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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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doch sein Gesicht war blass. Ich senkte den Helm, schloss ihn an den Anzug und überprüfte die Klammern zweifach. Dann zog er mir meinen Helm über.
    Ich trieb zu der Kontrolltafel und legte die entsprechenden Schalter um. Sofort strömte Sauerstoff in unsere Anzüge und meine Ohren knackten bei dem beruhigenden Zischen. Ich schaltete die Funkgeräte ein. Anders als bei den Unterwasseranzügen waren die hier mit kleinen Sendern und Empfängern ausgestattet, sodass wir miteinander in Verbindung bleiben konnten.
    »Kannst du mich hören?«, fragte ich.
    »Ich höre dich«, antwortete Tobias.
    »Bist du bereit?«
    »Bereit.«
    Bevor wir die Luke öffnen konnten, mussten wir sichergehen, dass in der Luftschleuse derselbe Druck herrschte wie im Weltraum. Ich zog einen Hebel, und sogar durch den Helm konnte ich hören, wie die Pumpen eifrig die Luft aus der Schleuse saugten. Die Nadel des Druckanzeigers fiel allmählich von vierzehn Pfund pro Quadratzoll… bis ganz zum Anschlag.
    »Wir sind auf null«, sagte ich. »Ich öffne jetzt die Luke.«
    Ich brachte mich davor in Position, verankerte meine Füße in den Bodenklemmen, packte das Rad, wie ich es so oft unter Wasser geübt hatte, und drehte. Es bewegte sich überraschend leicht. Dann ließ ich die Klappe mit ihren ganzen dreihundert Pfund mit einem vorsichtigen Ziehen nach innen schwingen, als bestünde sie nur aus leichtem Blech.
    Da, direkt vor mir, war der Weltraum, nichts trennte uns mehr. Nur ich und die Sterne und eine Milliarde Meilen dazwischen.
    Ohne getönte Scheiben, um ihr Licht zu dämpfen, sahen die Sterne heller aus denn je – und sie waren noch zahlreicher, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Alles wirkte so reglos, obwohl wir natürlich überhaupt nicht reglos waren. Der Kapitän hatte zwar die Starclimber angehalten, doch wir bewegten uns trotzdem. Da wir an unserem Sternenfaden hingen, drehten wir uns mit dem Planeten mit Tausenden von Meilen die Stunde. Der Gedanke daran machte mich ein bisschen benommen, doch zum Glück musste ich wegsehen, damit ich die Lukenklappe sicher an der Innenwand der Luftschleuse befestigen konnte.
    Tobias trieb hinüber zu dem offenen Eingang und legte die Hand an den Rand. Einen Augenblick lang blickte er hinaus in die mit Sternen gesprenkelte unermessliche Weite. Dann trat er, ohne weiter zu zögern, hinaus.
    »Ich bin draußen«, sagte er.
    Ich positionierte mich so, dass ich leicht an die Kontrolltafel und die Trommeln mit der Nabelschnur kam. Auf die achtete ich besonders, um sicherzugehen, dass sie auch weich abrollte. Tobias trieb vom Schiff weg, leicht nach vorne geneigt, zehn Fuß… zwanzig Fuß… dreißig Fuß. Es war äußerst unheimlich, ihn so zu sehen. Mit weit ausgebreiteten Armen und Beinen hing er da vor dem Himmel. Ich stoppte das Abrollen der Nabelschnur.
    »Ich hab dir jetzt vierzig Fuß gegeben, Tobias«, sagte ich.
    Ich sah ihn nach dem Ende seiner Leine greifen und ein bisschen rucken. Die Leine bestand aus demselben Material wie das Seil beim Landtauchen und hatte jede Menge Elastizität.
    »Du siehst großartig aus, Tobias«, sagte ich. »Der erste Mensch auf einem Weltraumspaziergang.«
    Ich wusste, dass innen auf Deck B Miss Karr eifrig Bilder aufnahm. Alle würden sich an den Fenstern drängeln und Tobias beobachten, und ich spürte, wie eine heiße Eifersucht in mir aufbrandete. Ich wünschte, ich wäre dort draußen und Kate würde das sehen.
    »Ist aber kein großer Spaziergang«, hörte ich Tobias sagen. Er beugte seine Knie leicht und machte einen Purzelbaum. »Jetzt ist das Problem, damit aufzuhören«, sagte er, als er sich beständig und hübsch immer weiterdrehte.
    »Versuch es mit der Luftpistole«, schlug ich vor.
    Wir waren mit einer kleinen Pistole ausgerüstet worden, die an die Anzüge geklammert war. Innen hatten sie eine Kartusche mit komprimierter Luft. Ein Druck auf den Auslöser setzte einen unbedeutenden Luftstrahl frei, doch im Vakuum des Raums sollte er angeblich genug Kraft haben, einen in die entgegengesetzte Richtung zu schieben.
    Ich sah, wie Tobias die Pistole aus der Halterung nahm und damit zielte. »Mal sehen, ob Meister Isaac Newton recht hatte«, sagte er. »Für jede Aktion gibt es eine gleiche entgegengesetzte Reaktion. Los geht’s.«
    Newton hatte recht. Tobias drückte den Auslöser und wechselte sofort die Richtung.
    »Wie fühlst du dich, Tobias?«, fragte ich.
    »Einfach gut«, antwortete er.
    »Siehst du irgendwelche blauen Lichter?«
    »Keine

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