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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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kämpfen, und der anderen Hälfte ist es gleichgültig – sie lieben einfach den Kampf.
    GENERALMAJOR JAKOB ENDERLY,
ZWEITER AMERIKANISCHER BÜRGERKRIEG
     
    »Also los, fangen wir an!« Korie betritt den Maschinenraum und geht direkt zu seiner Konsole. »Leen, schaffen Sie Ihre Leute in die Netze.« Er läßt sich in den Sitz fallen und löscht die Daten auf dem Schirm. »Brücke, wir überspringen die beiden nächsten Übungen und gehen direkt zu Nummer vier weiter. Sie haben den roten Knopf, Zentrale. Benutzen Sie ihn, wenn Sie die Übung nicht kompensieren können – ich breche lieber den Test ab, als daß ich den Gegner erneut verliere.« Er schwenkt in seinem Sitz herum und blickt zu Leen. »Alles bereit?«
    »Jawohl, Sir. Wir warten seit zwanzig Minuten.«
    »Tut mir leid. Ich hätte befehlen sollen, daß Sie ohne mich anfangen. Aber egal.« Er hakt das Handmikro aus dem Gürtel. »Alles herhören!« Seine Stimme ertönt verstärkt aus den Lautsprechern des Maschinenraums. »Wir überspringen die beiden nächsten Übungen und gehen direkt zu den wichtigen Dingen über. Dieser Test wird aus einer Reihe von rasch hintereinander folgenden Rückstürzen in den Normalraum bestehen, wobei wir jedesmal unsere Waffen abfeuern. Ich will sehen, ob wir ein weitgefächertes Sperrfeuer legen können. Wir haben eine größere Chance, den Gegner zu erwischen, wenn wir gleich einen ganzen Schwarm von Fischen auf ihn feuern können. Sobald wir diese Aufgabe beherrschen, werden wir noch ein paar Feinheiten hinzufügen… Ausweichmanöver zum Beispiel oder simulierte feindliche Raketenangriffe – während wir auf ihn schießen, schießt er zurück. Und ich verspreche Ihnen, meine Herren, es reicht nicht aus, den Bären zu töten. Wir müssen sein Fell nach Hause schaffen und an die Wand nageln. Oh, eines noch. Der Leitende Ingenieur hat mich gebeten, Ihnen ein Lob auszusprechen, weil Sie Ihre Effizienz bis auf zweiundzwanzig Prozent unter dem Optimum gesteigert haben. Ich bin anderer Meinung. Ich denke, es ist noch zu früh. Wenn Sie auf fünfzehn Prozent herankommen, dann haben Sie Ihre Arbeit gut gemacht. Bei fünfzehn Prozent sind wir vielleicht imstande, den Feind abzuschießen. Und das bedeutet einen Bonus für uns alle, oder nicht?« Er wartet nicht auf eine Antwort. »Gut dann fangen wir an.«
    Er schwenkt mit seinem Stuhl wieder zur Konsole, als das Alarmsignal durch den Raum schrillt. Das massive Gerüst der Generatorhalterungen füllt den Maschinenraum aus wie das Gerippe eines Ungeheuers von Brobdingnagian. Die gewaltigen schwarzen Konusse darin summen, als wären sie lebendig. Selbst von seinem Platz an der Konsole aus kann Korie das Prickeln auf der Haut und in den Haaren spüren, das den Druck des Feldes verrät »Mister Leen?«
    »Sir?«
    »Statik. Ich kann Statik spüren. Arbeiten alle Maschinen einwandfrei?«
    »Ah…« Leen tritt an Kories Konsole, beugt sich vor und betätigt einen Schalter. Er sieht konzentriert auf den Monitor, als eine Reihe von Diagrammen erscheint. »Alles in Ordnung, Sir.
    Es ist eine routinemäßige Entladung durch die Übertrittskompensatoren. Die Manöverzentrale scheint die Übung vorzubereiten.«
    »Gut. Danke, Mister Leen.«
    Leen strafft sich und geht. Korie blickt auf seinen Schirm. Die Roger Burlingame bewegt sich inzwischen mit achtundzwanzig Komma fünf Licht Sechsunddreißig Lichttage haben sie bereits zurückgelegt aber noch immer liegen zwanzig Lichttage vor ihnen.
    Er löscht die Anzeigen auf dem Schirm und richtet es zur Kontrolle der Übung ein. Ein plötzlicher Impuls läßt ihn den Interkom abschalten. Er will diesmal nicht vom Geplapper abgelenkt werden und sich ausschließlich auf die Diagramme und Lichtzeichen auf seinen Schirmen konzentrieren.
    Eigentlich hat er angenommen, seine Anwesenheit hier im Maschinenraum während der Übungen würde eine spezifische Ursache für die Ineffizienz der Mannschaft zutage fördern – einen Mann zum Beispiel, der seine Arbeit nicht ordentlich versieht oder irgendeine Art von zeitverschwendender Schlamperei, aber nach wenigen Tests hat Korie erkannt daß es diesen spezifischen Grund für die Leistungsschwäche des Maschinenraums nicht gibt. Es liegt an der gesamten Besatzung. Sie sind schlampig. Der einzige Weg, das abzustellen, besteht in Drill und nochmals Drill.
    Korie preßt seine schmalen Lippen zusammen, während er nachdenkt Sie sind auch im normalen Zustand beinahe blutleer, und der leichte Druck reicht aus, um sie

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