Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
Vom Netzwerk:
wieder hinsetzte und anschnallte.
    »Ist mit Haiku alles in Ordnung?«, fragte sie und schaute sich nach ihm um.
    »Er schwingt an der Lampe«, sagte ich. Haiku ließ sich vergnügt immer wieder um den Lampenfuß schwingen.
    »Cruse, helfen Sie mir doch mal«, sagte Sir Hugh säuerlich.
    Ich stieß mich sanft ab und segelte schräg nach oben zur Decke. »Stoßen Sie sich einfach ein bisschen ab, Sir Hugh«, sagte ich, als ich ihn erreicht hatte.
    Wir brauchten ein paar Versuche, aber schließlich trieben wir zusammen hinunter zum Boden, und ich schlüpfte mit meinen Füßen in zwei Fußhalter. Dann bugsierte ich den Zoologen in einen Lehnstuhl und schnallte ihn an.
    »Also das ist ziemlich ungewöhnlich«, sagte er. Seine Arme und Beine trieben immer wieder nach oben, er blickte sie misstrauisch an und zog sie dann zurück in ihre angemessene Position.
    Kate war inzwischen richtig abenteuerlustig geworden, schwebte durch den Raum und stieß sich von Möbelstücken ab, wenn ihr Flug langsamer wurde. Ihr langes kastanienbraunes Haar wogte um ihr Gesicht.
    Ich drehte mich um und sah auch Dr. Turgenev schweben. Seit ich ihn kennengelernt hatte, lächelte er zum ersten Mal richtig. Er brauchte seinen Stock nicht mehr und schien ein ganz anderer Mensch zu sein.
    Ich verteilte gerade die magnetischen Überschuhe, als Kapitän Walken geschickt die Wendeltreppe heruntergesegelt kam.
    »Ausgezeichnet«, sagte er, »ich sehe schon, Sie alle bekommen bereits Ihre Weltraumbeine. Mr Blanchard, ziehen Sie sich bitte an. Sie werden der erste Mensch im Weltall sein.«
    Nebeneinander in der Luftschleuse schwebend, atmeten Tobias und ich reinen Sauerstoff durch unsere Gesichtsmasken. Das mussten wir eine halbe Stunde lang tun, um unser Blut von Stickstoff zu reinigen. Selbst in unseren Anzügen mit Druckausgleich könnte sich das Stickstoffgas, das sich gegebenenfalls noch in unserem Körper befand, ausdehnen und uns das bescheren, was die Taucher »Taucherkrankheit« nennen. Tobias wusste alles darüber. In einer milden Form bekam man Juckreiz, Ausschläge und Gelenkschmerzen. Ein schwerer Fall konnte Lähmungen hervorrufen oder einen umbringen. Wir waren völlig angezogen, nur die Helme fehlten. Ich würde nicht nach draußen gehen, sondern hinter der offenen Luftschleusentür bleiben und Tobias im Auge behalten.
    »Ich kann es nicht glauben, dass ich als Erster gehe«, sagte er kopfschüttelnd.
    »Nach dir kann keiner mehr der Erste sein.«
    »Also dann hoffen wir mal, dass ich dem gewachsen bin.« Seine Stimme klang heiser.
    »Natürlich kannst du das. Deshalb hat der Kapitän dich ja ausgewählt.«
    »Er hat nur jemanden gebraucht, der ausgeruht ist«, sagte Tobias. »Er hätte Shepherd genommen, wenn dessen Schicht nicht gerade zu Ende wäre.« Er grinste mich an. »Aber ich würde gern sein Gesicht sehen, wenn der Kapitän es ihm sagt.«
    »Es ist richtig, dass du als Erster gehst«, sagte ich. »Niemand war im Wasserbecken besser als du.«
    Tobias’ Gesicht verfinsterte sich. »Ich muss ständig an den Himmelsturm denken.«
    Ich nickte. Auch mir war er die ganze Zeit im Kopf herumgegeistert.
    »Glaubst du, dass es die Babelites waren?«, fragte er mich.
    »Ich weiß nur, dass sie an uns nicht rankommen. Wir sind sicher. Jede Schraube an diesem Schiff ist viermal überprüft worden, und wir haben den guten alten General Lancaster da unten, der dafür sorgt, dass alles paletti ist.«
    Tobias lachte und machte die Stimme des Generals nach. »Alles paletti.«
    Ich blickte zur Uhr, die an der Wand angebracht war, und nahm meine Maske ab. »Wir sind so weit.«
    Ich trieb rüber zu den beiden großen Trommeln mit Nabelschläuchen, die an der Decke befestigt waren, nahm das Ende von einem und schloss es an den Rücken von Tobias’ Anzug an. Diese Nabelschnur war speziell neu gestaltet und verstärkt worden, sodass sie zugleich Sauerstoffleitung und Sicherheitsleine war. Sie wäre Tobias’ einzige Verbindung mit dem Schiff. Ich drehte mich um, damit Tobias meinen Schlauch anschließen konnte.
    »Bleib vom Heck weg«, erinnerte ich ihn. Das Sternenkabel stand unter einer enormen Spannung, genug, um einen Mann mit einem Stromschlag zu töten. Die Starclimber selbst schloss den elektrischen Schaltkreis, sodass das Kabel über dem Bug ohne Gefahr berührt werden konnte.
    Ich nahm seinen Helm und hob ihn über seinen Kopf. »Viel Glück«, sagte ich. »Denk dran, du bist ein Haifisch. Ein sehr glücklicher Hai.«
    Tobias zwinkerte mir zu,

Weitere Kostenlose Bücher