Sternengötter
ihn umgaben, nach Belieben abzublocken, war nicht nur einzigartig an Arrawd, sondern schon fast suchterregend. Wenn ihm das doch nur an Orten wie der Erde, New Riviera, Moth oder einer der anderen bewohnten Welten, die er besucht hatte, gelänge, dann wäre sein Leben weitaus stressfreier und sehr viel angenehmer.
Und noch immer keine Kopfschmerzen, obwohl er sich inzwischen seit einigen Tagen hier aufhielt. Absolut keine. Zum ersten Mal, seit er erwachsen geworden war, musste er diese Schmerzen nicht ertragen. Dabei schien es ohne Belang zu sein, ob er sein Talent nutzte, um die Gefühle der Dwarra zu untersuchen, oder nicht. Ohne die Schmerzen und die ständige Sorge, wann sie erneut zuschlagen würden, sah er das Leben auf einmal in einem völlig anderen Licht.
Er konnte nicht umhin, über die möglichen Konsequenzen nachzudenken. Konnte er hier vielleicht sogar leben? Dies war die einzige Welt, auf die er gestoßen war, wo er unter anderen empfindungsfähigen Wesen leben konnte, ohne die ständigen zerebralen Angriffe zu erleiden, die ihm nicht nur Unbehagen bereiteten, sondern ihn sogar umbringen konnten. Er konnte Bran Tse-Mallory und Truzenzuzex immer noch dabei helfen, herauszufinden, wie sich ein Weg finden ließ, das nahende Böse, das die galaktische Stabilität bedrohte, auszuschalten. Möglicherweise ließ sich Clarity Held sogar davon überzeugen, mit ihm hier zu leben. Das Klima war angenehm, das Essen genießbar, wenn auch recht unspektakulär, und die Einheimischen, denen er bisher begegnet war, verhielten sich weitgehend zugänglich und freundlich.
Dies war ein ganz neuer Planet, den er erkunden konnte, und wenn ihm langweilig wurde, war die Teacher jederzeit in der Lage, ihn auf eine andere Welt zu bringen. Es war sogar denkbar, dass ihn die Commonwealth-Behörden, die ihn verhören wollten, ignorieren würden, so sie ihn hier überhaupt fanden. Arrawd lag technisch gesehen außerhalb der Gerichtsbarkeit des Commonwealth, und alle Truppen, die sie zu seiner Verhaftung losschickten, würden die Regeln in Bezug auf den Kontakt mit Welten der Klasse IVb ebenfalls brechen.
Er war nach Arrawd gekommen, um Rohstoffe für die Reparatur seines Schiffes zu finden, hatte aber nicht erwartet, in eine Situation zu geraten, die ihm sogar helfen konnte, sich selbst zu heilen. Dieser Ausblick war zwar ziemlich weit hergeholt, aber definitiv etwas, worüber er nachdenken musste.
Als die verwirrte Pip zu ergründen suchte, was der aktuelle und seltsame Geisteszustand ihres Herrn zu bedeuten hatte, ging der rastlose Wanderer bereits die Möglichkeiten durch, die sich ihm boten, wenn er sich hier auf Dauer ansiedeln würde.
7
Ebbanais und Storras Freude über seine Rückkehr war grenzenlos. Ihre Hautlappen flatterten unkontrollierbar, als sie ihn den Weg zum Haus entlangkommen sahen. Die Woge der Dankbarkeit, die von ihnen ausging, wurde nur von der Flut freudiger Erwartungen übertroffen, die der Pulk der Hoffnungsvollen, der rund um ihr Haus sein Lager aufgeschlagen hatte, ausstrahlte. Daraufhin musste Flinx grinsen, während Pip es sich auf seiner Schulter bequem machte. Wenn man sich die Schar der umherstolpernden, flehenden, verlorenen Einheimischen ansah und gleichzeitig ihre Emotionen empfand, bekam man fast das Gefühl, eine Art seltsamer fremder Messias sei zu ihnen zurückgekehrt, stellte er in diesem Moment fest.
Nachdem er sich in seinem einfachen, aber komfortablen Quartier im oberen Bereich der Scheune seiner Gastgeber erneut eingerichtet hatte, setzte er seine Behandlungen fort, wobei ihm die frischen Vorräte, die er von der Teacher mitgebracht hatte, sehr zugute kamen. Er war mehr als zufrieden – und diesen Zustand hatte er noch nicht allzu oft erlebt. Laut der KI der Teacher liefen die notwendigen Reparaturen glatt und nach Plan. In der Zwischenzeit konnte er seine unersättliche Neugier mithilfe des ständigen Informationsflusses über diese neue Welt, auf der er sich momentan aufhielt, und dank deren eifrigen, dankbaren Bewohnern stillen. Außerdem erlebte er gerade die längste andauernde Periode mentalen Friedens, die ihm seit seiner Kindheit auf einer zivilisierten Welt vergönnt gewesen war, und er stellte erstaunt fest, dass er seine Umgebung nicht nur tolerierte, sondern zur Abwechslung sogar direkt genoss.
Die Dwarra unterschieden sich zwar stark von ihm, doch die Reaktionen auf die erfolgreiche Behandlung eines kranken oder verwundeten empfindungsfähigen Wesens glichen sich
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