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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gipfel der höchsten Erhebung westlich des Flusses beobachtete Sein August-Hochgeborener Pyrrpallinda von Wullsakaa den Kampfverlauf mit zunehmendem Missvergnügen. Da er stets bereit war, sich auf die Erfahrung und das Wissen anderer zu verlassen, hatte er den Rat seiner Generäle beherzigt und die Verteidigung seines Reiches von der erlangten Kontrolle über den Fluss abhängig gemacht.
    Die Entscheidung war ihm nicht schwergefallen. Zu dieser Jahreszeit führte der Pedetp sehr viel Wasser, sodass die Strömung zahlreiche Versuche des Feindes, Truppen auf Flößen oder Booten überzusetzen, vereitelt hatte. Wo der Pedetp schmaler war, floss er schnell dahin, und die potenziellen Invasoren konnten das gegenüberliegende Ufer nicht zügig genug erreichen, bevor sie entdeckt und von den wullsakaanischen Truppen abgefangen wurden. Wo er breit war und träge dahinströmte, ließen sich die Überquerungsversuche noch viel leichter entdecken, und die Verteidiger konnten die Eindringlinge problemlos abschießen. Nach einigen derart gescheiterten Vorstößen hatten die alliierten Truppen des Vereinigten Pakktrine und von Jebilisk ihre Aufmerksamkeit auf das uralte Trio aus gewaltigen Steinen gerichtet, aus denen die massiven Brücken, die man die Dathrorrj-Drillinge nannte, bestanden.
    Die drei Brücken befanden sich in Rufweite voneinander und waren von den Ahnen so robust gebaut und von ihren wullsakaanischen Nachfahren derart gewissenhaft gepflegt worden, dass sie so solide und beständig erschienen wie das Flussbett, in dem ihre steinernen Stützsäulen verankert worden waren. Sobald die Absichten der nahenden feindlichen Truppen eindeutig bestimmt werden konnten, hatten sich viele von Pyrrpallindas Offizieren dafür ausgesprochen, diese wichtigen Zugänge zur Stadt zu sprengen, während andere strikt dagegen waren, einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Landes zu zerstören. Als es endlich so aussah, als könne ein Konsens erzielt werden, war es bereits zu spät: Die vereinigten Armeen von Pakktrine und Jebilisk hatten die Brücken bereits erreicht. Die feindlichen Barbolzen-Scharfschützen bezogen sofort Position an entscheidenden Punkten, von wo aus sie die Fundamente der Brücken sichern konnten. Dadurch hatte sich die Frage, ob die Brücken gesprengt werden sollten, erledigt, da Sappeure auf dem Weg zu den Grundmauern sofort unter schweren Beschuss genommen und ausgeschaltet worden wären.
    Genauso scheiterten die wiederholten Versuche tapferer, aber törichter Reiter aus Jebilisk, die Brücken zu überqueren und unter ihre Kontrolle zu bringen. Stets wurden sie von einem Schauer aus Bolzen und Lanzen der wullsakaanischen Verteidiger zurückgedrängt. Die Dathrorrj-Drillinge standen daher verlassen da, ein angeschlagenes, umkämpftes, mitgenommenes und bedrohtes Nie-Dwarra-Land, das sich nahezu intakt über dem tosenden, sprudelnden weißen Wasser des von der Schneeschmelze angefüllten Pedetp erhob. Auf seiner Westseite hatten die Verteidiger Metrels rasch einige Abwehrbarrikaden sowie weitere Befestigungen errichtet. Und je länger es den feindlichen Truppen nicht gelang, die Kontrolle über die Brücken zu erlangen, desto stärker wurde diese Abwehr.
    Bis jetzt.
    Pyrrpallinda richtete sein Multiskop neu auf seinem Reittier aus und spähte hindurch. Die Reihe von Vergrößerungsgläsern war auf zwei Geräte fokussiert, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie waren vor einigen Tagen hinter den pakktrianischen Linien aufgestellt worden und seitdem in Aktion. Die pakktrianischen Pioniere eilten ständig zwischen beiden Objekten hin und her und rollten sie auf ihren mit mehreren Rädern ausgestatteten Gestellen in Position.
    Der erste Abschuss war ein Schock gewesen, und das nicht nur für den Hochgeborenen, sondern für jeden am von Wullsakaa kontrollierten Ufer des Pedetp. Doch das Entsetzen hatte sie nicht von ihrer Antwort abgehalten, die allerdings nur aufgrund ihrer Ineffektivität erwähnenswert war, dann folgte die nüchterne Erkenntnis. Die Offiziere und Pioniere zermarterten sich das Hirn, um dieses neue Mittel der Kriegsführung irgendwie auszuschalten, während sich die Soldaten, die die Abwehrwälle bemannten, nur hinhocken und Rakshinn – oder welche Gottheit sie auch immer anbeteten – anflehen konnten, dass diese neue Waffe nicht in ihre Richtung zielen möge. Eine erschreckend hohe und stetig wachsende Anzahl von ihnen hatte bisher erfahren müssen, dass ihre Gebete nicht erhört

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