Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
Vom Netzwerk:
fahren. Nur eine kleine Anzahl von euch wird es bis zu den letzten Tests am Ende der beiden Wochen schaffen. Jetzt zieht eure Trainingsklamotten an und sammelt euch sofort auf Trainingsfeld Nummer zwei.«
    »Ich liebe ihn«, sagte Tobias aus dem Mundwinkel.
    »Eines Tages gibt der einen prima Gefängniswärter ab«, meinte ich.
    Wir zogen schnell unsere Trainingsausrüstung an und eilten hinter den anderen her. Alle wirkten ungeheuer begeistert.
    »Ich hab über dich gelesen«, sagte Tobias, als wir die Treppen nach unten joggten. »Du hast den Piraten Szpirglas in einem Schwertkampf getötet, und alles, was du gehabt hast, war ein Buttermesser.«
    »Glaub nicht alles, was du liest«, sagte ich, erfreut, dass er von mir gehört hatte.
    »Hast du kein Buttermesser gehabt?«
    Ich seufzte und sagte: »In Wirklichkeit ist er abgerutscht und zu Tode gestürzt.«
    Er hob eine Augenbraue. »Oh, das ist doch auch nicht schlecht. Und was machst du jetzt?«
    »Ich bin Student an der Luftschiffakademie. Und du?«
    »Unterwasserschweißer«, antwortete er ein bisschen schüchtern. »Es sieht so aus, als hätten die meisten von euch Erfahrung mit großen Höhen. Ich weiß nicht, warum die wollten, dass ich’s mal probiere. Ich kann in der Luft doch nicht herumschwimmen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich in so einem Tauchanzug unter Wasser tauchen könnte.«
    »Manchmal ist es ein Anzug, manchmal eine Taucherglocke. Ich mache meistens Schiffe und Brücken. Ich arbeite in Victoria.«
    Auf dem Weg in den Orient war ich oft genug über Victoria geflogen. Es war eine hübsche Stadt voller Touristen, die am inneren Hafen entlangflanierten und im Empress Tee tranken.
    »Ich fühl mich hier wie ein kleines Kind«, sagte Tobias und deutete mit dem Kinn auf die anderen Männer unserer Gruppe.
    »Wie alt bist du?«
    »Neunzehn«, sagte er.
    »Siebzehn«, gab ich zu. »Und du hast Sehnsucht danach bekommen, hinauf in den Weltraum zu fahren?«
    Er langte in die Tasche seiner Shorts und zog einen kleinen Stein heraus. »Seitdem ich das hier bekommen habe.«
    Es war ein ganz gewöhnlich aussehender kleiner Stein, auch wenn er faszinierend schwarz und silbern gefleckt war.
    »Was ist das?«
    »Ein Stück von dem Meteorit, der den Krater in den Badlands geschlagen hat. Mein Onkel hat da draußen geschürft und hat ihn mir mitgebracht. Es heißt, da drin sei Zeug, das auf der Erde noch nie gefunden worden ist. Mineralien und so was.«
    Er gab mir den Stein und der war erstaunlich leicht – als würde man überhaupt nichts in der Hand halten.
    »Der fühlt sich warm an«, sagte ich überrascht.
    »Das ist nur, weil ich ihn gerieben hab.«
    Ich kicherte, doch der Zauber des Steins wurde dadurch nicht geringer. Woher war er gekommen? Bevor er auf der Erde aufgeschlagen war, musste er an zahllosen Welten vorbeigezogen sein. War er ein Teil eines untergegangenen Planeten? Hatten ihn andere galaktische Wesen berührt, wie ich es jetzt tat?
    »So was wie ein Glücksbringer«, sagte Tobias und steckte ihn zurück in die Tasche. »Immer wenn ich tauche, nehme ich ihn mit runter. Ich schätze mal, jetzt brauch ich ihn auch.«
    Grendel Eriksson führte uns durch eine Reihe von Türen und über einen Platz auf das Stadion zu, das zweimal so groß aussah wie das Kolosseum in Rom. Wir betraten es durch einen gewaltigen Torbogen.
    »Willkommen bei der Feuerprobe, Männer«, sagte Eriksson so, als würde ihm das Freude bereiten.
    »Was zum Teufel ist das denn?«, fragte Tobias und starrte nach oben.
    Mitten über dem offenen Stadion schwebte in etwa hundert Fuß Höhe eine Plattform aus Leichtmetall, die an jeder Ecke von einem Hydriumballon gehalten wurde und an der Erde mit Seilen verankert war. Von einer Öffnung mitten in der Unterseite der Plattform hing eine dünne Strickleiter. Darunter waren Sicherheitsnetze gespannt.
    »Das ist zur Gewöhnung an die Höhe«, sagte Eriksson.
    »Du willst, dass wir da hochklettern?«, brummte Tobias, und man sah, dass es ihm mulmig wurde.
    »Für den Anfang«, sagte Eriksson. »Auf geht’s, Männer, einer nach dem anderen. Douglas, du zuerst, du Glückspilz. Weitere Anweisungen, wenn ihr oben seid! Ihr anderen bildet eine Reihe. Nicht drängeln. Jeder kommt dran, das verspreche ich euch.«
    Ich kam als Zweiter, Tobias gleich hinter mir. Wir gingen durch den Schatten der Plattform zur Strickleiter. Douglas holte Atem, ergriff die Sprossen und kletterte zielstrebig los.
    »So was machst du wahrscheinlich die ganze Zeit«,

Weitere Kostenlose Bücher