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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Mutter ihre Art zu leben betitelt hatten.
    Sie sah immer noch sein hübsches, arrogantes Gesicht in seiner letzten Nachricht vor sich: »Mutter hat es ja immer schon gesagt. Du bist nichts weiter als zweitklassiger Müll aus Port Rumor.«
    Immer noch besser als erstklassiger Müll aus Bagrond, hatte sie ihm entgegnen wollen, es dann aber gelassen. Er hätte es nicht verstanden. An diesem Punkt ihrer Beziehung, so wurde ihr klar, sprachen sie nicht einmal mehr dieselbe Sprache.
    Sie schüttelte die unangenehmen Erinnerungen energisch ab, zog ihre verschlissene Jacke aus dem Schrank und machte sich auf die Suche nach einer Laserpistole, die halbwegs funktionstüchtig war.
    Dann eilte sie die Rampe hinunter und traf auf Dezi, der sich über den Zustand der Transport-Scooter beschwerte.
    »Ich fürchte, Captain, die Standkufen dieser Einheit müssen dringend überholt werden. Sehen Sie nur diese Strebe, vollkommen verrostet. Wenn man sie mit etwas belastet, das schwerer ist als ich …«
    Sie seufzte. »Ich setz es auf die Liste, okay? Aber die Scooter müssen warten, bis das Com-Pack wieder online und der Backbordscanner ausgetauscht ist. Scooterstreben nützen wenig, wenn es darum geht, möglichst alle ’Sko-Nester zwischen hier und Port Rumor zu meiden«, sagte sie und bestieg breitbeinig den klotzigen Scooter.
    »Ich habe nur einen Vorschlag gemacht, Captain. Für die Zukunft, gewissermaßen.«
    »Ich weiß deine Umsicht zu schätzen, glaube mir.«
    »Vielen Dank. Ich bemühe mich immer …«
    »Dezi.«
    Der Droide richtete seinen mattierten Kopf auf und sah Trilby an. »Ja?«
    »Lass uns loslegen. Auf uns wartet ein Wrack.«
    »Oh, ja. Natürlich. Ich war ja auch gerade im Begriff …«
    Aber Trilby hatte ihren Scooter bereits gestartet und aktivierte den Antischwerkraftantrieb. Dann flog sie über die Felsenklippe davon und war schon außer Sicht, als Dezi ihr noch erklärte, was er zu tun gedachte. Also tat er es.
    Sie landete den Scooter so nah wie möglich bei dem schwelenden Wrack. Der ’Sko-Fighter hatte eine gut sechs Meter breite und an die fünfundzwanzig Meter lange Bresche in den Dschungel planiert, bevor ihn schließlich ein Wäldchen miteinander verknoteter Haarpalmen gestoppt hatte. Einer der bronzefarbenen Giganten war zur Seite geknickt, die lang herabhängenden Palmwedel rußig und angekokelt von den Flammen des ausgebrannten Tark-Triebwerks. Beim Näherkommen erhellte das Licht ihrer Kopflampe die Szene. Sie entsicherte ihre Pistole.
    Der schnittige Fighter hatte sich in den weichen Boden gebohrt, die Steuerbord-Schwinge war vom Rumpf abgetrennt, die Backbord-Schwinge von ein paar weiteren Palmen durchbohrt worden. Aber davon abgesehen befand sich der Tark in erstaunlich gutem Zustand. Sie wusste nicht, ob sie dafür den Piloten oder die Flugautomatik loben sollte.
    Sie schaltete ihre Lampe auf Flutlicht und leuchtete das Wrack ab. Dezi kam gerade recht.
    »Du fängst achtern an. Ich schau mich hier um.« Sie schnappte sich eine Taschenlampe aus dem Werkzeugkoffer des Transport-Scooters und strahlte das Cockpit der Tark an. Das Kabinendach war abgefetzt, das Cockpit lag offen und ungeschützt da. Sie bereitete sich innerlich auf die unausweichliche Begegnung mit zerfleischten Überresten in einem Fliegeroverall vor. Sie konnte keinen Hinweis auf einen Notausstieg entdecken, der Pilot hatte offenbar keine Chance gehabt, dem Inferno zu entkommen.
    Doch das Cockpit war leer. Ihre Gedärme schlugen einen Purzelbaum. »Na, toll«, fluchte sie leise. Dann rief sie: »Dezi, hierher, schnell!«
    Sie hörte seinen stampfenden Schritt näher kommen. »Kann ich irgendwie helfen?«
    »Gib mir Deckung.« Sie wechselte die Taschenlampe in die linke Hand und brachte mit der rechten die entsicherte Pistole in Anschlag. »Unser ’Sko-Pilot ist stiften gegangen.«
    Der Droide trat einen Schritt näher und begutachtete die Leere im Cockpit. »Äußerst ungewöhnlich.«
    »Erzähl das dem Piloten, wenn wir ihn finden. Da drin ist er nicht, was bedeutet«, sie fuchtelte mit der Taschenlampe in alle Richtungen, »dass er – oder sie – da draußen ist. Irgendwo.«
    Die Nacht schien in sie einzudringen. Das fahle Gelb der drei Monde machte die Schatten lang, die im Licht der sich bewegenden Taschenlampe gespenstisch umhertanzten.
    Irgendwer oder irgendwas war da draußen, und es war ’Skobewaffnet und ’Sko-ausgebildet. Sie lauschte angestrengt, ob sie außer ihrem Herzschlag und dem leisen Quietschen von Dezis

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