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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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versuchte, mir seine Beine und Füße vom Leib zu halten.
    »Ja, in Ordnung«, brummelte er, immer noch mit seinen Hosen kämpfend. »Äh, und danke, Mr Cruse. Sehr freundlich von Ihnen, ganz ernsthaft.«
    Erleichtert schloss ich die Tür hinter mir und hoffte, nie wieder Sir Hughs Hintern sehen zu müssen.
    Als ich mich auf der Brücke meldete, war Shepherd bereits da und lauschte zusammen mit Tobias, was Kapitän Walken mit der Bodenstation besprach. Aus zwanzigtausend Meilen Entfernung kam Mr Lunardis Stimme knackend durch den Lautsprecher.
    »Es tut mit leid, dass ich Ihnen diese Nachricht übermitteln muss, Samuel«, sagte er gerade. »Ich weiß, dass Sie jetzt genügend um die Ohren haben. Aber General Lancaster nimmt die Sache sehr ernst und meint, Sie sollten das auch tun.«
    »Ich danke Ihnen, Otto«, sagte der Kapitän. »Sie hören bald wieder von uns.«
    »Viel Glück, Samuel.«
    » Starclimber Ende«, sagte Kapitän Walken.
    »Was ist los?«, fragte ich und blickte in die Runde.
    Der Kapitän rieb sich die Schläfen. »Offenbar haben die Babelites der Luftwaffe eine Botschaft geschickt – mit dem Inhalt, es befinde sich eine Bombe an Bord der Starclimber .«
    Ich fühlte mich benommen, war aber nicht überrascht, denn ich hatte mir schon die ganze Zeit Sorgen gemacht, dass so etwas passieren könnte.
    »Es kann keine Bombe an Bord sein«, sage Tobias. »Das ist bloß ein dummer Scherz!«
    Shepherd schüttelte den Kopf. »Der General würde uns das nicht weitergeben, wenn er es nur für einen Scherz halten würde.«
    »Jeder einzelne Quadratzoll des Schiffs ist überprüft worden«, sagte ich. »Jedes einzelne Frachtstück. Sie konnten unmöglich eine Bombe an Bord schmuggeln.«
    »Es sei denn, einer von uns hat sie mitgebracht.«
    Mit offenem Mund starrte ich Shepherd ungläubig an.
    »Sie deuten an, einer von uns sei ein Babelite?«, fragte Kapitän Walken.
    »Ich habe angedeutet, dass es eine Möglichkeit sein könnte«, erwiderte er.
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. »Jeder ist sorgfältig durchleuchtet worden.«
    »Wie Grendel Eriksson«, gab Shepherd zurück. »Direkt unter unserer Nase, die ganze Zeit. Ich habe kein so großes Vertrauen in Mr Lunardi. Wir sollten sehr sorgfältig darüber nachdenken.«
    »So, und wen hast du im Sinn, Shepherd?«, fragte Tobias mit drohend erhobenen Augenbrauen. »Miss de Vries? Sie ist schließlich eine Suffragette, praktisch eine Anarchistin. Oder was ist mit Miss Karr? Oder vielleicht ihr verdammter Affe?«
    »Ich habe dabei eher an dich gedacht, Blanchard.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst, Shepherd!«, sagte ich.
    »Genug davon!«, unterbrach der Kapitän.
    »Lassen Sie mich ausreden«, sagte Shepherd und hielt dabei den Blick fest auf Tobias gerichtet. »Von allen Leuten an Bord ist er derjenige, den kein anderer richtig kennt.«
    »Das ist bei dir genauso, Shepherd«, sagte ich.
    »Die Luftwaffe hat einen ellenlangen Bericht über mich. Aber wer kann wirklich für Blanchard bürgen? Er ist sich ja nicht mal sicher, ob wir überhaupt im Weltraum sein sollten, das hat er selbst zu mir gesagt.«
    Tobias’ Gesicht war rot angelaufen. »Wenn ich insgeheim ein Babelite wäre, würde ich wohl kaum so reden, oder?«, schrie er.
    »Warum regst du dich so auf, Blanchard?«, fragte Shepherd ruhig.
    Ich hätte zu Tobias’ Verteidigung einspringen sollen, doch ich konnte nur daran denken, was Tobias gegen Ende seines Raumspaziergangs gesagt hatte. Sollte nicht hier draußen sein… gehöre nicht… Das hatte ich niemandem gegenüber erwähnt, weil ich dachte, das seien nur seine umherschweifenden Gedanken. Aber nun blickte ich Tobias an, der wirkte, als würde er sich gleich auf Shepherd stürzen – und ich überlegte. Überlegte, ob er wirklich ein Babelite sein konnte. Damals in Paris war ich zwei Wochen lang mit einem geflogen und hatte nie auch nur eine Ahnung davon gehabt.
    »Genug!«, sagt der Kapitän noch einmal. »Wir verschwenden unsere Zeit, meine Herren. Wir können es uns nicht leisten, uns ablenken zu lassen. Weder Mr Blanchard ist ein Babelite, noch sonst jemand an Bord. Dieser Gedanke ist lächerlich.«
    Als ich die absolute Gewissheit in der Stimme des Kapitäns hörte, schämte ich mich wegen meiner eigenen Zweifel.
    »Wir werden die Bedrohung durch die Babelites ignorieren«, sagte Kapitän Walken. »Und jetzt Schluss damit.«
    »Sie fällen die falsche Entscheidung, Sir«, sagt Shepherd.
    Mir stockte der Atem. Ich konnte Shepherds Anmaßung

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