Sternenjagd
er kommt persönlich hoch?«
Dallon hatte Mitkanos mit einem Grinsen ›Onkel Yavo‹ genannt. Zwischen den beiden gab es offenbar so etwas wie Kameradschaft, obwohl Dallon Flottist war. Aber eben nicht so ein arroganter Prahlhansel wie Tivahr. Doch eigentlich kam ihr der Commodore der Razalka gar nicht mehr so arrogant vor.
Tivahr überlegte einen Moment, bevor er Dallons Frage beantwortete. »Ich halte das Intracom für zu riskant. Obwohl es verschlüsselt ist. Aber ich weiß ja nicht, wie viel Jagan von Kommunikationssystemen …«
»Keinen Teufelsfurz«, rief Trilby dazwischen und verwendete ein Wort, das sie von Farra gelernt hatte.
Er schmunzelte kurz. »Trotzdem. Mitkanos soll hochkommen, so schnell es geht. Wir sprechen schon mal durch, was wir bisher haben. Ich bitte Sie alle, darauf zu achten, das uns nicht irgendetwas Wichtiges entgeht.«
Garold Grantforth hatte am Vormittag die Unterzeichnung des ersten Handelsabkommens zwischen den Beffa-Kartellen und den ’Sko bekannt gegeben. Die intergalaktischen Entfernungen und die Zeitkrümmung eingerechnet, musste das jetzt gut einen Deuce her sein. Bemerkenswert fanden sie, dass die Beffa-Kartelle ihren Sitz nach Konklavien verlegen wollten. Die Begründung des Generalsekretärs war, dass die eigene Regierung, die jetzt vom Niyil-Militärrat kontrolliert wurde, instabil sei. Die zerklüfteten Welten des Ycsko-Reiches, die vorherrschend den Beffan-Kartellen angehörten, wurden buchstäblich in der Kälte zurückgelassen.
Die mit den Beffa-Kartellen verbündeten Welten und Stationen hatten demnach Vergeltungsmaßnahmen der Niyil zu befürchten. Garold Grantforth nächstes Projekt würde es also sein, für militärischen Schutz durch die Konklaven zu sorgen.
»Was ließ sich denn über die Dakrahl in Erfahrung bringen?«, fragte Trilby. Bisher war noch kein Wort über die mächtige religiöse Bewegung im ’Sko-Reich gefallen. Tivahr hatte ihnen am Vorabend gesagt, er habe Kontaktleute, die ihm Näheres über die rätselhafte Sekte mitteilen könnten.
»Ich habe gleich ein paar Anfragen rausgeschickt, als wir wieder auf dem Schiff waren«, sagte Tivahr und nickte Dallon zu. »Im Augenblick sieht es aus, als wollten die Dakrahl sich nicht einmischen.«
»Aber das glauben Sie doch nicht.« Dallon rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her, soweit der Gurt es zuließ.
»Nein. Das ist nur ihre offizielle Stellungnahme.«
»Was bedeutet das für Garold Grantforth?«, fragte Trilby.
»Das macht ihn zum großen Friedensstifter.« Tivahr zog einen Stift aus der Brusttasche seines Fliegeranzugs und begann, damit zu spielen. »Ich denke, wir können jetzt sicher davon ausgehen, dass die Verbindungen des »Schwarzen Schwertes« bis zu ihm oder jedenfalls ins Herz von GGA reichen. Ich habe angeordnet, alle ’Sko-Frequenzen abzuhören. Das fühlt sich alles nicht richtig an.«
»Alles, was irgendwie mit ’Sko zu tun hat, fühlt sich nicht richtig an.« Mitkanos stapfte auf die Brücke. Er sah sich um, setzte sich auf den freien Sitz neben Farra, zog sich ein Ende des Schultergurts über die Brust und ließ das andere unbeachtet über der Seitenlehne baumeln. »Was ist mit den Dakrahl?«, fragte er Tivahr.
»Das Thema haben wir gerade am Wickel. Sie verhalten sich abwartend. Aber wir wissen ja, dass sie ihre mächtigen Fäden immer nur im Hintergrund ziehen. Wirklich interessant ist, was mir meine Kontaktleute noch mitteilen: Auf Szed wurden in letzter Zeit erstaunlich viele Hohepriester gesehen.«
»Die Niyil«, sagte Dallon an Trilby gewandt, »können die Dakrahl nicht gut leiden.«
Rhis bohrte mit seinem Stift Löcher in die Luft, als er sprach. »Aber wenn die Beffas plötzlich mit den Konklaven gemeinsame Sache machen, könnte das die Niyil dazu bewegen, die Dakrahl in einem anderen Licht zu sehen.«
Trilby hob eine Hand. »Einen Moment, bitte.« Sie formulierte ihre Gedanken auf Standard vor und übersetzte sie ins Zafharische. »Wir nehmen an, Beffa arbeitet mit Grantforth. Und Grantforth spricht mit GGA . GGA schickt Hypergroßraumfrachter, um die Schiffe der Beffa nach Konklavien zu bringen.« Die Recherchen, die sie bereits über die Flugbewegungen der GGA -Schiffe betrieben hatten, listeten auffällig viele unerklärliche Verspätungen auf – genau wie angenommen. »Aber die Schiffe, die uns hinter Avanar angegriffen haben, waren Niyil. Was hatten sie da zu suchen?«
»Schiffen der Beffa-Kartelle auflauern, um den Vertrag zu torpedieren?«, regte
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