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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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empfangen.
    Er klappte die Nachricht runter, sah Trilby aber immer noch vor sich. Ihr Lächeln. Ihre Angewohnheit, die Nase zu kräuseln. Er schluckte schwer. Er hatte gehofft, die Nachricht an Neadi könnte ihm irgendeinen Hinweis liefern, wie er sie dazu bewegen könnte, wieder mit ihm zu sprechen. Stattdessen wollte er am liebsten aufspringen und die Haupttreppe zwei Stufen auf einmal runterjagen. Fahrstühle wären viel zu umständlich.
    Aber das ging nicht. Nicht solange sie noch ein funktionierendes Lasergewehr hatte.
    Er warf sich im Stuhl zurück und hielt sich eine Hand vor die Augen. Und erinnerte sich, dass Korporal Rimanava immer noch im Raum war.
    Verdammter, verfluchter Albtraum.
    Müdigkeit überfiel ihn. Er wischte die Hand von oben nach unten übers Gesicht. »Ich danke Ihnen, Rimanava. Ich habe die Nachricht erhalten«, sagte er beherrscht.
    »Keine Ursache, Sir.« Sie nickte kurz, machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Konferenzraum.
    Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu, dabei streifte sein Blick Gurdan. Das schmale Gesicht des Lieutenants wirkte vollkommen ausdruckslos. Rhis las Bände darin.
    »Protokolle fertig?« Sein Tonfall war nachdrücklich.
    »Wir stellen gerade die Übersicht zusammen, Captain.«
    »Geben Sie Bescheid, wenn Sie so weit sind.« Er zog den Bericht, den er durchgegangen war, als Rimanava hereinkam, zurück in die Bildschirmmitte und konzentrierte sich darauf.
    Aber die Zeitangabe auf dem Schirm lenkte ihn ab: 1845. Für Trilbys Körper war es jetzt gegen 0600. Vielleicht war sie wach. Vielleicht sollte er zu ihr gehen. Falls sie wach war, hieß das allerdings, dass sie fast genauso wenig geschlafen hatte wie er.
    Nein. Lass sie schlafen. Ihren Zorn abkühlen. Sie waren beide übermüdet. Die Nerven lagen blank, die Gedanken waren umnebelt.
    Lass sie schlafen. Die Venture würde nicht plötzlich davonfliegen. Nicht, bevor er das zuließ. Und das nicht nur, weil sie noch am Dock festgeklammert war.
    Sondern wegen ein paar weiterer der von ihr so gefürchteten Kettenkarusselle.
    Er hatte sämtliche Befehlscodes in der Systemsteuerung der Venture geändert. Das Schiff gehorchte weiterhin ihren Befehlen, was die Hauptversorgung, die Lebenserhaltungssysteme und die Kommunikation anging. Aber ihre Triebwerke waren außer Betrieb, da konnte sie versuchen, was sie wollte. Es sei denn, er kam an Bord, um sie wieder an ihr System zu koppeln.
    Ursprünglich hatte er das Hacker-Programm nur für den Fall installiert, dass sie sich weigern könnte, ins Imperium zu fliegen. Er hatte es nicht wieder entfernt, weil er inzwischen befürchtete, sie könnte sich unüberlegt auf eigene Faust direkt ins ’Sko-Gebiet aufmachen, um nach Carina zu suchen. Trilby zu beschützen war ihm zur Passion geworden.
    Als sie nach Degvar kamen, hatte er überhaupt nicht mehr an die Systemmanipulationen gedacht. Er hatte ohnehin alles vermieden, wodurch sie sich als Gefangene hätte fühlen können. Wenn sie wegwollte, würde sie die Docklotsen bitten müssen, sie aus Degvar herauszulassen, was man ihm wiederum mitteilen würde.
    Und, nun ja … er und sie müssten sich dann wohl erst einmal beraten.
    Dann musste er an ihren Blick denken. Den Blick, mit dem sie ihn über den Lauf ihres Lasergewehrs hinweg angesehen hatte.
    Er hoffte, sie würde nicht auf dumme Gedanken kommen, zum Beispiel die Venture gewaltsam vom Dock loszureißen, um aus der Station auszubrechen. Sie hatte gar nicht mehr genug Saft in ihren Laserbänken, um die Haltekrampen zu durchtrennen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Triebwerke nicht reagieren würden, sollte sie sie aktivieren wollen.
    Und dass alles, so wurde ihm jetzt klar, würde sie erst richtig in Rage bringen.
    Er lehnte sich im Stuhl zurück und bemerkte leicht überrascht, dass Gurdan fort war. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er gegangen war. Seine Datenbox blinkte. Der Report war fertig.
    Gut. Sein Blick schweifte zu den Aussichtsfenstern. Seine Gedanken wanderten sieben Stockwerke abwärts und halb um die Station herum. Er trommelte sich mit den Fingern ans Kinn.
    Nein, nicht seine Funkenfee. So verrückt war sie nicht.

11
    Lieutenant Gurdan erhob sich steif von einem der durchgesessenen Stühle vor den Aussichtsfenstern der kleinen Lounge auf der Venture und nickte Trilby zu.
    »Es war mir ein Vergnügen. Captain Elliot.« Er klappte sein Datapad zu und klemmte es sich unter den Arm.
    Trilby stand auf und ließ den Riemen des Lasergewehrs durch ihre Hand

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