde den Gryln direkt vom Baryeln getrunken hätte. Nun dachte er, dass sie vielleicht doch gar nicht so verschieden waren.
    Ihr Besucher entschloss sich, diesen Augenblick zu nutzen, um sie daran zu erinnern, dass der Unterschied zwischen ihnen auch durch Dinge begründet wurde, die man nicht sehen konnte. »Dieser Baryeln dort.« Sie waren schon dabei, den Stall wieder zu verlassen, als Flinx innehielt und auf eine der Kreaturen im gegenüberliegenden Verschlag deutete.
    Storra sah das Tier an und fragte sich, was Flinx an diesem aufgefallen sein mochte. »Das ist Orv-6. Was interessiert dich an ihr?«
    Flinx machte sich gar nicht erst die Mühe zu nicken, da sie die Geste ohnehin nicht erkennen würden. »Mit ihr stimmt etwas nicht. Sie hat Schmerzen.«
    Mit leicht zusammengekniffenen Augen ging Ebbanai zur fraglichen Box hinüber. Nachdem er sie betreten hatte, untersuchte er das nahezu bewegungslose Tier, ging um es herum und ließ seinen Oberkörper nach unten sinken, um auch unter die robuste Kreatur zu blicken. Diese ignorierte ihn die ganze Zeit stoisch und summte nur leise vor sich hin.
    »Ich sehe keine Verletzung oder Anzeichen für ein Problem.« Er sah seinen fremden Gast an. »Warum glaubst du, dass sie Schmerzen hat?«
    »Ich spüre es«, erklärte Flinx. »Mehr kann ich dazu nicht sagen.« Pip, die auf seiner Schulter lag, regte sich leicht.
    Jetzt starrten ihn beide Dwarra an. »Das ist nicht möglich.« Als wären sie einzelne Blütenblätter, die eine steife Brise erfasst hatte, stellten sich Storras Hautlappen langsam auf und legten sich dann wieder eng an ihren Körper. »Wir sind fortschrittlich genug, um niederen Tieren unsere Gefühle zu übermitteln, aber wir können die Emotionen jener niederen Ordnung nicht deuten, wie sehr wir unsere Fühler auch mit den ihren verschlingen.«
    Um unschmeichelhaften Bemerkungen erst gar keine Chance zu geben, erwähnte Flinx nicht, dass er die Emotionen des Tieres trotz seiner nicht vorhandenen Fühler problemlos empfangen konnte. »Sieh bitte noch einmal nach«, bat er seinen Gastgeber. Der Schmerz, der von dieser Kreatur ausging, war stechend und deutlich spürbar, das mentale Äquivalent zu dem, was man empfand, wenn Zitronensaft in eine offene Wunde getröpfelt wurde.
    Erneut machte sich Ebbanai daran, das Wesen, das sie Orv-6 nannten, in Augenschein zu nehmen. Dieses Mal nutzte er dafür auch seine acht Greiflappen, die sich am Ende seiner Unterarme befanden, um das Tier an verschiedenen Stellen abzutasten und abzuklopfen. Keine Reaktion – bis ein fester Druck bewirkte, dass das Wesen erschrocken einen schnellen Schritt nach vorn machte und mit allen vier Hinterbeinen gleichzeitig ausschlug. Nur indem er sich rasch an die Seite drückte, gelang es Ebbanai, einem harten Tritt zu entgehen.
    Während er den nun sichtbar aufgeregten Baryeln im Auge behielt, kehrte Ebbanai zu dem Fremden und seiner Gefährtin zurück. »Eine Art schwere Verstimmung des dritten Verdauungstraktes. Wir sollten ihr ein Abführmittel geben und vielleicht anderes Futter. Es steht jedenfalls außer Zweifel, dass mit ihr etwas nicht stimmt.« Nach diesen Worten drehte er sich um und beäugte seinen Gast ehrfürchtig. »Keine Fühler«, murmelte er leise, als wäre der Fremde gar nicht anwesend, »und doch kann er nicht nur bei den Dwarra, sondern auch bei einfachen Tieren Emotionen erkennen. Bemerkenswert!«
    »Und nützlich«, fügte die wie immer praktisch denkende Storra hinzu. Sie deutete mit beiden linken Händen auf die anderen Ställe. »Was ist mit den anderen Tieren? Kannst du ihre Gefühle ebenfalls spüren?«
    Flinx konnte und tat es. »Den anderen scheint es gut zu gehen«, versicherte er ihr. »Sie wirken zufrieden.«
    Als Erwiderung machte sie ein klickendes Geräusch in ihrer Kehle, das vermutlich Zustimmung signalisieren sollte. »Es ist offensichtlich, dass unser neuer Freund über zahlreiche verblüffende Talente verfügt – auch wenn das Heilen seines eigenen Beins leider nicht dazugehört.«
    »Eigentlich bin ich auch dazu in der Lage«, meinte Flinx daraufhin. »Aber dafür

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