Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
Vom Netzwerk:
darauf, dass es dort wieder auftauchen würde, was es aber nicht tat. Ich wartete noch ein paar Sekunden. Eigentlich sollte ich es jetzt sehen, es sei denn…
    »Es kommt direkt auf uns zu!«, sagte Shepherd.
    Grünes Licht strahlte wie ein Glorienschein hinter der Rakete hervor und wurde immer heller.
    »Können Sie die Entfernung abschätzen, Mr Shepherd?«, fragte der Kapitän.
    »Schwer zu sagen, Sir…«
    Eine gewaltige grüne Masse strich über unsere Köpfe hinweg. Keine Turbulenz und kein plötzlicher Windstoß waren zu spüren, aber allein die Größe und Nähe dieses Dings ließen mich vor Angst zittern. Mit klopfendem Herzen und von dem Licht geblendet, trieb ich unbeholfen umher.
    »Wo ist es?«, schrie ich.
    Shepherd hielt eine Hand vor das Visier und schirmte seine Augen ab. Er deutete hinter mich.
    Vor dem Mond hob sich eine lange, dunkle Silhouette ab, die jetzt kein grünes Licht mehr abstrahlte. Das Ding verjüngte sich wie ein Keil und war in dieser Entfernung so groß wie mein Handschuhdaumen. Es sah aus, als würde es warten, und ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass es etwas im Sinn hatte. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden.
    »Jetzt verharrt es auf der Stelle – vor dem Mond«, berichtete ich.
    »Wie groß?«
    »Es muss riesig sein, Sir.«
    »Das kann nur ein Schiff sein«, sagte Shepherd. »Für alles andere ist es zu groß.«
    »Mr Cruse, Mr Shepherd, kommen Sie zurück ins Schiff«, sagte der Kapitän.
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    »Ich fange an mit Einholen«, kündigte Tobias an.
    Plötzlich pulsierte das Objekt grün. Ich zählte drei Sekunden, bis es wieder aufleuchtete, dann wieder drei. Ich spürte einen leichten Zug an meiner Sicherheitsleine und wandte mich mithilfe der Luftpistole dem Schiff zu. Shepherd schoss noch mehr Fotos. Das Ding war immer noch reglos, blitzte jedoch nach wie vor regelmäßig auf.
    Dann mussten wir uns konzentrieren, denn nun manövrierten wir uns unter dem Gegengewicht zwischen seinen mächtigen Maschinen hindurch und hinein in die Luftschleuse der Starclimber . Ich war sehr erleichtert, wieder an Bord des Schiffs zu sein, obwohl es in Anbetracht der Größe des geheimnisvollen Objekts nicht einzusehen war, warum wir drinnen sicherer sein sollten als draußen.
    Bis der Druck hoch genug war, saßen wir in der Schleuse fest und die Nadel bewegte sich nervtötend langsam. Dauernd fragte ich mich, was das Ding da draußen machte – einfach nur da schweben und uns beobachten, oder machte es sich bereit, uns zu rammen und zu pulverisieren?
    »Ich setze jetzt die Starclimber zurück, damit wir freie Sicht haben«, kam die Stimme des Kapitäns aus meinem Helm. »Da, wo wir uns jetzt befinden, sind wir blind.«
    Durch das Bullauge sah ich die Maschinen des Gegengewichts vorbeigleiten.
    Sobald die Nadel auf 14 Pfund pro Quadratzoll zeigte, rissen wir unsere Helme ab, öffneten die innere Luke und stießen uns, immer noch in unseren Anzügen, auf Deck C ab. Kate und Sir Hugh arbeiteten im Labor, ohne etwas zu ahnen.
    »Das sollten Sie auch sehen«, sagte ich zu ihnen und wir alle schwebten die Treppe hinauf nach oben.
    Im Salon hatten Miss Karr und Dr. Turgenev bereits die polarisierten Blenden herabgezogen und blickten aus dem Fenster auf die seltsame pulsierende Silhouette vor der Oberfläche des Mondes mit ihren vielen Kratern.
    »Miss Karr, so viele Bilder wie möglich«, sagte Shepherd, ehe er weiter zur Brücke hocheilte.
    »Es verändert sich«, sagte Kate.
    Sie hatte recht. Es war in der Länge geschrumpft und sah nun annähernd quadratisch aus.
    »Was macht es?«, fragte Sir Hugh blinzelnd.
    »Es wendet«, sagte ich. »Und… kommt auf uns zu.«
    Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich die Gestalt in der Größe verdoppelt.
    »Warum bewegen wir uns nicht?«, verlangte Sir Hugh zu wissen. »Wir müssen hier weg!«
    »Es ist viel schneller als wir«, sagte ich und dachte an die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der es über uns hinweggezuckt war. Ich fragte mich, was der Kapitän wohl vorhatte.
    »Was in aller Welt ist das?«, murmelte Miss Karr, während sie ein Bild nach dem anderen aufnahm.
    »Ein Asteroid ist es nicht«, meine Kate.
    »Richtig«, sagte Dr. Turgenev.
    Als es weiter an Größe zunahm, erfüllte das grüne Licht des Objekts den gesamten Salon. Wir waren hilflos und mussten trotz der Blenden mit den Händen die Augen abschirmen.
    »Es hat aufgehört zu blitzen«, sagte Tobias.
    Kate hatte ihr Fernglas um den Hals und hob es vors

Weitere Kostenlose Bücher