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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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ich bin und wie ich handele. Als wir die Zuständigkeit für Yanir übernahmen, waren mir die Befindlichkeiten der stolzen Stegzarda bekannt. Statt darauf einzugehen und Kompromisse zu suchen, habe ich sie kurzerhand ignoriert. Das war falsch. Wie ich es durchgezogen habe, war falsch, auch wenn ich das gewünschte Ziel erreicht habe.«
    Noch ein bedächtiges Nicken. »Und du kanntest Mitkanos bis jetzt gar nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nur vom Ruf her und aus seinem Truppenpass.« Er hätte ihn kennen müssen, das war ihm klar. Der Mann war seit drei Jahren Sicherheitschef der Station und hatte schon Jahre vorher im Sicherheitsstab gearbeitet. Die Razalka war zigmal auf Degvar gewesen.
    »Und doch traust du ihm genug, um ihn mit auf diese Mission zu nehmen?«
    Soweit er sich erinnerte, hatte er da keine allzu große Wahl gehabt. »Er verfügt über einen makellosen Werdegang und die notwendigen Kontakte im imperialen Handelsverkehr.«
    »Ich weiß das. Ich habe seinen Werdegang ebenfalls überprüft. Aber ich habe nicht …« Sie zögerte. »Ich hatte angenommen, du würdest ausschließlich Leute von der Flotte nehmen.«
    »Hanas Team war schlicht überarbeitet und nicht nur laut Dienstplan stark blessiert. Und Gurdans Leute sind Leute von Kospahr.«
    Sie rümpfte die Nase, als der Name fiel. »Du hattest also keine Wahl. Richtig?«
    »Im Großen und Ganzen schon.« Er merkte deutlich, wie sie alles, was er sagte, sorgsam durchging. Wonach forschte sie hier eigentlich genau? Es war ihr wichtig, aber er verstand nicht, warum. »Hat dir Mitkanos etwas anderes erzählt?«
    »Mitkanos hat mir sehr wenig erzählt. Außer, das er euch arrogante Prahlhansel genannt hat.«
    Er hatte schon Schlimmeres gehört. Vor einem Jahr allerdings hätte ihn diese Beschimpfung wahrscheinlich erbost, und sicherlich hätte er sich einen mentalen Vermerk dazu gemacht. Jetzt konnte er die Bezeichnung plötzlich verstehen. »Ich bin zudem ein äußerst hungriger arroganter Prahlhansel. Wir treffen uns mit den anderen an der Rampe in«, er blickte zur Uhr, »zehn Minuten.«
    Sie räumte die Tassen ab. »Ich brauch ein paar Minuten, um mir die Haare zu bürsten und die Nase zu pudern. Ich sehe dich dann unten«, sagte sie, als er ihr zur kleinen Kombüse nachtrottete.
    »Ich warte lieber.«
    Sie zögerte. Schnell überlegte er sich weitere gute Gründe, warum er bei ihr bleiben wollte. Umso überraschter war er, als sie bloß zustimmend nickte, sich das Plüschtier von der Couch angelte und damit im Schlafzimmer verschwand.
    Ein paar Minuten später kehrte sie zurück, ihr Haar schimmerte wie sanftes Mondlicht, ihre Wangen hatten etwas Farbe. Sie trat neben ihn, um ihre Jacke von der Couch zu nehmen. Puder und Blumen.
    Sie fuhr mit dem Arm in die Jacke. »Wer siegelt das Schiff?«
    »Wir beide. Wir gehen noch auf der Brücke vorbei.« Er musterte sie, wie sie den Jackenkragen glatt strich. Sie hatte Stück für Stück einige ihrer Stacheln eingezogen, seit sie Degvar verlassen hatten. Er wusste nicht genau, warum, aber es war so. Vielleicht war es die Art, wie sie ging oder die Schultern hielt. Oder das Licht, das jetzt in ihren Augen tanzte.
    Bestimmt hatte es auch mit dem befreienden Fausthieb gegen Jagans Kinn zu tun. Rache, so lautete eine imperiale Redensart, ist süßer als der beste suralische Honig. Und mit dem Plüschtier hatte es wohl auch ein bisschen zu tun. Ein Stückchen Vergangenheit war unversehrt zu ihr zurückgekehrt.
    Darüber hinaus hatte er das deutliche Gefühl, dass auch irgendwas von seinen Antworten zur Stegzarda dazu beigetragen hatte. Darüber war er froh. Hätte er gewusst, was genau es gewesen war, dann hätte er einfach damit weitermachen können.

23
    Frühstücken kam am nächsten Morgen nicht infrage. Sie wusste nicht, ob es an der reichhaltigen und vorzüglichen Malzeit vom Vorabend lag oder daran, dass ihr Magen revoltierte bei der Vorstellung, eine ganze Septi lang mit Jagan Grantforth auf der Quest eingesperrt zu sein. Sie wollte es auch gar nicht wissen. Um 0645 leerte sie ihren Kaffee und ging von der Lounge zur Brücke. Tivahr war mit Dallon noch im Maschinenraum. Sie sagte ihm durch, dass sie bereit war und die Startvorgaben der Quest zur Online-Schaltung vorbereitet hatte.
    Die Vorbereitung war Routine gewesen und auch wieder nicht. Sie war die Startvorgaben nach Liste durchgegangen, so wie sie es immer getan hatte: Schubkraft im Energiemodus, Pumpen aktiv, Hilfsaggregate parallel auf Standby,

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