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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Ermittlungen hinreißen ließen, aber immerhin stünde eine Warnung im Raum. Die Art von Warnung, die die Bellas Dream vielleicht gerettet hätte.
    »Wir sind nah an der Grenze. Bis Sie eine Patrouille erreichen, sind die ’Sko längst auf und davon. Außerdem«, fügte Rhis mit einem Achselzucken hinzu, »könnte die Patrouille Sie fragen, was Sie eigentlich hier draußen zu suchen hatten.«
    Wohl wahr, aber sie hatte den Kanal gestrichen voll. »Das Risiko muss ich eingehen.«
    »Und ich sage Ihnen, kommt nicht infrage!«
    Es war das erste Mal, dass er sie in diesem scharfen Befehlston zurechtwies, seit er sie auf der Krankenstation angefallen hatte. Sie lehnte sich in ihren Sitz und war kurz davor zurückzublaffen, für wen er sich eigentlich halte und wieso zum Donner er meine, in diesem diktatorischen Ton mit ihr umspringen zu können, da berührte er sie leicht am Arm.
    »Entschuldigung.« Und es klang nach Entschuldigung. »Ich erteile Ihnen natürlich keine Befehle. Aber ich bin es gewohnt, in Sicherheitsfragen zu entscheiden. Wenn die ’Sko das Gebiet bereits verlassen haben, führt Ihre Anzeige zu gar nichts. Und wenn sie noch da sind, führt Ihre Anzeige sie direkt zu uns.«
    Ein Punkt für ihn. Sie nickte langsam. Seine leichte Berührung ihres Arms verwandelte sich in einen sanften, nicht unangenehmen Klaps. Warm und irgendwie einnehmend. Aber sein insgesamt ausweichendes Verhalten beunruhigte sie.
    Sie lehnte sich von ihm weg in die andere Seite des Sitzes. »Okay, aber wenn wir in Rumors Randgebiete kommen, setzte ich sofort eine Meldung ab.«
    »Selbstverständlich.«
    »Kann ich jetzt meinen Sitz wiederhaben? Ihre Routine-Patrouille hat mir ein paar Löcher ins Schiff gebohrt. Ich will es in einer der Werften landen und ein bisschen aufmöbeln. Auch für den Fall, dass sie noch da sind, wenn wir wieder aus dem Asteroidengürtel rauskommen.«
    »Klar.« Er schnallte seinen Sicherheitsgurt ab. »Sagen Sie mir, was ich Ihnen Gutes tun kann.«
    Sei lieb zu mir , dachte Trilby, sagte aber nichts. Das unangenehme Gefühl des Argwohns gegen ihren ›Helden‹ hatte sich zurückgemeldet.
    Sie hasste es, im Ungewissen gelassen zu werden. Daraus entwickelte sich meist nur Übles. Wie Jagans Hochzeit. Das Abtauchen ihrer Fracht-Vertreter.
    Sie lenkte die Venture in ein aufgegebenes Hafenbecken. Beängstigende Gedanken taumelten ihr durch den Kopf. Wie die Gesteinsbrocken durch das Trümmerfeld hinter ihr.

7
    Mit einem lauten, metallischen Klang, der durchs ganze Schiff hallte, rasteten die Landestützen der Venture in die Dockschienen ein.
    »Wäre schön, wenn das Flutlicht noch funktioniert.« Trilby deutete auf den dunklen Lichterkranz, der das riesige Eingangsschott umgab. »Dann könnten wir außen am Schiff vernünftig arbeiten.« Sie achtete darauf, ihre Stimme nüchtern und sachlich klingen zu lassen. Rhis verfügte offenbar über die unheimliche Fähigkeit, ihre Emotionen Fahrstuhl fahren zu lassen, und das hatte sie schlicht und einfach gründlich satt. Eins musste sie sich klarmachen: Er war nicht ihr Held. Er war ihr Passagier. Und zwar einer, der in Port Rumor ausstieg, und das war’s dann.
    »Wie es aussieht«, begann sie und löste ihren Gurt, »kann uns die Mine wenigstens mit Energie versorgen. Wir saugen den Sonnenkollektoren Saft ab.«
    Rhis drehte sich um. »Haben Sie keine Außenbordraumanzüge?«
    »Einen. Meinen. Glaube kaum, dass Sie sich da reinquetschen können.« Sie blieb vor der Tür stehen und musterte die intakte Beleuchtung darüber. Die Venture schien wieder auf normaler Leistung zu sein, zumindest was den Strom betraf.
    Sie wollte gerade die Tür öffnen, als Rhis sie aufhielt: »Wie viel Erfahrung haben Sie mit Außerbordaktivitäten in Schwerelosigkeit?«
    Er klang, als mache er sich Sorgen um sie, und das gefiel ihr nicht. Denn ihrem Gefühl nach verschwieg er ihr irgendwas, etwas, was ihn beschäftigte. Und deshalb fühlte sich auch seine Besorgnis falsch an. Sie lehnte sich an den Türrahmen. »Das ist so eine Sache mit diesen Raumanzügen: je größer, desto teurer. Tja, Herkoid hat das natürlich schon vor langer Zeit herausgefunden. Und deshalb finden Sie in ganz Port Rumor kein Kind, besonders kein Mädchen, das nicht reichlich Erfahrung mit Außerbordaktivitäten in Schwerelosigkeit hat. Und ich spreche keineswegs von Simulationen. Alles klar?«
    Sie sah, wie er die Augen schloss, und biss sich auf die Unterlippe. Ihre Ansage war wohl etwas ruppig gewesen. Aber

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