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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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später würde sie dazu möglicherweise nicht mehr in der Lage sein.
    Sie täuschte einen selbstbewussten Blick vor und verlinkte die Hauptkontrolle zurück auf ihre Konsole. Langsam steuerte sie das Schiff zwischen zwei große Lagerschuppen, aber ihr Herz hämmerte immer noch wie wild. Was sie daran erinnerte, dass es noch größere Probleme gab. »Was ist mit den ’Sko? Sind sie noch da?«
    Sie waren viel zu weit in den Asteroidengürtel vorgedrungen. Das Mutterschiff konnte ihnen hierhin nicht folgen. Aber eine weitere Schwadron Tarks konnte, wenn sie clever war, ihre Spur wieder aufnehmen.
    Rhis schaute vom Scanner hoch und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Nein, das Mutterschiff scheint außer Reichweite zu sein.«
    Sie fasste seine Betonung auf scheint als zähneknirschend unterdrückte Kritik am Zustand ihrer oft kurzsichtigen optischen Scanner auf. Zurzeit war ihr Zustand besonders besorgniserregend.
    »Gut, wir halten also die Augen offen.« Sie aktivierte das Intracom. »Dezi! Alles in Ordnung da unten?«
    »Ich bin erfreut, das bestätigen zu können. Soll ich die Lebenserhaltungssysteme wieder anschließen?«
    »Lass mich erst einen Systemcheck machen.« Sie nickte Rhis zu. »Wir haben doch einiges abbekommen.«
    Er beugte sich vor und schaltete die Onlinesysteme auf Datencheck, als Dezi bestätigte. »Ich habe bereits mit den Reparaturarbeiten am Verdichtungsventil begonnen.«
    »Komm hoch, wenn du damit fertig bist. Captain Ende.«
    Plötzlich ein kurzer zafharischer Ausruf, dann folgten ein paar abgehackte Flüche, die sie schon mal gehört hatte. Ihr blieb fast das Herz stehen. Alarmiert starrte sie auf ihren Langwellen-Scanner. Keine Angreifer zu sehen, weder ’Sko noch irgendwelche anderen.
    Dann fiel ihr der eben gestartete Systemcheck ein. Vermutlich ging er schon mal den Schadensbericht durch. »Rechnen Sie gerade meine Reparaturarbeitsstunden zusammen?«
    Er hob den Blick vom Bildschirm, und einen Moment lang glaubte sie in den dunklen Tiefen seiner Augen ein eiskaltes Funkeln zu erkennen. Ein hartes, böses Glühen, das über Verdruss ob der zunehmenden Zerfallserscheinungen ihres Uraltfrachters deutlich hinausging. Dann schüttelte er den Kopf und verzog den Mund zu einem zynisch-bitteren Lächeln.
    »Hatten Sie jemals das Gefühl«, setzte er mit einer wedelnden Handbewegung an, »dass sich die Götter gegen Sie verschworen haben?«
    Sie brach in helles Lachen aus. »Mein Leben lang. Glauben Sie bloß nicht, dass Sie da der Einzige sind. Wer außer den Göttern sollte was dagegen haben, dass ich nach dem Bagrond-Transport mein Säckchen Gold nach Hause trage?«
    »Die ’Sko vielleicht?«, entgegnete er gelassen.
    Trilbys Lachen brach ab. »Das meinen Sie nicht im Ernst? Sie glauben, die haben die Venture gezielt abgepasst? Ausgeschlossen, sie wussten nichts von meinen Flugrouten. Ich bin doch von keinem überwachten Port aus gestartet, der den Flugplan irgendwo einspeist.« Wie die Bellas Dream , die von Marbo kam.
    »Sie haben recht. Natürlich«, stimmte Rhis ihr zu. »Ich hatte auch noch an etwas anderes gedacht.«
    »Sie meinen doch nicht, die ’Sko wussten, dass Sie auf meinem Schiff sind? Woher denn? Niemand hat nach Ihnen gesucht oder wollte wissen, wo der Tark abgeblieben ist. Keine Suchdroiden. Nicht mal ein Klärungsflug.«
    Er strich sich mit einer Hand übers Haar. »Tut mir leid. Es ist nur, weil …« Er brach ab. Dann brauste er plötzlich geradezu harsch auf: »Ich weiß auch nicht, was ich mir gerade gedacht habe.«
    Ihr Comp piepte zweimal sanft. Sie wandte sich um, lud die Zusammenfassung des Systemchecks herunter und spielte die Daten auf Rhis’ Konsolenschirm. Er würde mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein, aber sie war auch nicht gerade glücklich mit dem, was sie eben gehört hatte. Mit seinen Ausflüchten, seiner zögernden Wortwahl. »Okay, also wir haben Probleme. Warum glauben Sie auf einmal, dass es etwas Persönliches ist?«
    »Das tu ich nicht. Es ist nur …« Er zuckte die Achseln. »Ich war zu lange bei der Flotte. Verfolgungswahn ist Teil meiner Arbeitsplatzbeschreibung. Wahrscheinlich sind wir den Tarks bloß zufällig in die Flugbahn geraten. Es war sicher nur eine Routine-Patrouille.«
    Eine einfache, glaubhafte Erklärung, aber sie glaubte sie ganz und gar nicht.
    »In konklavischem Hoheitsgebiet? Fernab jeder Hauptroute? Sowie wir hier wieder raus sind, zeig ich die an.« Sie glaubte nicht die Bohne daran, dass die Konklaven sich zu

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