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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Inneren. Sie grub sich die Fingernägel in die Handflächen. Ihre Arme zitterten.
    Der ’Sko riss sie zurück und bugsierte sie mit harten Gewehrkolbenstößen zur Tür. Sie löste ihren Blick von Rhis’ zusammengesunkenem Körper und sah Farra neben Mitkanos stehen. Blut breitete sich um seine Schulter herum aus.
    Trilby löste ihre Faust und streckte den Arm aus. Wortlos nahm Farra ihre Hand.
    Dallon war bereits im Korridor, Blut lief aus einer tiefen Wunde auf seiner Stirn; sein langes Haar, jetzt nicht mehr zusammengebunden, hing schweißverklebt strähnig herab. Seine dunklen Augen blitzten wütend. Er humpelte voran.
    »Dasjas .« Seine Stimme klang sanft, aber schmerzverzerrt. »Es tut mir leid.«
    Tränen stiegen in ihr auf. Sie schüttelte den Kopf, unfähig, ihre Stimme wiederzufinden. Sie hielt nur Farras Hand noch fester.
    Die ’Sko stießen sie vorwärts. »Jetzt. Geh. Los.«
    Sie trat in den Korridor und zwang sich, nicht zurückzuschauen.

27
    Die Zelle war klein und befand sich auf einem der unteren Decks des ’Sko-Mutterschiffs. Sie saß auf dem Boden, Knie an die Brust gezogen, und spürte das Vibrieren der Antriebsaggregate in ihrem Körper. Es gab keine Sitzbänke, keine Betten.
    Es hatte sie überrascht, dass die ’Sko sie mit Dallon und Farra zusammen eingesperrt hatten. Sie hatte nichts dagegen. Die Zelle war gut erleuchtet, aber kalt. Sie war froh, die Wärme von Dallons um ihre Schultern gelegten Arm zu spüren. Zu dritt saßen sie dicht aneinandergedrängt vor der Wand. Dallons anderer Arm umschlang Farras Taille.
    Die Zellentür bestand aus einem unangenehm orangerot schimmernden Kraftfeld. ’Sko-Offiziere standen lange auf der anderen Seite und sprachen in Ycskrit miteinander. Falls sie darauf warteten, dass ihre drei Gefangenen etwas taten oder sagten, konnten sie noch lange warten.
    In unabgesprochener Übereinkunft verhielten Dallon, Farra und sie sich vollkommen still. Abwarten, beobachten, weitersehen.
    Sie fragte sich, ob die ’Sko wussten, wer sie war und ob sie deshalb noch lebte.
    Sie fragte sich, ob Rhis gewusst hatte, wie sehr sie ihn liebte.
    Sie begann zu zittern, riss sich zusammen und ärgerte sich über ihre Reaktion. Sie war immer noch Captain. Sie konnte es sich nicht erlauben, zusammenzuklappen.
    Zwei der drei ’Sko, die sie beobachteten, zogen sich zurück. Schließlich schlich auch der dritte langsam davon. Er drehte sich mehrmals um, bevor sie das Britzeln eines aktivierten Kraftfeldes aus dem Gang hörte.
    Der Knast war gesichert.
    Sie drehte sich zu Dallon um. Das Blut auf seinem Gesicht war fest geworden, verkrustet und verklebt mit Strähnen seiner langen Haare. Seine dunklen Augen glänzten. Ihr war klar, dass er Schmerzen hatte. Sein Hinken war schlimmer geworden, nachdem die ’Sko sie durch die Korridore und Gänge befördert und in diesen Knast gestoßen hatten.
    »Ihr Bein«, fragte sie sanft. »Gebrochen?«
    Er grinste angestrengt. »Nicht ganz.«
    »Farra?«
    »Nur ein paar Schnitte und Prellungen.« Ihre Stimme schwankte. Aber sie war eine Stegzarda . Trilby wusste, sie würde sich nicht gehen lassen.
    »Und Sie, Captain?« Dallons dunkle Augen suchten ihr Gesicht ab.
    War es wirklich erst einen Trike her, dass sie sich in der Lounge auf Degvar bei einer Tasse Tee kennengelernt hatten?
    »Ebenso. Keine ernsthaften Verletzungen.« Ihre Brust tat weh. Es sollte sie nicht wundern, wenn ihr der ’Sko eine Rippe gebrochen hätte, als er seinen Gewehrkolben in ihren Oberkörper rammte. »Ich kann versuchen, mit meiner Jacke Ihr Bein zu verbinden. Aber wir brauchen etwas zum Schienen.«
    »Ohne Jacke frieren Sie sich hier tot, Captain. Mein Bein wird erst zum Problem, wenn wir an einem Marathonlauf teilnehmen wollen.«
    »Vielleicht bringen sie uns ja eine Decke oder irgendwas anderes, was uns weiterhilft.«
    »Darauf würde ich nicht setzen«, war sein knapper Kommentar.
    Doch so kam es, eine Stunde später. Drei Decken. Ein Eimer Wasser.
    Sie stand auf, als das Kraftfeld wieder schimmerte. »Ich brauche eine Stütze. Irgendwas, um sein Bein zu schienen. Es ist gebrochen.« Sie sah dem ’Sko direkt in die Augen und hielt eisern Blickkontakt. Sie sollte eigentlich Furcht empfinden. Aber sie empfand überhaupt nichts. Nur Leere.
    Rhis war tot.
    Der ’Sko schwätzte sie in seiner Sprache an. Dann griff er nach einem kleinen Gerät an seinem Gürtel. »Wiederhole.«
    »Ich brauche eine Stütze. Eine Beinschiene. Sein Bein«, sie zeigte hinter sich, ohne

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