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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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worden waren, und die Zahl der Todesopfer wurde mit jedem Abschuss der neuen pakktrianischen Waffe höher.
    Ein leises Zischen zeigte den bevorstehenden nächsten Abschuss an. Durch das Fernglas konnte der Hochgeborene mit ansehen, wie die pakktrianischen Schützen der teuflischen Waffe in Deckung gingen. Als er gen Himmel sah, erblickte er eine weitere Scheibe, die in bogenförmiger Flugbahn über den wolkenbedeckten Himmel näher kam. Die Scheibe wurde größer und größer, bis sie ein gutes Stück hinter den mehrfachen Verteidigungslinien direkt gegenüber dem Zugang zur Hauptbrücke landete. Danach folgte eine weitere der schrecklichen Explosionen, die sie in den vorangegangenen Tagen schon viel zu oft hören mussten. Er blickte erneut durch sein Multiskop. Die pakktrianischen Soldaten hatten sich schon darangemacht, eines der beiden gewaltigen Dampfkatapulte ein weiteres Mal zu laden.
    Beide Waffen waren sorgfältig und strategisch außerhalb der Reichweite der wullsakaanischen Waffen postiert worden und daher so gut wie unverwundbar. Um sie auszuschalten, musste man schon einen Trupp über die Brücke schicken. Doch Pyrrpallindas Ratgeber hatten ihn gewarnt, dass das ein sicheres Todesurteil für jeden Soldaten wäre, den man auf dieses Himmelsfahrtskommando schicken würde. Daher konnten sich die wullsakaanischen Verteidiger nur hinhocken, zusehen und hoffen, während die zunehmend treffsicheren Pakktrianer immer besser mit ihren neuen Waffen umgehen konnten.
    »Bis morgen werden sie die Reichweite all unserer Positionen kennen, Hochgeborener, und dann können sie diese genauer anvisieren«, sagte der ältere Offizier, der neben Pyrrpallinda stand. Der alte Soldat war gezwungen, auf zwei Prothesen dahinzuhoppeln, da er auf jeder Seite ein Gliedmaß verloren hatte. An seinem Kopf gab es hingegen nichts auszusetzen.
    »Wenn sie über den Pedetp kommen«, fuhr er fort, »dann haben wir keine andere Wahl, als uns in die Festung zurückzuziehen.«
    Das war Pyrrpallinda bewusst. Ihm war auch klar, dass das Land zwischen dem Fluss und Metrel dadurch zur Plünderung und Zerstörung durch die feindlichen Truppen freigegeben wurde. Er war bereit, einen Teil der Verluste zu ertragen. Häuser konnten neu aufgebaut, Felder neu bestellt und Güter ersetzt werden. Sorgen bereitete ihm jedoch die Tatsache, dass diese neuen Waffen in unerreichbarer Distanz aufgestellt werden konnten, um die große Festung Metrels langsam aber sicher in einen Haufen geschwärzter Steine zu verwandeln. Und er wollte sich gar nicht erst vorstellen, was sie mit der verängstigten, panischen Bevölkerung, die sich darin aufhielt, anstellen würden.
    Die Unentschlossenheit setzte ihm zu, was er sonst gar nicht von sich kannte. Wenn er sich ergab, würden die Soldaten von Pakktrine und Jebilisk die Kontrolle über das Land übernehmen und so lange behalten, bis sie davon überzeugt waren, dass der fremde ›Gott‹ ihren wullsakaanischen Erzfeinden nicht länger half. Eine Besetzung war immer unangenehm. Es würde Plünderungen, Angriffe und vielleicht sogar einige Morde geben. Aber letzten Endes zögen die Besetzer wieder ab, und das Reich hätte überlebt – wenn auch zu einem hohen Preis.
    Es konnte sogar so weit kommen, dass man ihn bat, als Zeichen seines guten Willens sein Leben zu opfern. Als Hochgeborener war er zu dieser Tat im Namen seines Volkes bereit, auch wenn er nach Möglichkeit auf dieses Opfer verzichten wollte.
    Als er so dastand und mit sich rang, drang das schaurige ferne Zischen des Dampfes, der explosionsartig ausgestoßen wurde, erneut an sein Ohr. Das zweite Dampfkatapult war abgefeuert worden. Das kleine Päckchen Sprengstoff, das es gen Westen schoss, landete nicht direkt auf dem Bollwerk, das man am Zugang zur dritten Brücke errichtet hatte, sondern direkt davor. Als sich der Rauch verzogen hatte, musste Pyrrpallinda dessen ernüchternde Wirkung erkennen. In den mühsam aufgeschichteten Erdmassen klaffte an der Stelle, an der das Geschoss explodiert war, ein gewaltiges Loch. Das Kontingent an Soldaten, das dort tapfer standgehalten hatte, war verschwunden.
    Schnell und geordnet bezogen neue Einheiten Position, um die Lücke in ihrer Abwehr zu verteidigen. Arbeiter beeilten sich, Erde und Steine herbeizuschaffen und damit das Loch zu stopfen. Pyrrpallinda wusste, dass die Reparatur nicht lange dauern würde, aber sie waren ohnehin verloren. Jeder, der auch nur etwas von Taktik verstand, wusste zu diesem Zeitpunkt nur zu

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