Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
Vom Netzwerk:
Tage. Ich möchte gern, dass Grantforth ständig über die Schulter geschaut wird, egal in welchem Korridor er sich wann aufhält.«
    Ein guter, durchführbarer Plan, der bedeutete, dass Mitkanos jeweils zwei Stunden vor und nach dem Schichtwechsel im Dienst war. Aber sie vermutete, dass der Major der Stegzarda sich innerlich deutlich längere Dienstzeiten aufgebürdet hatte.
    Wie sie alle. Mit Jagan an Bord fiel die bei langen Strecken übliche Zeit zum entspannten Herumhängen weg. Tivahr hatte gesagt, Jagan wäre als eine Art Babysitter an Bord gekommen, aber in Wahrheit waren sie alle damit beschäftigt, Baby Jagan zu sitten.
    Es gab zu viele Fragen und zu wenig Antworten.
    Eine Stunde später beendete Farra ihre Schicht und verließ die Brücke, aber nicht ohne anzubieten: »Falls Sie mich brauchen …«
    Trilby drehte sich um. » Vad . Wir rufen Sie.« Dann war sie mit Tivahr allein auf der Brücke. Sie lud sich die technischen Anleitungen der Quest auf den Bildschirm und versuchte beschäftigt zu wirken, versuchte den Eindruck zu vermitteln, sie sei an keinerlei Konversation mit einem Mann interessiert, der ohnehin schon mehr ihre Gedanken bestimmte, als ihr lieb war.
    Er schien es zu spüren und entschuldigte sich nach einer Weile mit der Bitte, die Brücke hinter ihm zu schließen. Er kehrte zurück mit zwei großen, an den breiten Rändern vollgekleckerten Tellern heiß dampfender Suppe. Es war längst Zeit fürs Mittagessen. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig sie war.
    Wenn er Jagan begegnet war, würde er es ihr nicht sagen. Aber Trilbys kurzer Blick auf das Mannschaftsortungssystem zeigte, dass ihr Gast die meiste Zeit in seiner Kabine verbrachte.
    »Die Suppe ist bestgut für Replikator«, sagte sie in holprigem Zafharisch.
    »Bestgut?« Er grinste. »Hör mir zu. Gut. Besser. Am besten. Sehr gut.« Er sprach die zafharischen Begriffe sehr deutlich aus und ließ Trilby jedes Wort mehrfach wiederholen, während sie gleichzeitig die heiße Suppe löffelten.
    Dann erklärte er ihr die Steigerungsformen einer ganzen Reihe negativer Begriffe. Schlecht. Grausig. Ekelhaft. Wurmfurz. Beim letzten musste sie lachen.
    Der Navicomp plingte zweimal. Sie passierten den Yanir-3-Leuchtturm. Trilby stellte ihren Teller sicher ab und tippte eine Kurskorrektur ein.
    Er wollte unbedingt mit dem Vokabelunterricht fortfahren. Ich sehe. Ich sah. Ich habe gesehen. Es war nicht so kompliziert, wie sie gedacht hatte, aber es war auch einfacher, mit einem echten Menschen zu üben als mit einem Programm.
    Wieder plingte der Navicomp zweimal. Yanir-4 und ein Hyperraumtunnel. Tivahr bereitete den Hyperantrieb vor. Trilby checkte die Eintunnelungsparameter und aktivierte das Intracom.
    »Captain Elliot hier. Countdown für Start Hyperraumtransfer eingeleitet. Tunnelsprung in fünf Minuten. Macht’s euch in den Gurten bequem, Kinder.«
    Die Shadows Quest schaffte den Sprung so mühelos, dass das Schiff nicht mal zitterte. Lediglich ein Schauer lief Trilby über den Rücken, einfach weil sie ihre Hände am Ruder hatte, weil sie spürte, wie exakt das Schiff auf sie reagierte und weil die Flugdaten in anmutigen Kaskaden über ihren Bildschirm purzelten.
    »Gut, besser, am besten. Gut, besser, am besten.« Sie hatte sich eine kleine Melodie ausgedacht, in der sie die zafharischen Worte leise vor sich hin sang, während sie das Schiff in die Ausgangsposition für den Hypersprung brachte.
    »Möchtest. Du. Kaffee?«, fragte Rhis auf Standard und setzte mit seiner tiefen Stimme rhythmisch passende Bassnoten in ihren Gesang.
    »Gerne. Aber heute bitte keine Sprachlektionen mehr. Ich bin schon ganz benebelt im Schädel.« Was nicht nur an den Vokabeln lag. Sie fühlte sich an Bord der Quest und auf der Brücke sicher und hatte in den letzten Stunden mit niemandem mehr streiten oder kämpfen müssen. Es war fast wie in den guten alten Zeiten auf Tour mit Dezi.
    Tivahr beugte sich über ihre Schulter und deutete auf ein Display ganz links. »Lad doch bitte mal die letzte Info zu dem Ionensturm auf den Schirm. Ich möchte gleich noch mal draufschauen, wenn ich wieder da bin.«
    »Glaubst du, der Sturm ist ein Problem?«, fragte sie, als er sich auf den Weg machte.
    »Wenn wir unseren Freund nicht an Bord hätten, wäre das denkbar. Denn wenn wir aus dem Tunnel kommen, könnten sie in so einem Sturm ziemlich unbemerkt im Hinterhalt liegen. Ich zeig dir gleich, wie du den Sturm benutzen kannst, um sie ganz nach deiner Laune Kettenkarussell

Weitere Kostenlose Bücher