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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bestand die Gefahr, dass der Mob außer Kontrolle geriet. »Sein Heim ist dort, wo immer er sich aufhält.«
    »Außerdem«, informierte Ebbanai sie weiter, »sind ihm viele der Arzneien, die er austeilt, ausgegangen, und er muss sich neue Vorräte besorgen und seine Instrumente warten.«
    »Instrumente!« Die junge Frau war so wütend, dass ihre Fühler wackelten, als hätte sie ein steifer Wind erfasst. »Wozu braucht ein Heiliger Instrumente?«
    Aus dem Inneren einer prachtvollen Kutsche tauchte ein gut gekleideter Ältester mit runzligen Epidermallappen auf. »All dieses Gerede über die Wissenschaft ist doch nur Tarnung, eine Maske für die Wunder, die der Besucher wirkt!
    Wir alle wissen, dass diese Dinge nur Hirngespinste sind, um den Pöbel zu beruhigen, und dass die Taten des Heiligen das Resultat von Zauber und Magie sind.«
    Der Tethet-Bändiger der Kutsche erhob sich von seinem Fahrersitz und drehte sich wütend zu seinem Arbeitgeber um. »Mein Geld ist jedenfalls genauso gut wie das deine, und der Besucher wird mein krankes Bein ebenso heilen wie dein wankelmütiges Gedärm!« Der Streit zwischen Herrn und Untergebenem wurde immer lauter und bewirkte, dass sich mehrere aus der Menge auf die Seite des Kutschers schlugen. Sie begannen, an der Kutsche zu rütteln, um sie umzuwerfen. Auf der anderen Seite des Fahrzeugs sprangen Erwachsene und Nursets mit Nachkommen rasch zur Seite. Wütende Rufe wurden von ersten Panikschreien begleitet.
    »Der Besucher sollte das gemeine Volk zuerst empfangen!«, schrie jemand entrüstet.
    »Ich habe gehört, er zieht die mit dem meisten Geld vor, unabhängig davon, wie schwer ihre Verletzungen sind!«, brüllte ein anderer wütend.
    Zusammengeballte Greiflappen bildeten glatte fingerlose Fäuste. Die Streitenden begannen, aufeinander einzuprügeln, und ihr Groll wurde durch die Furcht, dass die Worte des Netzauswerfers trotz all ihrer Hoffnungen und Wünsche der Wahrheit entsprachen, nur noch weiter angestachelt. Niemand in dem Pulk war bereit zu akzeptieren, dass sie den ganzen Weg umsonst gemacht hatten und ihre Hoffnungen vergebens waren. Ein lautes Knallen aus der Mitte des immer aggressiver werdenden Mobs zeigte an, dass der prunkvolle Reisewagen nun endlich umgestürzt war. Die drei hintereinander angespannten Tethets, die immer noch mit dem Wagen verbunden waren, begannen, mit ihren kurzen, aber kräftigen Beinen auszutreten und den Bittstellern in ihrer Nähe frische Wunden zuzufügen.
    Ebbanai, den man anscheinend vergessen hatte, nutzte die Gelegenheit, drehte sich um und rannte.
    Würden sie ihm folgen? Angesichts des überwältigenden Bedürfnisses der Leute, Flinx zu sehen, war das anzunehmen. Zumindest bei einigen schien ihr verzweifelter Wunsch, ihn um Hilfe zu bitten, ihre Furcht davor, wie der wütende Besucher auf ihre unerwünschte Aufmerksamkeit reagieren würde, zu ersticken.
    Hatte er es falsch angefangen?, fragte sich Ebbanai, als er den Weg entlangrannte. Was hätte er noch tun oder sagen können? Storra und er hatten seine Worte im Voraus geprobt, doch sie waren der Aufgabe einfach nicht gewachsen gewesen. Ein Blick zurück verriet ihm, dass die ersten Bittsteller das einfache Tor überwunden hatten. Das Gewicht des Mobs drückte die anderen nach vorn. Splittergeräusche ließen vermuten, dass das Tor ihrem Ansturm endgültig nachgegeben hatte. Während er seine Schritte beschleunigte, konnte er einzelne Stimmen deutlich verstehen: eine teuflische Mischung aus Gebeten, Hoffnungen und Zorn. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.
    Doch er hoffte, dass der Besucher eine Lösung haben würde.
     
    *          *          *
     
    Flinx spürte den Mob, lange bevor er ihn hören konnte. Er hatte gerade den letzten Verletzten behandelt; nicht nur den letzten Patienten des Tages, sondern den letzten Dwarra auf seiner Liste. Es waren einfache Leute, und einige von ihnen hielten sich noch in der Baryeln-Scheune auf und schwatzten zufrieden miteinander. Wie üblich wartete einer seiner Gastgeber, um ihn ins Haus zu geleiten und ihm etwas zu essen zu geben. Am heutigen Tag fiel diese Aufgabe Storra zu.
    Er war der Überzeugung, hier Gutes getan zu haben. Er hatte Leuten in Not geholfen, und die uralten, schleierhaften Commonwealth-Gesetze in Bezug auf den Erstkontakt sollten verdammt sein. Da die Reparaturen der Teacher abgeschlossen waren, mussten nur noch einige letzte Tests mit den neugestalteten Komponenten durchgeführt werden.

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