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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Ärmel. Fein. Wow.
    Fein. Wow. Sie drehte sich langsam im Kreis, bestaunte die Ausstattung ihrer Kabine und lauschte nur mit halbem Ohr auf Hana Jankovas Entschuldigungen.
    »Das ist doch nicht ›notdürftig‹, Hana. Es ist ganz wunderbar« – und kein Vergleich mit dem, was ich gewohnt bin.
    Eine kleine Sitzgruppe mit einer Couch, links davon eine offene Kombüse. Rechts ein separates Schlafzimmer. Mit einer Tür. Ein richtiges Schlafzimmer. Zutritt zur Sanizelle sowohl vom Schlafzimmer als auch von der Sitzgruppe aus.
    Teppich. Wandisolation. Gepolsterte Stühle mit Armlehnen vorm Küchentresen. Zwei Fenster hinter der Couch. Richtig große, nicht so kleine runde Bullaugen wie auf der Venture .
    Und kein Millimeter Klebeband irgendwo.
    Die Couch war weich. Sie setzte sich, lehnte sich zurück und tätschelte die Kissen. »Herrlich.«
    »Ich bin froh, dass es Ihnen gefällt. Die meisten unserer Besucher beschweren sich.«
    »Sie sprechen von Kospahr?«
    Jankova grinste trocken. »Er ist nur der Letzte auf einer langen Liste.«
    »Man sollte ihn für fünf Jahre auf ein fünfundsechzig Jahre altes Kleinfrachtschiff verbannen. Oder noch besser, in die Mannschaftsräume eines Tankers von Herkoid. Herkoid stopft bis zu zwanzig Leute in eine Kabine und erwartet dafür großen Dank.«
    »Können Sie in einer Stunde zu mir und meinem Team stoßen?«
    Die Nachricht von Jagan. Jankova hatte ihr eine kurze Zusammenfassung gegeben, aber selbst gelesen hatte sie sie noch nicht. »Ich kann auch gleich mitkommen.«
    Jankova schüttelte den Kopf. »Lassen Sie sich Zeit. Kommen Sie erst mal an. Trinken Sie einen Tee. Captain Tivahr wird ebenfalls an der Sitzung teilnehmen, im Moment ist er noch mit Kospahr zugange.«
    »Die beiden haben sich wirklich verdient.« Sie erhob sich von der Couch.
    »Er ist nicht so schlecht, wie Sie denken.«
    »Wer, Kospahr?« Trilby missverstand sie absichtlich. Sie wollte keine wohlmeinenden Worte über Khyrhis Tivahr hören, wusste aber, dass sie sie mit ihrer Bemerkung selbst herausgefordert hatte.
    »Der Captain. Er ist nicht mehr der Mann, den wir auf Szed zurückließen.«
    »Toll, was so ein Kurzurlaub im Club ’Sko alles bewirken kann.« Sie schlenderte hinüber in die kleine Kombüse. Heißer Kaffe und Tee auf Knopfdruck. Spitzenreplikator. Außerdem ein Kochtopf. Noch besser.
    Jankova stützte sich auf den Tresen. »Er ist sehr … besorgt um Sie.«
    »Es geht mir gut.« So gut, wie es einem geht, wenn man sein Schiff und seinen Lebensunterhalt verloren hat und mit seiner Selbstachtung ringt. »Also, wo soll ich mich in einer Stunde einfinden?«
    »Im Einsatzplanungskonferenzraum auf Deck sieben. Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen, ich schicke Ihnen jemand, der sie hinbringt.«
    »Bitte nicht Tivahr.« Die Worte waren ihr rausgerutscht, bevor ihr Verstand eine Chance hatte, sie aufzuhalten. Verflucht! Sie mochte Hana Jankova, aber sie hatte überhaupt kein Interesse daran, sie in ihre persönlichen Albträume einzuweihen. Unbeholfen brabbelte sie eine müde Ausflucht. »Ich meine nur … er hat sicher zu tun. Ich wollte nicht, dass Sie ihn stören.«
    »Ich schicke Ihnen voraussichtlich Lieutenant Osmar aus meinem Team. Er muss seinen Standard verbessern. Und Ihnen gibt es Gelegenheit, ihn schon mal ein wenig kennenzulernen. Wir werden in den nächsten Tagen eine Menge Zeit zusammen verbringen.«
    »Das klingt gut.«
    Jankova ging hinaus. Als die Tür zuglitt, beobachtete Trilby, wie die Buchstaben auf dem Erkennungsdisplay über der Tür aufblinkten. HNJKNV . Identitätsscanner auf Militärschiffen zeichneten offenbar beides auf: Kommen und Gehen. Das musste sie sich merken und die Codes lernen.
    ADZSMR .
    In Ordnung, dachte sie. Das sah nicht die Spur nach Tivahr aus, wenn sie Jankovas ID richtig gedeutet hatte.
    »Herein«, rief sie. Die Kabine verstand jetzt offenbar auch Standard, denn die Tür glitt umgehend zur Seite.
    »Captain Elliot? Lieutenant Andrez Osmar.« Er salutierte, trat über die Schwelle und blieb stehen.
    Andrez Osmar war etwa in ihrem Alter, hatte schwarz gelocktes, dicht anliegendes Haar, eine breite Nase und eine goldene Hautfärbung, die darauf schließen ließ, dass irgendeiner seiner Vorfahren aus Bartravia stammte.
    »Kommen Sie ruhig ganz herein, Lieutenant. Ich hole nur noch meine Jacke.« Sie ging zur Kombüse, nahm die Jacke von der Stuhllehne und verfrachtete den Kaffeebecher in den Spülhalter.
    Sie folgte ihm durch den Korridor zum Lift.

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