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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Frachtluken geschlossen und versiegelt. Ungewohnt war es, nicht allein auf der Brücke zu sein. Farras sanfte Stimme hatte mit Saldikas Abfertigung palavert. Tivahrs verzerrter Akzent hatte ihr aus dem Comp geantwortet. Mitkanos’ bullige Gestalt war aufgetaucht, um das Neuste über einen Ionensturm an der Grenze zu berichten. Dann war er von der Brücke gestapft, um auch das Frachtdeck einer letzten Inspektion zu unterziehen.
    Tivahr drückte Trilby kurz die Schulter, ließ sich in den Sitz des Kopiloten fallen und schnallte sich an. Ihr Gurt hatte sie daran gehindert, seinem Griff auszuweichen, aber sie war sich ohnehin nicht mehr hundertprozentig sicher, ob sie das überhaupt noch wollte.
    Es war so merkwürdig gewesen, ihn und Jagan zusammen zu sehen. Erst in der Ankunftshalle des Terminals, dann in der Gondel und später im Hangar, als er den kleineren Mann am Jackenrevers hochgezogen hatte.
    Sie fragte sich, was um alles in der Welt sie an Jagan Grantforth jemals anziehend gefunden hatte.
    Sie fragte sich, was um alles in der Welt sie mit Khyrhis Tivahr anfangen sollte.
    Später. Darum und um das andere würde sie sich später kümmern. Und sie würde jetzt nicht daran denken, dass sie mit dem kleinen, katzenartigen Plüschtier auf dem Kopfkissen geschlafen hatte. »Schubaggregate volle Kraft. Initialisierung Systemcheck.«
    »Lebenserhaltungssysteme auf Optimum. Filter online«, gab Tivahr zurück.
    Dezis Stimme. Das hätte Dezis Stimme sagen müssen. Aber sie ahnte insgeheim, wenn es Dezis Stimme gewesen wäre, würde sie eine andere vermissen. Eine tiefere, mit einem leicht betonten zafharischen Akzent.
    Sie ging aus der Erinnerung die Liste durch. Farra beantwortete irgendwelche Fragen. Tivahr auch. Mitkanos’ tiefes Grummeln meldete sich über Intracom-Lautsprecher und bestätigte den Status der Schubantriebsaggregate.
    Sie hörte Schritte und sah aus dem Augenwinkel Dallon zur Navigation eilen. »Lebt er noch?« Sie wusste, er hatte unten nach Jagan gesehen.
    »Schnarcht vor sich hin im Katerhimmel. Aber er hatte die Voraussicht, sich anzuschnallen.«
    »Schade«, sagte Tivahr. »Bei Zuschaltung des Hyperantriebs verpassen die Schubaggregate dem Schiff immer so einen schönen, zackigen Ruck.«
    Farra lachte und bemerkte auf Zafharisch: »So schlimm ist er doch gar nicht. Typischer Bürohengst. Alles bloß heiße Luft.«
    »Passen Sie auf, was Sie sagen, Farra- Chenka «, schoss Trilby in derselben Sprache zurück.
    Sie sah Rhis’ breites Grinsen und spürte Hitze in den Wangen aufsteigen. Für ihn schien es jedes Mal ein persönlicher Triumph zu sein, wenn sie etwas Zafharisches von sich gab.
    »Wir sind startbereit«, verkündete Farra in Standard. Sie gab die Standortkoordinaten durch.
    Trilby aktivierte die Schwerluftaggregate und ließ die Quest sanft aus dem Hangar gleiten.
    Eine Stunde später waren sie auf Kurs und hielten auf Salikas äußere Leuchttürme zu.
    »Rimanava.«
    »Vad, Dasjon.«
    Tivahr sprach wieder zafharisch. Trilby zog die Aufmerksamkeit von einem Programm ab, das Entfernung und Stärke des Ionensturmes durchgab, und machte es sich im Sessel etwas bequemer.
    »Wie ist Grantforths Befinden?«, fragte Tivahr. Trilby übersetzte stumm mit. Sie konnte seine Aussprache leichter verstehen als Farras oder Mitkanos’.
    »Er ist immer noch in der Kabine, Dasjon .«
    »Behalten Sie ihn im Auge. Ich möchte gerne unser Gespräch vom gestrigen Abend diskutieren. Ich hab über ein paar unserer Theorien noch mal nachgedacht. Ich möchte nicht, dass er davon etwas mitbekommt.«
    »Sowie er zuckt, geb ich Ihnen Bescheid.«
    »Jhev’d.«
    Trilby bemerkte, dass Tivahr das umgangssprachliche Danke verwendet hatte. Obwohl er Farra ausnahmslos mit ihrem Nachnamen ansprach, war ihr aufgefallen, dass sein Umgangston mit ihr lockerer geworden war. Zu Mitkanos oder Dallon hätte er Jhevdon gesagt, »Haben Sie Dank«.
    Tivahr blickte von Farra zu Trilby. »Ich möchte gern, dass wir ab jetzt zafharisch sprechen. Sicher ist sicher. Meinst du, du kannst alles verstehen?« Er hatte bewusst langsam gesprochen, um Trilby genug Zeit fürs Übersetzen zu lassen.
    Es dauerte einen Moment, bis sie ihre Antwort formuliert hatte, wobei ihr klar war, dass sie nicht fehlerfrei ausfallen würde. »Falls ich nicht mitkomme, kann ich sagen. Kann ich es sagen«, korrigierte sie sich.
    »Patruzius?« Tivahr drehte sich im Sessel um.
    » Vad, Dasjon. Soll Onkel Yavo übers Intracom teilnehmen, oder ist es Ihnen lieber,

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