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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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immer noch im Sessel hielt, sondern ein dicker Strang aus Kabeln und Leitungen, der aus der Decke gefallen war.
    Sie hustete und stemmte den Strang zur Seite. Das Schiff war gespenstisch still bis auf ein unheilvolles Zischen aus dem Korridor. Geplatzte Versorgungsleitung. Ihre Augen gewöhnten sich ans Dunkel und begannen, schattige Formen um sie herum wahrzunehmen.
    »Rhis!« Sie löste ihren Gurt und fasste nach seinem Sessel. Er war leer.
    Oh, Götter! Sie rutschte auf die Knie herunter, tastete den Boden ab. Ihre Finger stießen an irgendwelche Trümmer und sonst nichts.
    »Rhis!« Sie hörte ein schepperndes Geräusch, aber es klang weit entfernt. Irgendwo auf den Unterdecks.
    Ganz vorsichtig stand sie auf und fasste nach den beiden Formen rechts von sich. Sie waren warm. Sie hörte ein Stöhnen, als sie mit der Hand über die kleinere strich. Farra.
    »Farra? Yavo?«
    » Vad , vad . Sind Sie das, Trilby?« Mitkanos sprach als Erster.
    »Ich bin es.«
    Farra hustete. Mikanos versuchte, ihren Gurt zu lösen.
    »Wo ist Rhis?«, fragte Trilby.
    »Hier.« Er klammerte sich am Türrahmen fest. »Die gottverfluchten Generatoren …«
    Sie sprang ihm praktisch in die Arme, über Kabel und Trümmer hinweg. Er fing sie sanft auf und umschloss sie schützend. Sein Gesicht war nass und mit irgendwelchen Körnern bedeckt, was ihr vollkommen egal war. Sie küsste ihn, bis Mitkanos gegen sie stieß und sie zur Seite gedrückt wurde.
    »S’viek noyet.« Der bullige Mann ergriff ein verbogenes Stück herausgedrückter Kabinenwandverkleidung und versuchte, es wegzuschieben.
    Dallon. Oh Götter, bitte nicht.
    Rhis packte mit an, stützte seinen Arm gegen die große Platte und wuchtete sie mit Mitkanos ein Stück zur Seite.
    Farra war jetzt an der Kommandokonsole zugange. Die rote Notbeleuchtung wurde heller. Zwei kleine Deckenlampen leuchteten flackernd auf.
    Trilby konnte Dallon zusammengesunken in seinem Gurt erkennen. Mitkanos griff nach seinem Arm und fühlte den Puls.
    Dallon stierte benommen vor sich hin, dann hob er leicht den Kopf. »Verflucht noch mal.«
    »Nicht bewegen«, befahl Rhis auf Zafharisch und zog ein kleines Medistat von seinem Gürtel ab.
    » Vad yasch … Ich bin in Ordnung, Captain. Nur ein Blackout. Die Lebenserhaltung muss kurz ausgesetzt haben.«
    »Hat sie.« Rhis fuhr mit dem Stat über Dallons Seite. »Aber Sie halten was aus, Patruzius.«
    »Captain.« Es war Rhis, den Mitkanos ansprach, aber Trilby drehte sich ebenfalls um und machte einen Schritt auf ihn zu. Dann sah sie Jagans grausam verkrümmten Körper quer über dem Stuhl liegen. Ein Stück Metall ragte aus seinem Oberkörper. Blut strömte an ihm herunter und tropfte auf den Boden. Seine Augen waren vor Überraschung weit aufgerissen.
    Sie schloss ihre Augen, merkte, wie ihr Herz aus dem Tritt geriet, dann spürte sie Rhis’ Arm um ihre Hüften. Er hob sie vorsichtig auf einen Sitz. »Nimm den Kopf runter. Es ist gleich vorbei. Tief atmen. Tief atmen. Alles wird gut!«
    Alles wird gut. Wie konnte denn alles gut werden? Jagan war tot, gespalten von einem scharfkantigen Metallkeil, herausgeschossen aus der zerborstenen Kabelschachtverkleidung wie ein Henkersbeil. Ein kleines Stück weiter links, und es hätte Dallon erwischt. Oder, aus einem etwas anderen Winkel, sie selbst. Oder Rhis.
    Sie hörte auf, ihre Stiefel anzustarren – sie waren abgewetzt – und hob den Kopf. »Ich bin okay.«
    Er küsste sie auf die Stirn.
    »Lagebericht?«, fragte sie.
    »Die Lebenserhaltung funktioniert ja offensichtlich.« Er blickte sich zu Mitkanos um, der den Arm um die Schultern seiner Nichte geschlungen hatte. »Ich weiß nicht, wie steht’s denn mit den Antriebssystemen? Und den Waffen?«
    »Von der Kommandokonsole aus lässt sich nur noch die Lebenserhaltung steuern«, sagte Farra. »Das bisschen Licht und die Lebenserhaltung. Das ist alles.«
    Dallon war zu Mitkanos’ Station gehumpelt und lehnte über den Monitoren, den Arm an die schmerzende Seite gepresst. »Die Waffensysteme sprechen nicht mehr an. War ja wohl auch nicht wirklich anders zu erwarten …«
    Plötzlich wurde das Schiff von einigen dumpfen Schlägen erschüttert. Farra drückte sich an Mitkanos. »Was war das?«
    »Traktorstrahl vielleicht.« Rhis runzelte die Stirn und lugte über Trilbys Schulter auf die Konsole. Fast alle Bildschirme waren schwarz. Seine Hand wanderte zum Pistolenhalfter an seiner Hüfte hinab. »Oder Lochramme.«
    Mitkanos und Dallon ahmten seine Bewegung

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