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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Körpersprache nicht verstand, verstanden die ihre bestimmt auch nicht.
    Sie hatte ohnehin keine Lust, sich zu bedanken. Weil sie ihnen nicht das kleinste bisschen dankbar war. Und es auch einem ’Sko gegenüber niemals sein würde.
    »Wenn wir es nicht brauchen können, sag ich Bescheid.«
    Sie hob das Gestell auf, ließ die Wachen stehen und ging zu Farra.
    Farra wischte noch ein paar Minuten Dallons Gesicht sauber, dann begutachtete sie die Wunde. »Gar nicht so tief, und jetzt wenigstens einigermaßen sauber.«
    »Danke, Doktor.«
    »Heb dir deinen Dank für später auf, Dallon- Chevo . Ich nehme mir jetzt nämlich das Bein vor.«
    »Muss ich die Hose ausziehen?« Er grinste sie an.
    »Nein, bedauerlicherweise nicht. Sicher entgeht mir deshalb ein außerordentliches Vergnügen.«
    Sie musste über Farras Schlagfertigkeit automatisch grinsen. Wahrscheinlich neckte sie den schüchternen Lucho auf Degvar ebenso gnadenlos.
    Und genau dort gehörte Farra hin. Nach Degvar. Zu ihrem Lucho. Onkel Yavo war tot. Farra brauchte jetzt Lucho. Und er sie auch.
    Ich werde dich zurückbringen, irgendwie, schwor sich Trilby. Ich werde dich nach Hause bringen.
    Es war kalt. Und dunkel. Jemand hatte das Licht ausgemacht. Er rollte sich zur Seite – oder vielmehr, er versuchte es. Es ging nicht. Irgendetwas Hartes drückte ihm in den Rücken. Sein Brustkorb schmerzte fürchterlich, als hätte ihn jemand in Stücke gerissen.
    Oh. Das stimmte. Er war erschossen worden.
    Rhis blinzelte erneut. Angestrengt. Seine Sicht verschwamm erst, dann wurde sie klar. Es herrschte Totenstille. Rot gefärbte Totenstille. Notbeleuchtung.
    Das Schiff. Die ’Sko.
    Trilby.
    Er öffnete den Mund und versuchte seine Zunge aus dem Rachen in den Gaumen zu schieben. Und stieß zwei Silben scharf und atemlos hervor. »Tril-by?«
    Nichts. Dann ein Grunzen, tief und kehlig. Von der anderen Seite der Brücke.
    Er schob sich den Ellenbogen unter die Seite und drückte sich etwas hoch. Schmerz durchpeitschte ihn und machte ihn fast blind. »Verfluchte Hölle noch mal!«
    »Tivahr?«
    Eine schwache Stimme nannte seinen Namen. Er durchforstete seine Erinnerung. Treffer. »Mitkanos?«
    » Vad. « Ein keuchendes, röchelndes Atmen. »Vad.«
    »Halten Sie durch!« Blödsinn, so was zu sagen. Er wusste nicht mal, wie weit sie voneinander entfernt lagen. Geschweige denn, ob er überhaupt laufen konnte. Oder kriechen. Vorsichtig hob er den Kopf und schaute an sich herunter. Er hatte noch Beine. Gut. Was er von seinem Oberkörper sehen konnte, bestand aus dunklem Blut.
    Ach ja, richtig. Er war ja erschossen worden.
    Er versuchte wieder, sich zur Seite zu rollen, und stellte fest, dass es gar nicht sein Körper war, der ihn daran hinderte, sondern ein Sitz und ein ziemlich großes Stück der Navigationskonsole, zwischen denen er eingeklemmt war. Mühsam robbte er ein Stück in Richtung Kopilotensessel. Hinter dem Trilby gestanden hatte, als –
    Trilby. Er sah sie vor sich, die Augen vor Angst weit aufgerissen, wie sie versuchte, ihn mit der Hand zu erreichen, die Wangen tränenüberströmt. Und der rot uniformierte ’Sko hatte ihr im selben Moment den Gewehrkolben in die Brust gerammt.
    Teufelsmonster! Er hatte sich geschworen, wenn sie sie nur anschauten, wären sie tot. Sie hatten mehr getan, als sie nur anzuschauen.
    Sie hatte noch den Sitz gepackt und trotzdem versucht, ihn zu erreichen.
    Denn er starb. Nein, aber sie hatte gedacht, er starb. Und die ’Sko hatten ihn ebenfalls für tot gehalten.
    Überraschung.
    Er brauchte einige Zeit, um sich von der zerborstenen Konsole zu befreien und unter dem Kopilotensessel hindurchzukriechen. Er konnte Mitkanos’ unregelmäßiges Röcheln hören. Das Medistat klemmte immer noch an seinem Gürtel. Wenn es nicht beim Sturz von der Konsole kaputtgegangen war, würde er es gleich sehr gut gebrauchen können.
    Er robbte in den Trümmern herum, bis er schließlich auf den Stegzarda -Major stieß. »Wo haben sie Sie erwischt?«
    »Brust. Schulter.«
    Er tastete nach dem Medistat und klappte es auf. Summend schaltete es sich ein. Gute, alte, verlässliche imperiale Technologie. »Kollabierte Lunge. Gebrochenes Schlüsselbein.«
    »Das freut mich.«
    »Das sollte es auch. Sie werden nämlich nicht daran sterben.« Auf der Brücke gab es einen Medi-Notkoffer. Hinter der Kommunikation, wenn er sich recht erinnerte. Wie praktisch.
    Er lehnte sich weit zurück, tastete nach einer Wandklappe und riss sie heraus. Handnotstrahler.

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