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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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ihren Blick von den Augen des ’Sko abzuwenden, »ist gebrochen.«
    »Medi?«
    »Ich bin ausgebildet«, rief Farra.
    Das dünne ’Sko-Gesicht wackelte hin und her. »Kann Information sagen. Nicht. Mehr.« Er verzog sich.
    »Ob das was gebracht hat?«, fragte Farra.
    »Ich hab ja schon nicht an die Decken geglaubt«, sagte Dallon. Er legte Farra eine der Decken um die Schultern, bevor er sich selbst eine weitere über die ausgestreckten Beine zog.
    Trilby stand mit vorsichtig vor der Brust verschränkten Armen in der Mitte der Zelle. Sie brauchen uns offenbar lebend. Ich weiß nur nicht, warum. Aber sie brauchen uns lebend. Sie fragte sich, ob sie Jagans Leiche gefunden hatten. Vielleicht hatten sie begriffen, dass es das Schiff war, auf das Garold Grantforth gewartet hatte. Hatten begriffen, dass sie einen Fehler gemacht hatten.
    Jagan hatte das angenommen. Sie konnte seine Stimme über das Intracom fast noch hören: Ich schwöre dir Trilby, das hätte eigentlich nicht passieren –
    Was hätte eigentlich nicht passieren dürfen? Der ’Sko-Angriff, ganz offensichtlich. Also hatte er gewusst, dass das Mutterschiff auf die Quest wartete. Er wusste, dass sie in ein tödlich gefährliches Spiel verwickelt waren, als er sie auf Saldika abgepasst hatte. Aber er glaubte, er wäre immun, wohl wegen der Datenbanken.
    Rhis hatte gesagt, er habe die Sternenkarten den ’Sko angeboten. Sie hatten sie nicht gewollt.
    Vielleicht waren sie von einer anderen Fraktion der Niyil? Nicht die, von denen Jagan zugegeben hatte, dass sie mit seinem Onkel zusammenarbeiteten?
    Es war schmerzhaft klar geworden, dass Garold Grantforth mit den ’Sko gemeinsame Sache machte. Und zwar sowohl mit der Niyil-Sekte als auch den Beffa-Kartellen. Aber laut offizieller Verlautbarung nur mit den Beffa. Seine Geschäfte mit den Niyil waren geheim. Und wie Trilby vermutete, mehr als nur hochverräterisch.
    Sie drehte sich um und betrachtete die verkrümmte Form, die Dallons Bein der darüber liegenden Decke gab. Das dunkel erkaltete Blut verschmierte immer noch Dallons Gesicht. »Augen zu, Patruzius.« So hatte Rhis ihn immer genannt.
    »Wie?«
    »Augen zu.« Sie zog ihre Jacke aus und begann, sich das Hemd aufzumachen. »Ich brauche irgendwas, um die Wunde auf Ihrer Stirn auszuwaschen, und ich möchte keine Decke nass machen.«
    Er schloss die Augen. Sie legte das Hemd zur Seite und zog sich das T-Shirt über den Kopf.
    Dasselbe T-Shirt, was Rhis ihr über den Kopf gezogen hatte, bevor sie gemeinsam auf die Brücke gegangen waren. Vor acht oder zehn Stunden. Er hatte sie angezogen, liebevoll, verführerisch. Von den Strümpfen bis zum Hemd, zur Jacke. Hatte ihr sanft die Haare durchgebürstet.
    Sie begann erneut zu zittern. Sie fuhr mit den Armen ins Hemd, zog den Reißverschluss hoch und streifte die Jacke über. Dann faltete sie das T-Shirt zu einer Kompresse zusammen.
    »Okay.« Mehr brachte sie nicht heraus. Sie traute ihrer Stimme nicht.
    Das Wasser im Eimer war klar und kalt. Sie tunkte einen Teil der T-Shirt-Kompresse hinein, dann kniete sie neben Dallon nieder und drückte ihm die kühle Kompresse behutsam auf die Stirn.
    Farra fiel ihr in den Arm. »Lassen Sie mich das machen, Captain. Onkel Yavo …« Sie schluckte schwer. »Er bestand auf meiner Ausbildung für medizinische Notfälle. Er würde es mir nie verzeihen, wenn ich das hier jetzt nicht hinbekäme. Stegzarda . Wir sind Stegzarda . Sie wissen doch, es gibt nichts, was wir nicht können.«
    Trilby reichte ihr das gefaltete Shirt.
    » Vad . Lehn dich zurück und halt den Kopf nach hinten«, sagte Farra auf Zafharisch zu Dallon. »Ich muss erst mal das Blut aufweichen, um sehen zu können, wie tief die Wunde ist. Guter Junge, ja, Dallon- Chevo . So ein braver Junge. Du kennst das schon, was? Oder hat dir jemand was zum Naschen versprochen, wenn du lieb still hältst?«
    Trilby hörte Dallons leises Kichern. Farra Rimanava vollbrachte ein Wunder. Yavo Mitkanos hatte gute Gründe gehabt, sie zu protegieren.
    Dann tauchte der ’Sko wieder auf. Er hatte ein stabförmiges, seltsames Gestell in der Hand. Ein weiterer Wächter stand hinter ihm und zielte mit dem Gewehr auf Trilby. Der erste ’Sko schaltete an einem Kästchen in der Mitte des Ganges das Kraftfeld aus. Dann schleuderte er das Gestell in die Zelle.
    »Stütze. Für. Bein.« Er schüttelte hektisch den Kopf.
    Das konnte, dachte Trilby, entweder Ja oder Nein bedeuten. Sie sah davon ab, zurückzunicken. Wenn sie deren

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