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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Göttin! Die Nachrichten waren teilweise so … intim. Jedenfalls die früheren. Und was Jagan in den letzten Botschaften zu ihr gesagt hatte … das war so demütigend.
    Sie griff hinter sich, packte das Kissen und schleuderte es mit aller Kraft gegen ihn.
    Es flog ihm mitten ins Gesicht. Er gab ein befriedigendes »Uumpff« von sich.
    »Du hast keinen Anstand. Nicht den geringsten Anstand!« Verflucht, tat das weh. Sie rieb sich die verwundete Schulter. »Und hör auf zu lachen, verdammt!«
    Er lachte. Stand da, umklammerte das Kissen mit beiden Armen und lachte.
    Sie streckte die Hand aus. »Bitte gib her. Ich bin krank und verletzt. Ich brauch das. Bitte.«
    Er setzte sich auf die Bettkante, schaute ihr tief in die Augen und griff um sie herum, um ihr das Kissen sanft hinter den Rücken zu stopfen.
    Dumm gelaufen, Trilby-Girl. Da wollte sie ihn jetzt nicht haben. Nicht so nah, seinen Atem an ihrem Haar, während seine Arme ihre streiften. Sein Mund heiß an ihren Wangen. Er übersäte ihr Gesicht mit unendlich hauchzarten Küssen.
    Sie war verloren, und genau das konnte sie sich unter keinen Umständen leisten. Sie wälzte sich weg von ihm, schaffte es, ihre Hände an seine Schultern zu legen, und stieß ihn von sich.
    »Hörst du wohl auf, verdammt. Schluss!« Ihre Stimme überschlug sich. Sie hoffte, er hielt es für Wut.
    »Trilby -Chenka –«
    Es klopfte an der Tür. Dreimal kurz.
    Hastig sprang er vom Bett auf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Als die Tür zur Seite glitt, stand er aufrecht da und starrte dem Eintretenden entgegen.
    Docs untersetzter Umriss zeichnete sich vor dem hellen Licht des Korridors ab.
    »Es ist Zeit, Captain. Ich hatte gesagt, nicht mehr als dreißig Minuten. Jetzt sind es schon vierzig.«
    »Ja, natürlich.« Er stand dicht vor ihrer Bettkante. Trilby zog die Decke fest um sich und betrachtete angelegentlich die Säume. Sie wusste, dass er sie eindringlich ansah. Aus dem Augenwinkel sah sie Doc einen Schritt nähertreten.
    »Wir wollen unsere Patientin doch nicht ermüden.«
    »Nein.«
    »Zeit zu gehen, Captain Tivahr.«
    »Sie entlassen sie morgen?«
    »Ich gebe Ihnen morgen früh Bescheid.«
    Er trat vom Bett zurück. Trilby hob den Blick und sah ihn in der Tür zögern.
    »Vanko«, sagte er zum Doc. Dann folgte ein langer Satz auf Zafharisch. Ihr Name fiel. Ein paar weitere Worte, die sie wohl schon mal gehört hatte, aber sie war sich nicht sicher. Sie sollte sich schleunigst ein Sprachtrainingsprogramm besorgen. Das war hier einfach zu riskant.
    Wie mit Khyrhis Tivahr allein in einem Zimmer zu sein. Riskant, äußerst riskant.
    Doc antwortete ihm. Ein paar Sätze wechselten hin und her, dann war er fort.
    Sie lockerte die Decke und entspannte sich. Ob Doc ihr wohl den Zorn und die Scham vom Gesicht ablesen konnte?
    » Lutsa «, sagte er, und es wurde hell. »Ein schönes Nickerchen gemacht?«
    »Herrlich.«
    »Und Ihr Besucher?« Doc klappte das Medistat auf und führte den Sensor über ihre Arme abwärts, während er weitersprach. »Nein, nein, lassen Sie mich raten. Eine nervtötende Plage?«
    »Eine nervtötende Plage, allerdings. Das Wort ›Nein‹ gehört nicht zu seinem Wortschatz.«
    »Dann bringen Sie es ihm bei.«
    »Danke, ich hab schon einen Job.«
    Er klappte das Medistat zu. »Noch zwei Stunden unter der Regglocke, und ich unterschreibe morgen Ihre Entlassung. Sie werden das Ziehen in der Schulter noch ein paar Tage spüren. Und bitte keine Marathons für mindestens eine Woche. Davon abgesehen sind Sie wieder gesund.«
    Er klopfte ihr auf den Arm. »Ilsa wird Ihnen nachher ein Abendessen bringen. Ruhen Sie sich jetzt noch ein bisschen aus.«
    Ausruhen. Sie zog die Knie an die Brust und starrte gegen die geschlossene Tür. Sie war nicht müde, sie wollte nicht schlafen. Sie hatte Angst vor Albträumen. Und in jedem verdammten Albtraum würde Tivahr vorkommen.
    Das Frühstück wurde um 0800 gebracht, zusammen mit einem Stapel Kleidung und einem Paar Stiefel. Sie faltete ihre vertraute graugrüne Hose auseinander und musste feststellen, dass sich das Material fremd anfühlte. Und ungeflickt. Sie untersuchte das T-Shirt und die Jacke. Dasselbe. Und ihre Schiffskennung befand sich nicht mehr an den Ärmeln.
    Sogar die Unterwäsche war neu.
    Irgendwer – sie ahnte schon wer – hatte ihre Uniform repliziert, Schnitt und Größe beibehalten, aber ein Material verwendet, das sie sich niemals leisten könnte.
    Sie zog sich an, strich sich mit der Hand über den

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