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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Der Khyrhis Tivahr. Das klang so unglaublich richtig.
    »Mutter zwei, zehn Minuten«, informierte Mitkanos. Der ’Sko-Zerstörer war etwas zurückgefallen und scharte die Tarks um sich, nachdem Mitkanos eine Breitseite aus den Ionen-Kanonen abgefeuert hatte.
    Die Schutzschilde hielten nur noch zu fünfundsiebzig Prozent, aber das Com-Pack hielt die Kommunikation online. Ihre Situation war äußerst kritisch. Irgendjemand musste sie hören. Irgendjemand musste ihren Notrufen antworten. Sie konnten vielleicht einem Mutterschiff entkommen, vielleicht sogar zweien, aber nicht den Tarks, die sich von den Mutterschiffen jederzeit Nachschub an Waffen, Energie und allem anderen holen konnten. Die Zeit arbeitete für die Gegenseite.
    Sie brauchten dringend einen sicheren Hafen, aber ohne Hyperraumtunnel konnte sie keinen finden. Es gab wirklich nichts hier draußen. Nicht mal einen Asteroidengürtel. Dallon hatte es gesagt, eine total tote Zone. Der Gedanke ließ sie erschauern. Nein. Es würde nicht ihre totale Todeszone sein. Sie würde das nicht akzeptieren.
    »Trilby.« Jagans Stimme wimmerte über die Brücke, zwischen dem Gepiepe der Geräte und sich knapp zugerufenen Kommandos auf Zahfarisch. »Lass mich mit den ’Sko reden – wir bieten ihnen sein Leben«, er zeigte auf Rhis, »für unsere an. Sie lieben Tivahr den Teuflischen.«
    Trilby schoss ihm ein entwaffnendes Lächeln rüber. »Fick dich, Jagan!«
    »Miststück!«
    Sie zuckte die Achseln und sah Rhis über ihren Schlagabtausch den Kopf schütteln.
    »Captain Tivahr.« Farra wechselte in Standard. »Signale von einem Norvind-Konvoi. Sechsundvierzig Minuten entfernt. Sie haben unseren Notruf empfangen.«
    Hoffnung keimte in Trilby auf. Sechsundvierzig Minuten. So lange konnten sie wohl durchhalten, oder nicht? Ein Frachter-Konvoi war an sich nicht besonders gut bewaffnet, aber vielleicht wurde er eskortiert. Es war auf jeden Fall besser als nichts, und es verschaffte ihnen vielleicht genug Zeit, bis die Flotte – irgendeine Flotte – eintraf.
    Rhis gab Anweisungen, den Abfangkurs zu ändern.
    »Kommen wieder in Schussweite. Ziel wird anvisiert.« Mitkanos’ Befehle brachten sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Tarks. In neuer Formierung.
    Irgendwas war seltsam, aber sie bekam nicht zu fassen, was es war. Und sie konnte sich genauso gut irren, in Anbetracht des Stresses und ihrer Unerfahrenheit. Sie war keine Militärstrategin. Sie wandte sich wieder ihren Aufgaben zu. »Schilde nur noch bei siebzig. Es sei denn …« Zur Hölle, Jagan war doch auf der Brücke. Wer brauchte dann noch die Lebenserhaltungssysteme auf den Unterdecks?
    Sie schaute kurz zu Rhis. Er nickte. »Lebenserhaltungssysteme der Unterdecks abschalten«, befahl sie. »Energie auf Schildgeneratoren umleiten.«
    »Ziel im Visier. Feuer!«
    Sie schaute auf die Schirme und sah zwei Tarks explodieren. »Guter Schuss, Yavo.«
    Dann stieß irgendetwas in das Schiff. Trilby wurde zur Seite geschleudert, die Armlehne bohrte sich schmerzhaft in ihre Rippen. Sie hörte Mitkanos über das ohrenbetäubende Alarmgeheul fluchen. Hinter ihr britzelte ein Relais und untermalte Rhis’ abwechselnd auf Standard und Zafharisch runtergebeteten Kursanweisungen.
    »Diese gottverdammten Ionen-Kanonen! Volltreffer Backbord. Mitkanos!«
    »Steuer … Steuerbord-Torpedoschächte außer Kraft.«
    Ihre Statusanzeigen signalisierten ebenfalls Entmutigendes. »Schilde nur noch bei vierzig Prozent.«
    »Ich rekalibriere die Laser«, sagte Dallon. »Bin in fünf Minuten so weit …«
    »Wir haben keine fünf Minuten. Festhalten! Sie feuern die Ionen-Kanonen ab!«
    Trilbys Haut war eiskalt, als sie ihren Gurt mit der Hand fest umklammerte. Sie legte sich den anderen Arm schützend vors Gesicht und stemmte die Füße gegen den Konsolensockel. In letzter Sekunde erspähte sie Rhis dunklen und beängstigten Blick, als er kurz von der Konsole aufschaute.
    »Yav cheron«, sagte sie.
    Sein wehmütiges Lächeln war das Letzte, was sie sah, als die Brücke explodierte.
    Sie erwachte in rot gefärbter Dunkelheit mit einem bitteren, metallischen Geschmack im Mund. Sie kannte beides. Die Energieversorgung war wohl zusammengebrochen und hatte das Lebenserhaltungssystem lange genug aussetzen lassen, um das Bewusstsein zu verlieren. Dezi war wohl unten im Maschinenraum …
    Ach nein, Dezi war ja gar nicht hier. Und das war auch gar nicht die Careless Venture . Sie stieß gegen irgendetwas Festes. Es war nicht ihr Gurt, der sie

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