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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Trilby das Mittagessen auf einem Tablett. Doc trottete hinter ihr herein und lehnte sich in die offene Tür, als die Schwester wieder draußen war.
    »Ich bin eine sehr gute Köchin«, erklärte ihm Trilby mit vollem Mund. »Wenn es hier eine Küche gibt, kann ich es beweisen. Das ist Replikatorfutter, nicht wahr?«
    »Hundertprozentig ausgewogene Ernährung.«
    Sie schob einen Klumpen braune Pampe auf die Gabel. »Schmeckt wie Reis, der sich schämt, Reis zu sein.«
    Er lachte. »Das versteht unser Replikator unter ›Yanirische Reisspeise‹. Es ist recht bekömmlich.«
    »Verschaffen Sie mir das Originalrezept. Ich mache daraus etwas Essbares.«
    »Es gibt ein paar Personalküchen an Bord. Aber das muss ich vorher mit dem Captain absprechen.«
    Sie richtete die Gabel auf ihn. »Fragen Sie ihn, wie ich koche. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Mann so viel essen sehen.«
    »So, Sie haben also für ihn gekocht?«
    »Ich habe für uns gekocht. Mein Schiff hat keine Replikatoren. Die meisten Touren sind Trikes, da füll ich die Frischhaltedepots gerne auf Vorrat auf, dann kann ich essen, was ich will.« Sie dachte kurz nach. »Haben Sie Frischhaltedepots an Bord?«
    »Ein Kleines. Noch mal, ich muss –«
    »– das mit dem Captain absprechen, ich weiß.« Sie schob sich eine weitere Gabel braune Pampe in den Mund. Das Zeug schmeckte erbärmlich. Da könnte sie wirklich Abhilfe schaffen. »Also, wenn ich hier rauskomme – nebenbei, Doc, wann komme ich hier raus?«
    »Morgen, denke ich. Ihr Heilungsprozess verläuft hervorragend.«
    »Und dann?« Sie hatte keine Ahnung, ob Doc Teil der Informationskette war, was ihren Deal mit Tivahr und Kospahr anbelangte. Oder nahm er an, dass sie in den Knast kam? Oder nach Degvar? Mit Sicherheit wusste er, dass sie kein brauchbares Schiff mehr hatte, um alleine wegzukommen.
    »Ich nehme an, Commander Jankova kümmert sich um alles Weitere, wenn ich Sie entlassen habe.«
    Das waren nicht die schlechtesten Nachrichten. Sie mochte Hana Jankova. Dann fiel ihr jemand ein, den sie nicht mochte. Dessen Gegenwart nicht ins Bild passte. »Was wissen Sie über diesen Kospahr, der heute Morgen hier war?«
    »Stellvertretender Lord Minister der Verteidigung. Cousin von Kaiser Kasmov.«
    »Das hat er mir auch gesagt. Aber was wissen Sie über ihn?«
    »Ich nehme an, Sie wollen jetzt nicht seine Blutgruppe hören?«
    Sie grinste. Doc war in Ordnung. »Nein, aber ich hoffte mehr über ihn und seine Gattung zu erfahren. Es ist lange her, dass ich ein frei schwebendes Arschloch auf Beinen gesehen habe.«
    Doc gab ein tiefes, rumpelndes Glucksen von sich, das den halben Raum erfüllte. »Offenbar kennen Sie nicht besonders viele Politiker.«
    »Einer fällt mir ein, und Sie haben recht: Es gibt deutliche Übereinstimmungen. Also, was hat der Kerl auf der Razalka zu suchen? Es überrascht mich, dass Tivahr ihn gewähren lässt.« Nach allem, was sie über den Commodore gehört hatte, passte auch das nicht ins Bild.
    »Der Captain war auf Außeneinsatz weg, als Kospahr an Bord kam. Die Lage hat sich zugespitzt, weil wir nicht wussten – und das ist jetzt absolut vertraulich – ob Captain Tivahr zurückkehrt. Jankova kam zurück und konnte uns nur mitteilen, dass die ’Sko ihn eingelocht hatten.«
    »Jankova war selber an dem Einsatz beteiligt?« Das überraschte sie. Die Frau war aufgeweckt und wirkte auch ganz robust, aber so robust nun auch wieder nicht. Bestimmt gab es da noch irgendwas, was die ins imperiale Wassernetz kippten.
    Doc nickte. »Sie leitet die Spezialeinsätze. Ich dachte, das wissen Sie.«
    »Kann sein, aber dann war es bisher noch nicht so richtig durchgesackt.«
    »Der Captain hat Ihnen also von dem Spezialeinsatz erzählt?«
    »Ja. Und gleich mehrere Versionen aufgetischt. Übereinstimmend war bei allen, dass er in Szedcafar zurückblieb. Schätze, das war ziemlich dreckig, ihn da sitzenzulassen.«
    Doc verzog die Augenbrauen. »Sie haben ihn nicht sitzen lassen. Er ist freiwillig zurückgeblieben, um den anderen die Flucht zu ermöglichen. Er war von allen in der besten Verfassung, um unter widrigen Umständen zu überleben.«
    »Auf Avanar herrschen abends durchaus widrige Umstände. Aber den ’Sko in die Hände zu fallen ist allemal tödlich.«
    »Für die meisten Menschen sicher, aber der Captain …« Er zögerte. Trilby fragte sich, ob er fand, dass er schon zu viel gesagt hatte.
    »Ist nicht wie die meisten Menschen«, beendete sie für ihn den Satz. Sie hoffte,

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